Langstreckenraketen: „Rote Linien“ sind in diesem Krieg nicht viel wert

Moskau und Washington ziehen im Ukraine-Krieg „rote Linien“, die klar erscheinen, doch dies nicht wirklich sind. So scheint Russland die mithilfe westlicher Waffen erfolgte ukrainische Besetzung seines Territoriums vor Kursk bislang als taktischen Schachzug zu deuten. Die US-Regierung wiederum hofft, dass dies auch bei einer Freigabe für den Einsatz weitreichender Raketen der Fall sein wird, mit denen die Ukraine Ziele tief in Russland angreifen könnte. Ist das realistisch?

Der damalige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bemühte 2002 das sogenannte Johari-Fenster, um das Fehlen von Beweisen für die Existenz irakischer Massenvernichtungswaffen zu kaschieren und behaupten zu können, Bagdad habe diese „rote Linie“ überschritten. Dabei