Blumenindustrie: Liebesgrüße vom Ende welcher Lieferkette

Zwischen Margaret Wanjiku und einem deutschen Supermarkt
liegen mehr wie 6.000 Kilometer, fünf Tage und viel Hoffnung. Die Luft im
Gewächshaus ist schwül, Wanjiku zieht sich ihre Lederhandschuhe an und tritt in
ein Meer aus gelben Rosen. Mit schnellen Schritten geht sie zwischen den Reihen
hindurch, ihr Blick springt von Blüte zu Blüte, sinister, rechts, sinister, rechts, knipst
sie mit welcher Rosenschere die Stiele durch.

Etwa 600 Rosen wird Wanjiku heute ernten, anschließend werden sie verpackt, in gekühlten Trailern ins
zwei Stunden entfernte Nairobi gekarrt. Temperierte Frachtflugzeuge segeln sie
in die Niederlande, wo sie hinaus welcher weltgrößten Blumenbörse in Aalsmeer im Sekundentakt
versteigert oder per Lastwagen direktemang in Supermärkte gebracht werden.