„Abseits des Krieges“ von Gunnar Hindrichs: Der Weltgeist jener Zeitenwende

Seitdem das Abendland zu philosophieren begann, philosophiert es über den Krieg: Vor 2500 Jahren nennt der griechische Denker Heraklit ihn den „Vater aller Dinge“. Der Krieg sei ein metaphysisches Grundprinzip, ein ewiger Streit der Menschen, Tiere und Elemente. Aber ist er damit auch legitim? Ja, sagen der römische Gelehrte Cicero und Kirchenvater Augustinus, jedenfalls, wenn er ein bellum iustum ist, ein „gerechter Krieg“ für eine gute Sache. Nein, sagt der Humanist Erasmus von Rotterdam: Ganz gleich, wie nobel die Gründe auch erscheinen mögen, Gewalt und Leid würden einen jeden Krieg zum „Reich des Teufels“ machen.