AfD: Elon Musk ruft bei AfD-Veranstaltung zu Nationalstolz auf

Elon Musk hat mit einer Videobotschaft beim AfD-Wahlkampfauftakt in Halle an der Saale seine
Unterstützung für die Partei bekräftigt. „Es ist sehr wichtig, dass die
Menschen in Deutschland stolz darauf sind, Deutsche zu sein“, sagte der Multimilliardär und Berater von Präsident Donald Trump, der per Livestream zugeschaltet war.

Die „deutsche Kultur“ gehe „Tausende Jahre zurück“. Schon der römische
Kaiser Julius Cäsar sei „beeindruckt“ gewesen vom Kampfeswillen der
germanischen Stämme. Die aktuelle
Bundesregierung sei offensichtlich nicht an „der Gesundheit und dem
Wohlergehen des deutschen Volkes“ gelegen, sagte Musk. Angeblich unterdrücke die
Regierung die Meinungsfreiheit aggressiv. Die AfD müsse daher „kämpfen,
kämpfen, kämpfen“.

Der Tesla-Chef beklagte, es gebe „zu viel Fokus auf vergangener
Schuld“, man müsse das hinter sich lassen. Kinder sollten nicht schuldig
für die Sünden ihrer Urgroßeltern sein, sagte er. AfD-Chefin Alice Weidel wäre seiner Ansicht nach als Kanzlerin sehr gut für
Deutschland. Die AfD habe seine volle Unterstützung und – so glaube er –
auch die Unterstützung der Trump-Regierung. Weidel bedankte
sich mit besten Wünschen für die US-Regierung unter Donald Trump und
dessen Wahlspruch „Make America Great Again“. Sie fügte später ein „Make
Germany Great Again“
hinzu.

Die AfD-Kundgebung in Halle soll nach Angaben der Partei die größte Veranstaltung der Partei im laufenden Bundestagswahlkampf sein. Erwartet werden 4.500 Besucherinnen und Besucher. Die Kundgebung war von Protesten begleitet, die Polizei sprach von etwa 8.000 Demonstranten.

Musk unterstützt AfD und weitere rechte Parteien

Musk
hatte sich in den vergangenen Wochen immer wieder mit Kommentaren auf
seiner Plattform X in die Innenpolitik Deutschlands und anderer
europäischer Länder eingemischt und für die in Teilen
rechtsextreme AfD geworben. Auch in Großbritannien und weiteren Ländern warb er für rechtspopulistische und teils -extreme Politiker, Aktivisten und Bewegungen.

Im Dezember hatte er in der Welt am Sonntag einen Gastbeitrag veröffentlicht, in dem er zur Wahl der AfD aufrief, da nur sie „Deutschland retten“ könne. Den Aufruf wiederholte er Anfang Januar in einem auf X gestreamten Gespräch mit der AfD-Chefin und Kanzlerkandidatin Alice Weidel. Politikerinnen und Politiker anderer Parteien werfen ihm Einmischung in die Bundestagswahl vor.

Der US-Milliardär hatte den Präsidentschaftswahlkampf von Donald Trump mit mehr als 270 Millionen Dollar unterstützt und wurde damit zum größten Einzelspender in der US-Wahlgeschichte. Als offizieller Berater soll er für Trump ein Konzept erarbeiten, um den US-Regierungsapparat drastisch zu verkleinern. 

Kritiker werfen dem Chef des Raumfahrtunternehmens SpaceX, das zahlreiche US-Regierungsaufträge erhält, einen Interessenkonflikt vor. Ex-US-Präsident Joe Biden sprach in seinem letzten Statement vor der Amtsübergabe an Donald Trump zudem von einer drohenden „Oligarchie“ mit Blick auf den Einfluss Musks und weiterer Milliardäre auf die neue Regierung.