Bundeskanzler: Olaf Scholz wäre Friedrich Merz wie Gegenkandidat „ganz recht“

Bundeskanzler Olaf Scholz hält ein Duell zwischen sich und Friedrich Merz um die Kanzlerschaft für wahrscheinlich. Er halte es für sehr wahrscheinlich, dass Merz für die Union antreten werde, sagte der SPD-Politiker und fügte hinzu: „Wenn ich das sagen darf: Das wäre mir auch ganz recht.“

Warum er in Merz einen wünschenswerten Gegenkandidaten sieht, wollte Scholz auf Nachfrage nicht erklären. Sein Verhältnis zum CDU-Parteichef bezeichnete der Kanzler schlicht als „gut“. Merz selbst hatte dagegen mehrfach das schlechte Verhältnis zwischen sich und
Scholz betont.

Die nächsten Bundestagswahlen, und damit die Möglichkeit eines Regierungswechsels, stehen planmäßig im September 2025 an. In Umfragen erhält die Union aus CDU und CSU derzeit mit 30 Prozent doppelt so viele Stimmen wie die SPD. Trotzdem argumentieren einige SPD-Mitglieder seit einiger Zeit, dass Merz ein relativ einfacher Gegner wäre. Demnach habe der 68-Jährige keine Regierungserfahrung und gelte als unbeherrscht.

Union ist uneins, Scholz will noch mal

Zudem habe es auch 2021 kurz vor der Bundestagswahl einen Stimmungsumschwung zugunsten der SPD gegeben, weil sich die Wählerinnen und Wähler neben Annalena Baerbock (Grüne) und Armin Laschet (CDU) dann doch für Scholz entschieden hätten. Es gilt es als nahezu sicher, dass Olaf Scholz als amtierender Kanzler erneut Spitzenkandidat der SPD sein wird.

Die Union hat sich noch nicht auf einen Kanzlerkandidaten festgelegt, will dies aber im Spätsommer oder Frühherbst tun. Als Chef der größeren der zwei Unionsparteien gilt Merz als Favorit – er wurde zuletzt mit fast 90 Prozent als CDU-Chef wiedergewählt. Laut einer Forsa-Umfrage würden allerdings 34 Prozent der Unionsanhängerinnen und -anhänger lieber CSU-Chef Markus Söder als Kanzlerkandidaten sehen; 31 Prozent bevorzugten den Ministerpräsidenten Nordrhein-Westfalens Hendrik Wüst (CDU) und nur 29 Prozent Merz.