„Welt“-Gruppe: Stefan Aust hört wie „Welt“-Herausgeber gen, Poschardt wird Nachfolger
Der ehemalige Spiegel-Chefredakteur und langjährige Herausgeber der Welt-Gruppe, Stefan Aust, gibt zum Jahreswechsel seine Position als Herausgeber auf. Er bleibe aber Autor des Hauses, teilte der Medienkonzern Axel Springer mit. Der Chefredakteur der Welt-Gruppe Ulf Poschardt wird demnach Herausgeber einer neuen Dachmarke mit den Bereichen Welt, Politico Deutschland und Business Insider. Zudem sollen die drei journalistischen Marken in einer „Premium-Gruppe“ enger zusammenrücken. Die Welt-Gruppe soll innerhalb der Dachmarke Kompetenzcenter für Bewegtbild sein.
Aust zählt zu den bekanntesten Journalisten Deutschlands und ist seit 2014 in der Herausgeberposition für die Welt-Gruppe tätig. Er baute zuvor unter anderem ab 1988 die Sendung Spiegel TV auf und war von 1994 bis 2007 auch Chefredakteur des Nachrichtenmagazins. Viele Jahre arbeitete er außerdem für das ARD-Format Panorama. Später stieg er beim Nachrichtensender N24 ein, der Teil des Springer-Konzerns wurde – dieser Wechsel hatte manche verwundert.
Poschardt ist seit 2016 Chefredakteur der Welt-Gruppe, die aus Zeitung, Sonntagszeitung sowie digitalen Angeboten und TV besteht. Der Journalist Jan Philipp Burgard soll seine jetzige Position als Chefredakteur der Welt-Gruppe übernehmen, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Er bleibt zugleich in Personalunion Chefredakteur des Bereichs Welt TV. Burgard kam vor Jahren von der ARD zu Springer.
Neuer Chefredakteur bei „Welt am Sonntag“
Zudem führt der Konzern nach eigenen Angaben wieder einen Chefredakteursposten für die Welt am Sonntag ein. Dieser war erst in diesem Jahr abgeschafft worden, nachdem die ehemalige Chefredakteurin Dagmar Rosenfeld zu einem anderen Medienunternehmen gewechselt war. Der seit jeher Verantwortliche für die Sonntagszeitung, Jacques Schuster, soll nun Chefredakteur des Blattes werden.
Im September war bekannt geworden, dass Axel Springer wieder ein Medienhaus in Familienhand wird. Der Medienbereich soll im Besitz von Friede Springer – Witwe des Verlegers Axel Springer (1912–1985) – und Mathias Döpfner, der ebenso Anteile hält, geführt und von den Rubrikengeschäften mit Job- und Immobilienportalen abgetrennt werden. Die Pläne stehen unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen. Perspektivisch will sich Axel Springer vom gedruckten Zeitungsgeschäft abwenden und ein reines
Digitalunternehmen werden.