Virus: Fast 1400 neue Mpox-Fälle intrinsisch einer Woche in Afrika – WELT

In der kommenden Woche soll die Demokratische Republik Kongo die ersten Mpox-Impfdosen erhalten. Doch die Krankheitszahlen steigen rasant – vor allem in Zentralafrika. Seit Jahresbeginn sind bereits 541 Patienten an der Affenpocken-Variante gestorben.

Gesundheitsbehörden in der Elfenbeinküste (Côte d‘Ivoire) haben 28 Fälle der Viruserkrankung Mpox gemeldet. Ein Mensch sei am Mpox-Virus verstorben, teilte Daouda Coulibaly vom Nationalen Institut für Öffentliche Hygiene (INHP) am Dienstag mit. Einige Fälle seien in der Wirtschaftsmetropole Abidjan erfasst worden, erklärte das INHP.

Die Situation gebe „keinen Grund zur Beunruhigung“, betonte Coulibaly. Es handele sich zwar um den Beginn einer Epidemie, es gebe jedoch keinen sprunghaften Anstieg von Mpox-Fällen. Tests würden durchgeführt, um die Variante der jüngsten Mpox-Fälle zu ermitteln, erläuterte der Arzt.

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In diesem Jahr in der Elfenbeinküste festgestellte Fälle waren von einer Variante, die sich während einer früheren Epidemie im Jahr 2022 ausbreitete und als Variante 2 bekannt ist. Eine ansteckendere und tödlichere Variante, bekannt als 1b, ist zuletzt in der Demokratischen Republik Kongo, Burundi, Kenia, Ruanda, Uganda und Schweden aufgetreten.

In der DR Kongo sind in diesem Jahr bereits mehr als 500 Menschen an Mpox gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen der Ausbreitung der neuen Mpox-Untergruppe 1b vorige Woche die höchste Alarmstufe ausgerufen.

Das Mpox-Virus war erstmals 1958 bei Laboraffen in Dänemark nachgewiesen worden, die Erkrankung war jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannt.

19.000 MPox-Fälle in Afrika seit Jahresbeginn

Die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC Africa hat innerhalb einer Woche knapp 1400 neue Fälle der Krankheit Mpox verzeichnet. Aktuell seien es fast 19.000 Fälle seit Jahresbeginn, sagte CDC-Generaldirektor Jean Kaseya vor Journalisten. Seit Jahresbeginn seien 541 Patienten an der Krankheit gestorben. Der Schwerpunkt der Ausbrüche liegt in Zentralafrika, besonders in der Demokratischen Republik Kongo, wo seit Jahresbeginn fast 17.800 Fälle gemeldet worden seien.

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„Mpox wird zunehmend zu einem bedeutendem Thema im Ostkongo, vor allem in der Provinz Süd-Kivu“, sagte Kaseya. Im rohstoffreichen Ostkongo dauert ein bewaffneter Konflikt seit Jahren an. Hunderttausende Menschen leben als Binnenflüchtlinge auf engstem Raum zusammen, sodass sich Krankheiten dort schnell ausbreiten können. Auch die empfohlenen Hygienemaßnahmen wie Abstand, Händewaschen und Masken sind dort oft nicht umsetzbar.

Impfstoffe aus den USA werden erwartet

Das kongolesische Gesundheitsministerium erwartet in der kommenden Woche eine erste Lieferung von Impfstoffen aus den USA. Zu den Herausforderungen im Umgang mit der Krankheit zähle die niedrige Impfquote, so Kaseya. Was Afrika dringend brauche, seien eigene Produktionsstätten für Impfstoffe.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat wegen der Mpox-Ausbrüche in Afrika und der neuen, womöglich gefährlicheren Variante am Mittwoch die höchste Alarmstufe ausgerufen. Damit sollen Behörden in aller Welt zu erhöhter Wachsamkeit gebracht werden. Zuvor hatte bereits die CDC Africa für den Kontinent die höchste Alarmstufe ausgerufen.

AFP/saha

Source: welt.de