„Bleibt cool!“, schreibt Trump, „was auch immer wird sich zum Guten wenden“

Im Zollkonflikt zwischen den USA und ihren Handelspartnern zeichnet sich keine Entspannung ab. Der Zoll-Rundumschlag von US-Präsident Donald Trump hält die Börsen in Atem, gleichzeitig beraten die betroffenen Länder weltweit über angemessene Gegenreaktionen auf seine Zölle. Vor allem zwischen China und den USA droht sich der Konflikt zu einem regelrechten Handelskrieg auszuwachsen. Leidtragende dürften aber auch die deutschen Verbraucher sein.

Alle Entwicklungen zum Handelskonflikt und Zöllen im Liveticker:

18:57 Uhr – Zölle machen Börsen erneut zu schaffen

Der eskalierende Zollstreit hat die Börsen am Mittwoch erneut unter Druck gesetzt. Der Dax notierte zum Handelsschluss drei Prozent schwächer bei 19.670,88 Punkten. Der EuroStoxx50 verlor 3,2 Prozent auf 4622,14 Zähler. An der Wall Street fielen die Leitindizes Dow Jones und S&P 500 sowie die Technologiebörse Nasdaq kurz nach der Eröffnung um bis zu ein Prozent. Die niedrigen Aktienpreise im Technologiesektor ermunterten Anleger jedoch zum Einstieg bei Unternehmen wie AMD und Nvidia, was die Börsenbarometer bald zurück ins Plus hievte. „Der jüngste Ausverkauf macht Technologiekurse zweifellos günstig im Vergleich zu ihrem vorherigen Niveau“, sagte Chris Beauchamp, Chefstratege beim Brokerhaus IG.

17:52 Uhr – China rät Bürgern, Reisen in die USA zu überdenken

Die chinesische Regierung hat ihren Bürgern geraten, Reisen in die USA zu überdenken. Wer eine solche Reise vorhabe, solle die Risiken abwägen und Vorsicht walten lassen, hieß es in einem neuen Reisehinweis des chinesischen Kultur- und Tourismusministeriums. Als Grund nannte das Ministerium die Verschlechterung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen den beiden großen Volkswirtschaften und die Sicherheitslage in den USA.

17:40 Uhr – Weidel nennt Trumps Kommunikation „aggressiv und selbstschädigend“

AfD-Chefin Alice Weidel hat Trump für dessen Zollpolitik ungewöhnlich scharf kritisiert. Vor allem die Kommunikation und die Umsetzung der Ankündigungen sei „viel zu aggressiv und selbstschädigend“, sagte Weidel am Mittwoch vor Journalisten in Berlin. Ihre Botschaft sei, „dass Zölle grundsätzlich schlecht für den freien Handel sind“, ergänzte Weidel, die als große Fürsprecherin Trumps, aber auch als Verfechterin des freien Welthandels gilt.

Die angekündigten Zölle schadeten auch der US-Wirtschaft, betonte Weidel. Sie rief die Verantwortlichen auf, sich „an einen Tisch“ zu setzen und nach Möglichkeit die Zölle wieder rückgängig zu machen. „Ich säße schon lange in den USA am Tisch und würde die Zölle wegverhandeln“, sagte Weidel. Sie sei aber eben nicht in Regierungsverantwortung.

17:25 Uhr – US-Währungshüter dämpft Zinssenkungsfantasie

Der US-Währungshüter Neel Kashkari hat Spekulationen auf eine rasche Zinssenkung gedämpft. Die von Donald Trump verhängten Zölle drohten, die Inflationserwartungen zu schwächen und der Wirtschaft einen Schlag zu versetzen, sagte der Präsident des Fed-Bezirks Minneapolis am Mittwoch. Damit bleibe der US-Notenbank nicht nur die Möglichkeit einer Zinssenkung, sondern sie könnte die Zinsen auch wieder erhöhen. Kashkari verwies auf die „überragende Bedeutung“, die langfristigen Inflationserwartungen zu stabilisieren. Daher liege die Latte für Zinssenkungen selbst bei einer schwächelnden Wirtschaft und potenziell steigender Arbeitslosigkeit höher, erläuterte er.

16:55 Uhr – US-Finanzminister: Annäherung an China wie „sich selbst die Kehle durchschneiden“

Scott Bessent hat andere Länder mit drastischen Worten davor gewarnt, sich angesichts der neuen US-Zölle China anzunähern. „Das würde bedeuten, sich selbst die Kehle durchzuschneiden“, sagte der US-Finanzminister bei einem Banken-Gipfel in Washington. China produziere unaufhörlich Güter und werfe diese dann zu Dumpingpreisen auf andere Märkte.

Bessent rief andere Staaten auch dazu auf, anders als China nicht mit Gegenzöllen auf die am Mittwoch in Kraft getretenen US-Zölle zu reagieren. Bei den neuen US-Zöllen handle es sich um Obergrenzen, sagte der Finanzminister – „wenn es keine Gegenmaßnahmen gibt“. Bessent ließ damit durchblicken, dass US-Präsident Donald Trump keine weiteren Zollerhöhungen für jene Länder anpeilt, die nicht mit Gegenzöllen auf die neuen US-Zölle reagieren.

16:34 Uhr – China erlässt Risikowarnung für Reisen in die USA

Angesichts des eskalierenden Zollstreits hat China eine Risikowarnung für Reisen in die USA herausgegeben. Das Kultur- und Tourismusministerium in Peking rät chinesischen Touristen, die in die USA reisen wollen, die Risiken einer Reise in die USA sorgfältig abzuwägen und Vorsicht walten zu lassen. Als Gründe nannte es die jüngste Verschlechterung der wirtschaftlichen und handelspolitischen Beziehungen zwischen China und den USA sowie die innere Sicherheitslage in den Vereinigten Staaten.

16:25 Uhr – US-Börsen uneinheitlich

Die neuen Gegenzölle Chinas machen die Anleger an der Wall Street nervös. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notiert kurz nach der Eröffnung 0,4 Prozent schwächer bei 37.496 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 tritt mit 4984 Zählern mehr oder weniger auf der Stelle. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückt um rund ein halbes Prozent auf 15.378 Punkte vor.

16:15 Uhr – „Bleibt cool!“, schreibt Trump an seine Follower

Mit einer Reihe von Nachrichten auf seiner Plattform „Truth Social“ hat US-Präsident Donald Trump am Tag nach Inkrafttreten seiner neuen Zölle seine Position verteidigt und zur Ruhe aufgerufen. „Bleibt cool! Alles wird sich zum Guten wenden. Die USA werden größer und besser sein als je zuvor!“, so Trump. Dies sei ein großartiger Zeitpunkt zum Kauf, schrieb er in einem anderen Post, offenbar in Anspielung an die Talfahrt der Börsen. Zuvor hatte er sein Slogan in Großbuchstaben gepostet: „Make America Great Again“.

15:08 Uhr – EU-Länder beschließen erste Gegenzölle auf US-Waren

Im Handelsstreit mit US-Präsident Donald Trump haben die EU-Länder erste Gegenzölle auf US-Waren beschlossen. Vertreter der Mitgliedstaaten haben in Brüssel eine Liste von US-Produkten abgesegnet, die in den kommenden Wochen nach und nach mit Zöllen belegt werden sollen, wie die Kommission mitteilt. Darunter sind Entwürfen zufolge einige Stahl- und Textilwaren, Schminke sowie Mais, Sojabohnen und Geflügel.

14:52 Uhr – Russland kritisiert US-Zölle als Missachtung weltweiter Handelsnormen

Die russische Regierung hat die Zollpolitik von Donald Trump scharf kritisiert. Die Verhängung von Importaufschlägen gegen Handelspartner zeige, dass Washington sich „nicht mehr an die Normen des internationalen Handelsrechts gebunden“ fühle, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa. Trump verstoße gegen die Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) und riskieren einen weltweiten Handelskrieg. Die Situation sei „umso besorgniserregender“, so Sacharowa, da sich mit China und den USA die beiden größten Volkswirtschaften der Welt gegenüberstünden.

14:20 Uhr – Europäische Börsen verlieren am Nachmittag weiter

Die Verschärfung des Handelskriegs zwischen China und den USA drückt die europäischen Börsen tiefer ins Minus. Der deutsche Leitindex Dax büßte am Nachmittag rund vier Prozent auf 19.462 Punkte ein, der europäische Index der 50 wichtigsten börsennotierten Unternehmen lag sogar knapp fünf Prozent im Minus bei 3927 Zählern.

13:58 Uhr – „Tut es jetzt!“ – Trump fordert Unternehmen auf, in die USA zu gehen

US-Präsident Donald Trump legt – in Versalien – Unternehmen nahe, ihre Geschäfte in die Vereinigten Staaten zu verlagern. Es gebe dort unter anderem keine Zölle und keine Verzögerungen durch Umweltbestimmungen. „Wartet nicht, tut es jetzt!“, so Trump auf seinem Netzwerk „Truth Social“.

13:18 Uhr – China erhebt neue Gegenzölle gegen USA

China erhöht die Zölle auf US-Produkte von 34 auf 84 Prozent. Die neuen Abgaben gelten ab dem 10. April, wie das Finanzministerium in Peking mitteilte.

12:15 Uhr – Italien halbiert Wachstumsprognose

Italien hat angesichts der hohen US-Zölle auf Importe aus der Europäischen Union seine Wachstumsprognose für dieses Jahr halbiert. Statt mit einem Plus von 1,2 Prozent rechnet die Regierung in Rom nur noch mit einem Plus von 0,6 Prozent, wie die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen erfuhr. Das Kabinett werde die neue Prognose im Laufe des Tages billigen

10:56 Uhr – Renditeschock bei US-Bonds – „Kein sicherer Hafen mehr“

Der Ausverkauf am US-Anleihemarkt nach der Einführung neuer Zölle nimmt dramatische Züge an. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg nun im Gegenzug zum fallenden Kurs auf 4,111 Prozent nach 3,990 Prozent am Freitag. Damit lag sie auf dem höchsten Niveau seit Ende Februar. Auch die Renditen 30-jähriger US-Anleihen legten um fast 60 Basispunkte innerhalb von drei Tagen zu – dabei handelt es sich um den stärksten Anstieg seit 1981.

Hedgefonds verkaufen derzeit verstärkt US-Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten. Der Grund: Viele dieser Fonds hatten mit geliehenem Geld auf minimale Preisunterschiede zwischen Anleihen und den dazugehörigen Terminkontrakten spekuliert – ein beliebter, aber riskanter Strategieansatz, der „Basis-Trade“ genannt wird. Als Reaktion auf die starken Kursschwankungen verlangen Kreditgeber nun zusätzliche Sicherheiten – sogenannte Nachschussforderungen. Wer diese Sicherheiten nicht schnell genug bereitstellen kann, ist gezwungen zu verkaufen, um Schulden zu begleichen. Genau das passiert jetzt. „Das hat inzwischen nichts mehr mit Fundamentaldaten zu tun – es geht jetzt um Liquidität“, brachte es Jack Chambers, Chefstratege bei der Australia and New Zealand Banking Group, auf den Punkt.

„Der Ausverkauf könnte aber auch ein Hinweis sein, dass US-Treasuries nicht mehr als sicherer Hafen im globalen Rentenmarkt gelten“, sagte Ben Wiltshire, Stratege beim Finanzdienstleister Citigroup. Im Vergleich rentierten zehnjährige Bundesanleihen am Mittwoch mit 2,639 Prozent – nur leicht über dem Niveau vom Vortag. Auch die Renditen der Staatsanleihen in Japan und Australien blieben weitgehend stabil.

10:11 Uhr – Spaniens Notenbank senkt Konjunkturprognose wegen US-Zöllen

Die spanische Notenbank wird ihre Konjunkturprognose für 2025 wegen der US-Zölle senken, wie Zentralbankchef Jose Luis Escriva sagt. „Wir werden unsere Wachstumsprognosen für die spanische Wirtschaft nach unten korrigieren müssen“, sagt das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) dem spanischen Sender TVE und fügt hinzu, auch das Schaffen von Arbeitsplätzen könnte beeinträchtigt werden. Allerdings seien alle Prognosen mit hohen Unsicherheiten behaftet, erklärt Escriva.

09:34 Uhr – China zu US-Zöllen: Werden „niemals tatenlos zusehen“

China hat in einem Weißbuch zu den neuen US-Zöllen erklärt, die Pekinger Führung werde die Rechte der Volksrepublik entschlossen verteidigen. Das Land wolle keinen Handelskrieg, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur aus dem Papier. „Aber die chinesische Regierung wird niemals tatenlos zusehen, wie die legitimen Rechte und Interessen des chinesischen Volkes verletzt werden“.

09:12 Uhr – Dax gibt nach

Nach den Asienbörsen gibt auch der Dax deutlich nach. Der Dax verliert kurz nach Handelsstart 497 Punkte (2,45 Prozent) und notiert bei 19.782 Punkten.

08:07 Uhr – Trump verdreifacht Zölle auf geringwertige Waren aus China

Neben den besonders hohen generellen Sonderzöllen für China hat US-Präsident Donald Trump zusätzlich Zölle von 90 Prozent auf geringwertige Waren aus dem Land angeordnet – eine Verdreifachung der bisher vorgesehenen Abgaben für diese Artikel. Das geht aus einem Dekret hervor, dass der Republikaner unterzeichnete.

Ursprünglich wollte Trump Waren mit einem Wert von unter 800 Dollar (rund 724 Euro) ab dem 2. Mai mit einem Zoll von 30 Prozent belegen. Bisher waren solche Güter von Zöllen ausgenommen. Dank dieser Regel lieferten chinesische Online-Händler wie Temu und Shein in großem Stil ihre Produkte in die USA.

07:58 Uhr – Kukies: Eskalation im Handelskrieg schneller als erwartet

Die Spirale aus Zöllen und Gegenzöllen dreht sich laut Bundesfinanzminister Jörg Kukies schneller als erwartet. „Das ist aus unserer Sicht bedauerlich“, sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Zölle seien stets schädlich für beide Seiten. Deswegen versuche die Bundesregierung mit Verhandlungen eine Verbesserung herbeizuführen. Deutschland unterstütze die EU, die am Mittwoch über erste Gegenmaßnahmen auf neue US-Zölle abstimmt.

06:45 Uhr – Vietnams stellvertretender Ministerpräsident in USA zu Verhandlungen

Vietnams stellvertretender Ministerpräsident Ho Duc Phoc trifft sich heute mit US-Finanzminister Scott Bessent, um über Zölle zu sprechen. Zudem plant er diese Woche Treffen mit Führungskräften von Boeing, SpaceX und Apple. Dies geht aus einem internen Zeitplan hervor, den Reuters einsehen konnte. Demnach ist ein 45-minütiges Gespräch geplant. Die USA haben Zölle von 46 Prozent auf vietnamesische Exporte verhängt. Diese machen etwa 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus. Der vietnamesische Staatschef To Lam hatte in einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump vergangene Woche angekündigt, er sei offen für Gespräche über ein Null-Zoll-Abkommen mit den USA.

06:01 Uhr – US-Zölle für Importe aus Ländern weltweit in Kraft getreten

Die von Trump angekündigten Zölle auf Dutzende Länder sind in Kraft getreten. Darunter fallen Abgaben von 20 Prozent auf die EU und von 104 Prozent auf chinesische Waren. Gleichzeitig erwartet die US-Regierung Verhandlungen mit Regierungen weltweit. Ziel ist der Abbau des amerikanischen Handelsdefizits. Im Gegenzug signalisiert Trump Entgegenkommen bei Zöllen. „Viele Länder kommen zu uns und wollen Abkommen schließen“, sagte er am Dienstag (Ortszeit). Er erwarte auch von China, eine Vereinbarung anzustreben.

05:08 Uhr – Asiatische Börsen rutschen ab

Die asiatischen Börsen haben am Mittwoch die Talfahrt der Wall Street fortgesetzt. Rezessionsängste belasteten die Stimmung der Anleger, da US-Präsident Donald Trump die Einführung von Zöllen in Höhe von 104 Prozent auf chinesische Importe vorantrieb. In Tokio gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index 2,6 Prozent. Die Börse Shanghai verlor 0,3 Prozent. „Die USA und China befinden sich in einem noch nie dagewesenen und teuren Spiel, und es scheint, dass beide Seiten nicht bereit sind, einen Rückzieher zu machen“, sagte Ting Lu, Chefökonom für China bei Nomura. Angesichts der außerordentlich instabilen Situation sei es derzeit unmöglich, die Auswirkungen des laufenden Handelskriegs zwischen den USA und China auf Chinas Wirtschaft vernünftig abzuschätzen, so der Ökonom.

Wegen der Sorge um die Nachfrage aus China brachen die Ölpreise um über vier Prozent ein. Am Rohstoffmarkt verbilligte sich die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 3,1 Prozent auf 60,86 Dollar je Barrel (159 Liter). Das US-Öl WTI notierte 3,5 Prozent schwächer bei 57,48 Dollar.

04:15 Uhr – Deutscher Groß- und Außenhandel erwartet Warenknappheit wegen US-Zöllen

Dem Bundesverband des Groß- und Außenhandels (BGA) zufolge wird der Zollkonflikt mit den USA auf lange Sicht in Deutschland zu Warenknappheit und Marktverzerrungen führen. „Wir müssen mit gestörten Lieferketten und Warenknappheit rechnen“, sagte Verbandspräsident Dirk Jandura der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwochausgabe) laut Vorabbericht. Bisher könnten die bestehenden Lieferketten aufrechterhalten werden, da viele Händler angesichts der drohenden Zölle ihre Lager noch zu alten Bedingungen aufgefüllt hätten. Deutsche Unternehmen müssten auch mit einer eine wachsenden Billigkonkurrenz durch große Überproduktion in China rechnen, da den dortigen Händlern über Nacht ein großer Absatzmarkt weggebrochen sei, sagte Jandura.

03:51 Uhr – Japan schließt den Einsatz von US-Finanzbeständen gegen Trumps Zölle aus

Der japanische Finanzminister Katsunobu Kato will die US-Finanzbestände des Landes nicht als Verhandlungsinstrument gegen die US-Zölle einsetzen. „Wir verwalten unsere US-Finanzbestände unter dem Gesichtspunkt der Vorbereitung für den Fall, dass wir in der Zukunft Wechselkursinterventionen durchführen müssen“, sagte Kato am Mittwoch im Parlament. Kato reagierte damit auf die Forderung eines Mitglieds der Regierungspartei, Japan solle als Gegenmaßnahme gegen die US-Zölle den Verkauf seiner US-Finanzbestände in Erwägung ziehen, die Teil der riesigen Devisenreserven des Landes sind. Laut Kato würde ein Abbau der japanischen Währungsreserven auch den Verkauf ausländischer Vermögenswerte im Tausch gegen Yen bedeuten.

02:40 Uhr – Trump: China manipuliert eigene Währung zum Ausgleich für US-Zölle

US-Präsident Donald Trump wirft China vor, seine Währung zu manipulieren, um die Auswirkungen der US-Zölle auszugleichen. „Man muss es ihnen lassen. Sie manipulieren ihre Währung heute als Ausgleich für die Zölle“, sagte Trump bei einer Veranstaltung des National Republican Congressional Committee.

01:47 Uhr – USA verzeichnen deutlich weniger Besucher aus dem Ausland

Die Zahl der Besucher aus dem Ausland ist in den Vereinigten Staaten zurückgegangen. Im März sind im Vergleich zum Vorjahresmonat 11,6 Prozent weniger Menschen in das Land gereist, wie aus vorläufigen Daten der Regierung hervorgeht. Experten der Tourismusbranche vermuten, dass ausländische Reisende durch die Zölle und die Rhetorik von Präsident Donald Trump verärgert und durch Berichte über die Festnahme von Touristen an der Grenze beunruhigt sind.

Dienstag, 8. April

22:44 Uhr – Trump: Nehmen durch Zölle täglich zwei Milliarden Dollar ein

Die USA nehmen Präsident Trump zufolge durch die Zölle täglich zwei Milliarden Dollar ein. Das sagt er bei einer Veranstaltung im Weißen Haus, ohne näher darauf einzugehen.

21:28 Uhr – Umfrage: 73 Prozent der Amerikaner erwarten steigende Preise

73 Prozent der Amerikaner rechnen einer Umfrage von Reuters/Ipsos in den nächsten sechs Monaten mit höheren Preisen als Folge der Sonderzölle. Lediglich vier Prozent gehen von sinkenden Preisen aus. 57 Prozent gaben bei der dreitägigen Befragung, die am Sonntag endete, an, dass sie gegen die Zölle sind. 39 Prozent befürworten die Abgaben. 52 Prozent konnten der Argumentation von Trump folgen, dass die USA im internationalen Handel benachteiligt wurden.

20:37 Uhr – Meloni trifft Trump für Zollverhandlungen

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Vertretern von Wirtschaftsverbänden einen Ausblick auf ihren Verhandlungsansatz im Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump gegeben. Bei einem Treffen mit Trump am 17. April in Washington werde sie ihm eine „Null-für-Null“-Formel im Umgang mit Zöllen vorschlagen, sagte sie. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen unterstütze diesen Ansatz, sagte sie Teilnehmern des Treffens zufolge, die von der Nachrichtenagentur AP zitiert wurden. Denkbar sei, dass gegenseitige Zölle auf Industrieprodukte abgeschafft würden, sagten die Teilnehmer.

19:33 Uhr – US-Handelsbeauftragter: Zölle zeigen Wirkung

Die US-Zölle zeigen aus Sicht des Handelsbeauftragten Jamieson Greer Wirkung. Andere Länder würden an den Verhandlungstisch gebracht, um darüber zu sprechen, wie Handelshemmnisse abgebaut werden könnten, sagte er vor dem Finanzausschuss des Senats. Vietnam etwa reduziere seine eigenen Zölle auf Äpfel, Mandeln und Kirschen. Die Importzölle sollen die riesigen US-Handelsdefizite reduzieren. Greer gestand ein, die Anpassung könne „bisweilen herausfordernd“ sein.

18:00 Uhr – Zoll-Ultimatum an China abgelaufen

Das von US-Präsident Donald Trump an China gestellte Ultimatum für die Rücknahme von Gegenzöllen ist verstrichen. Die Regierung in Peking hatte zuvor signalisiert, den Forderungen nicht nachgeben zu wollen. Damit drohen in den nächsten Tagen weitere Zollaufschläge zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt und eine erneute Eskalation im Handelskrieg.

Trump hatte sich vor dem Ablauf des Ultimatums offen gezeigt, in letzter Minute noch eine Einigung mit China zu suchen. China wolle unbedingt ein Abkommen schließen, wisse aber nicht, wie es in die Wege geleitet werden könne, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. „Wir warten auf ihren Anruf. Es wird geschehen!“, endete Trump. Am Vortag hatte Trump mit weiteren Sonderzöllen für China von 50 Prozent gedroht, sollte Peking seine verkündeten Gegenzölle in Höhe von 34 Prozent nicht wieder zurücknehmen.

17:52 Uhr – Dax ohne Zoll-Störfeuer erholt

Der Dax hat nach drei tiefroten Handelstagen mit einem kräftigen Zuwachs die Marke von 20.000 Punkten wieder hinter sich gelassen. Die aggressive Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump bleibt im Fokus und die Unsicherheit hoch. Zoll-Störfeuer blieben heute aber vorerst aus, erste Schnäppchenjäger waren wieder unterwegs.

Zum Handelsende gewann der Dax 2,48 Prozent auf 20.280,26 Punkte. Damit knüpfte der deutsche Leitindex nach dem Kurseinbruch am Montagmorgen bis unter 18.500 Punkte an seinen Erholungsversuch vom Vortag an. Nach dem zerbrochenen Porzellan der vergangenen Handelstage hätten Marktteilnehmer sich bei aussichtsreichen Dax-Unternehmen wie Siemens Energy, Heidelberg Materials und Rheinmetall wieder eingekauft, sagte Finanzmarktexperte Andreas Lipkow.

17:19 Uhr – AfD-Chef Chrupalla zeigt Verständnis für Trump-Zölle

AfD-Chef Tino Chrupalla zeigt Verständnis für die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump und äußert sich damit anders als seine Co-Chefin Alice Weidel. Zwar sei die AfD grundsätzlich für freien Handel, zitiert „Bild“ den Politiker. „Aber manchmal muss man Freihandel einschränken, um seine Wirtschaft zu schützen. Präsident Trump will andere Staaten zwingen zu verhandeln. Er will die Handelsbilanz der USA verbessern und die Industrie ankurbeln. Das ist verständlich.“

Weidel hatte gesagt, Zölle seien grundsätzlich Gift für den freien Handel. Mit weiteren Bewertungen zu Trumps Schritt hielt sie sich auf Nachfrage aber zurück. Es gehe nicht darum, ob die Zölle nachvollziehbar oder gerechtfertigt seien, sondern darum, sie möglichst zu verhindern. Weidel sprach sich dafür aus, den USA in Verhandlungen aufzuzeigen, dass es für beide Seiten besser sei, sich zu einigen.

14:02 Uhr – Ökonom wirft Trump vor, seine Studie für die Zoll-Entscheidung missbraucht zu haben

Der Ökonom Brent Nieman hält Trump in der „New York Times“ vor, sich zur Begründung der Zölle argumentativ einer Studie Niemans bedient, diese jedoch missverstanden zu haben. In der Abhandlung untersuchte Nieman mit Kollegen, wer die Hauptlast von Importen trägt – die ausländischen Firmen oder der US-Verbraucher. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die ausländischen Firmen den Großteil der Zölle weitergaben. Bei einer Zollquote von 20 Prozent würden demnach 19 auf den amerikanischen Kunden abgewälzt, was einer „Weitergabequote“ (englisch: pass-through rate) von rund 95 Prozent entspräche.

Diese Formel, so Nieman, sei den nun im Raum stehenden Zöllen jedoch nicht zugrunde gelegt worden. Stattdessen nutze die Regierung eine Weitergabequote von 25 Prozent. Nieman ist sich sicher: Würde die Trump-Administration die wahre Quote von 95 Prozent für ihre Berechnungen verwenden, wären die nun erhobenen Zölle nur ein Viertel so hoch.

Source: welt.de