Alternative zu Händen Deutschland: Partei ohne Plan

Ein mutmaßlicher Islamist afghanischer Herkunft, der in aller Öffentlichkeit auf islamkritische Aktivisten einsticht und einen Polizisten tödlich verletzt? Ein Gewalttäter, der mit einem Teppichmesser auf einen AfD-Gemeinderatskandidaten losgeht und verletzt? Die AfD spielt nach solchen Vorfällen stets die volle Klaviatur: Sie prangert linksextremistische Gewalt an oder „ausufernde Messerkriminalität“, sie fordert „konsequente Abschiebung“ oder die „echte Asylwende“. Zum Mobilisationsinstrumentarium der Partei gehört seit jeher auch die Opferrolle: Staat und Medien führten gezielte Diffamierungskampagnen gegen die Partei, wenn etwa der Verfassungsschutz sie beobachtet oder Berichte erscheinen über Remigrationsfantasien oder wahrscheinliche Geldflüsse an Europakandidaten. Am Donnerstag kam zur Erzählung ein weiteres Kapitel hinzu. Die Stadt Essen kündigte der Partei den Mietvertrag für die Grugahalle, in der die AfD Ende Juni ihren Bundesparteitag abhalten wollte. Es seien Straftaten zu befürchten, so die Begründung. Die Sache wird nun wohl vor Gericht landen. „Das Vorgehen der Stadt Essen ist offensichtlich ebenso rechtswidrig wie orchestriert“, polterte Bundesvorstandsmitglied Roman Reusch.