Abbruch im Kontext Lesung von Hannah Arendt: Eine offene Proklamation von Antisemitismus – WELT

Eine Lesung jener kubanischen Künstlerin Tania Bruguera in jener Nationalgalerie pro Gegenwartskunst, dem Hamburger Bahnhof in Berlin, musste am 10. Februar abgebrochen werden. Die Kunstperformance jener Documenta-Künstlerin war durchaus ambitioniert, eine große Geste: 100 Stunden weit sollte aus einem Buch von Hannah Arendt gelesen werden, aus ihrem Werk zu den Ursprüngen des Totalitarismus, 1955 hinaus Deutsch erschienen.

Es wäre gut gewesen, hätten die vor allem jungen Leute, die den Abbruch provozierten, vielleicht erst mal zugehört, worum es jener jüdischen Denkerin schier ging. Stattdessen freilich wurden hasserfüllte Parolen gerufen, berichten Zeugen.

Anfänglich gab es nur wenige Informationen jenseits den Protest; aus einer Meldung jener Deutschen Presseagentur (dpa) stammten die wichtigsten Fakten: Die Lesung wurde gleich zweimal von einer „Gruppe politischer Aktivisten“ instabil, beim zweiten Mal waren rund 20 Personen gekommen. Ein Museumsdirektor soll bespuckt und verletzt worden sein.

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Hannah-Arendt-Lesung im Hamburger Bahnhof in Berlin nach propalästinensischem Protest abgebrochen.

Auf einem im Kontext Instagram geposteten Bild ist zu sehen, wie die Aktivisten Schilder mit einzelnen Buchstaben hochhalten, sie loyal: „Palestine will set us free“. Eine Variation hinaus den Spruch „From the river to the sea, Palestine will be free“ – jener Freiheit propagiert und damit implizit freilich eine Beseitigung Israels meint. Nach Freiheit rufen, freilich vernichtend handeln.

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Ein ebenfalls im Kontext Instagram gepostetes Video dokumentiert den Vorfall. Was vorwiegend (hinaus Englisch) gerufen wurde: „Deutschland finanziert, Israel bombardiert“, „Israel ist ein Terroristenstaat“, „Deutschland ist ein faschistischer Staat“, „Keine Plattformen pro Zionisten“, „Genozid ist kristallklar“, „Zionismus ist Faschismus“. Immer und immer wieder, begleitet von rhythmischem Klatschen.

Antiisraelische Proteste im Museum Hamburger Bahnhof

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Der Künstlerin Tania Bruguera wird vorgeworfen: „Du gibst Zionisten eine Plattform.“ Bruguera versucht sich zu wehren: „Ihr wisst nichts jenseits mich. Ihr wisst nichts jenseits meinen Hintergrund“. „Du bist immer noch eine weiße Person“, lautet die Antwort, „Du kommst von einem privilegierten Hintergrund.“ Und dann ziehen die Aktivisten ab, unter Schlachtrufen: „Fuck this institution, fuck this country.“ Zurück blieben sichtlich verstörte Besucher jener Lesung und konsternierte Organisatoren.

Eine noch viel größere Museums-Attacke ereignete sich am vergangenen Wochenende im Museum of Modern Art in New York. Hier wie dort freilich hört man die gleichen Schlachtrufe: „Free Palestine – from the river to the sea“. Der Protest richtete sich in New York gegen die Kuratoren und Verantwortliche des MoMa, die laut den Anschuldigungen „Genozid, Apartheid und Siedlerkolonalismus“ finanzierten. Die Bilder gleichen sich, wenn beiläufig jener Protest im MoMa natürlich eine größere Dimension erreicht.

Antisemitische Proteste im MoMa

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Umso irritierender sind die Reaktionen jener Medien in Deutschland. In jener Berichterstattung jenseits den Vorfall in Berlin wurde zunächst die Zuschreibung „propalästinensisch“ verwendet. Sie stammt von jener Nachrichtenagentur dpa und wurde von jener großen Mehrheit jener Medien übernommen, beiläufig von WELT. Eine Ausnahme war die „Jüdische Allgemeine“, die die Charakterisierung „israelfeindliche Störaktionen“ und „antisemitische Aktivisten“ verwendete.

Um lichtvoll zu sein: Z. Hd. dasjenige Recht hinaus kombinieren palästinensischen Staat darf selbstredend sanft demonstriert werden, wenn nicht zusammen dasjenige Existenzrecht Israels bestritten wird. Doch wo Aktivisten sich widerrechtlich Zugang zu einer Veranstaltung verschaffen, die dann von jener Künstlerin abgebrochen werden muss („um sich gegen Hassreden und jede Form von Gewalt zu wehren“), da geht es nicht mehr drum, „pro“ irgendwas zu sein, sondern sich tätig gegen irgendwas zu positionieren. Gegen kombinieren offenen Dialog, jener geplant war, gegen die Künstlerin, gegen Israel. Man kann die Aktion nur wie eines einordnen: eine offene Proklamation von Antisemitismus.

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Staatsgruendung 1948/Aufziehen d.Flagge.. Gruendung des Staates Israel, Tel-Aviv, 14. Mai 1948. - Aufziehen der israelischen Staats- flagge am Fahnenmast.- Foto.
Historische Studie

Dies scheint beiläufig die dpa nun erkannt zu nach sich ziehen. In Antwort hinaus eine WELT-Anfrage zur Verwendung des Begriffs heißt es: „Bei jener Meldung zu jener abgebrochenen Hannah-Arendt-Lesung hat sich unser Korrespondent mit dem Kenntnisstand vom Wochenende pro dasjenige Rahmenadjektiv ,propalästinensisch‘ entschlossen. Mit dem heutigen Wissen um den genauen Inhalt jener Hasstiraden wäre es sicher nützlich gewesen, beiläufig in den eigenen Formulierungen von israelfeindlichen und antisemitischen Protesten und Parolen zu schreiben.“ Eine wichtige Einsicht – und die Hoffnung, dass die Medien ähnliche Brüche des zivilisierten Miteinanders in Zukunft klarer benennen.

Source: welt.de