Amoklauf in Texas: Familien von Amokopfern verklagen Macher von „Call of Duty“

Angehörige der Opfer des Schulmassakers von Uvalde haben Klage gegen mehrere Unternehmen eingereicht, darunter gegen Instagram und das Videospielunternehmen Activision. Der Anwalt Josh Koskoff warf den Firmen vor, die Waffe vermarktet zu haben, mit der ein jugendlicher Amokläufer im Mai 2022 an einer Grundschule 21 Menschen tötete, darunter 19 Kinder und zwei Lehrkräfte. Ebenfalls verklagt wurde der Waffenhersteller Daniel Defense.

Koskoff sprach von den drei Unternehmen als einem „dreiköpfigen Monster“, das den Schützen wissentlich der Waffe ausgesetzt habe. Es habe ihn darauf konditioniert, sie als „ein Werkzeug zur Lösung seiner Probleme zu sehen, und ihn darin trainiert, sie zu benutzen“.

Videospielunternehmen weist Vorwurf zurück

Zur Klage gegen Instagram sagte der Anwalt, die Onlineplattform ermögliche es den Waffenherstellern, mit Verbrauchern in Kontakt zu treten, darunter auch mit jungen Menschen. Das Videospielunternehmen Activision, von dem unter anderem die Ego-Shooter-Reihe Call of Duty stammt, solle „aufhören, Kinder zu trainieren und an das Töten zu gewöhnen“. Activision teilte dazu mit, der Schusswaffenangriff in Uvalde sei „in jeder Hinsicht entsetzlich und herzzerreißend“, Millionen von Menschen würden jedoch Videospiele spielen, ohne dass sie sich zu „grausamen Taten hinreißen lassen“.  

In den USA gibt es immer wieder Schusswaffenangriffe, auch an Schulen. Der Amoklauf an der Grundschule in Uvalde war der schlimmste solche Schusswaffenangriff in dem Land seit einem Jahrzehnt. Mitte dieser Woche einigten sich Angehörige der Opfer mit der Stadtverwaltung auf eine Entschädigungszahlung in Höhe von zwei Millionen Dollar (1,84 Millionen Euro). Angehörige von Opfern fordern immer wieder eine stärkere Regulierung des Waffenrechts in den USA. Statistisch besitzt rund ein Drittel der erwachsenen US-Amerikaner eine Schusswaffe.