AfD: AfD Landesverband in NRW will Helferich aus dieser Partei vom Platz stellen

Die AfD in
Nordrhein-Westfalen hat ein Parteiausschlussverfahren gegen den Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich eröffnet. Das erfuhr ZEIT ONLINE aus Parteikreisen. „Der Landesvorstand nimmt die Abwege von Helferich nicht mehr hin“, hieß es nach einer Landesvorstandssitzung. Nun muss das Landesschiedsgericht der AfD über den Antrag
beraten. 

Der 35-jährige Jurist schade mit seinem Verhalten seit geraumer Zeit der
Partei und stehe „im krassen Gegensatz“ zu ihren Grundsätzen, hieß es
aus AfD-Kreisen. Der Landesvorstand habe dafür gestimmt, dass damit „jetzt Schluss“ sein müsse. Die Mitgliedsrechte der AfD seien ihm bereits entzogen worden. Damit
darf er nicht mehr an innerparteilichen Wahlen teilnehmen oder sich
selbst zur Wahl
stellen. 

Helferich war bei der Sitzung des Landesvorstands dabei, er selbst ist
dort Beisitzer. Die Mitglieder sprachen sich mit neun zu zwei Stimmen
dafür aus, das Verfahren einzuleiten.

Umstrittene Äußerungen

Helferich ist wegen Äußerungen in älteren Chats umstritten, da er sich dort als das „freundliche Gesicht des NS“ bezeichnet hatte. Nach der Bundestagswahl hatte ihn die Partei zu einem Verzicht gedrängt, der Fraktion beizutreten. Seitdem ist er fraktionslos.

Der Landesvorstand hatte Helferich unter anderem wegen seiner Nähe zu Identitäten schon lange im Visier. NRW-Landeschef Martin Vincentz will dem mit mehr als 7.000 Mitgliedern größten Landesverband einen gemäßigten nationalkonservativen Kurs verordnen und Mitglieder, die sich rechtsaußen in der Partei befinden, verdrängen.