Welthandel: EU warnt Trump nachher Zollentscheidungen vor Handelskrieg

Die EU-Kommission hat US-Präsident Donald Trump nach seinen jüngsten Zollentscheidungen vor den Folgen von möglichen Handelskriegen gewarnt. „Die Europäische Union bedauert die Entscheidung der USA, Zölle gegen Kanada, Mexiko und China zu erheben“, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa.

Offene Märkte und die Einhaltung internationaler Handelsregeln seien unerlässlich für ein starkes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Zölle verursachten unnötige wirtschaftliche Störungen und trieben die Inflation an. Sie schadeten allen Seiten. „Unsere Handels- und Investitionsbeziehungen mit den USA sind die größten der Welt. Es steht viel auf dem Spiel“, sagte der Sprecher.

Scholz warnt vor Aufteilung der Welt durch Zollbarrieren

Auch Olaf Scholz warnte vor den Auswirkungen der US-Strafzölle auf den Welthandel. „Der weltweite Austausch von Waren und Gütern hat sich als eine große Erfolgsgeschichte erwiesen, die Wohlstand für uns alle ermöglicht hat“, sagte der Bundeskanzler während eines Treffens mit dem britischen Premierminister Keir Starmer. „Deshalb geht es darum, dass wir jetzt nicht die Welt aufteilen durch viele Zollbarrieren, sondern dass wir diesen Waren- und Dienstleistungsaustausch auch für die Zukunft möglich machen,“ sagte der SPD-Politiker.

Auf die Frage nach möglichen europäischen Gegenmaßnahmen sagte Scholz,
die EU sei ein starker Wirtschaftsraum und habe „ihre eigenen
Handlungsmöglichkeiten“. Auf dieser Stärke aufbauend, wolle man die
wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA fortsetzen.

„Nicht panisch reagieren“, rät Finanzminister Jörg Kukies

Nach der Verhängung und Erhöhung von Zöllen auf Produkte aus Mexiko,
Kanada und China droht die Einführung
solcher Maßnahmen auch für Waren aus der Europäischen Union. Dass er Zölle für
europäische Produkte einführen werde, bekräftigte Trump. Für Importe aus Mexiko und Kanada verhängte er am Samstag Zölle
von bis zu 25 Prozent. Sollten ähnliche Aufschläge auch für EU-Produkte
kommen, würde dies insbesondere die deutsche Wirtschaft treffen.

Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) warb unterdessen auf seiner Reise in die Golfregion dafür, nicht verfrüht auf
Konfrontationskurs zu gehen: „Auf die ersten Entscheidungen sollte man
nicht panisch reagieren, sondern sie als Anfang der Verhandlungen
betrachten und nicht als Ende“, zitiert ihn die Frankfurter Allgemeine aus einer Rede vor deutschen Wirtschaftsvertretern in Riad.