Verbraucherpreise: Inflationsrate in jener Eurozone fällt hinaus 2,2 Prozent

Die Inflation im Euroraum ist im August auf ein Drei-Jahres-Tief von 2,2 Prozent gefallen. Das bedeutet den niedrigsten Anstieg der Verbraucherpreise im Jahresvergleich seit Juli 2021, wie das EU-Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte. Hauptgrund sind demnach die stark gesunkenen Energiepreise in den 20 Euro-Ländern.

Die Energiepreise fielen den Angaben nach im zu Ende gehenden Monat um durchschnittlich 3,0 Prozent und dämpften damit die Inflation. Dagegen verteuerten sich Dienstleistungen mit 4,2 Prozent erneut überdurchschnittlich stark. Lebensmittel, Alkohol und Tabak kosteten 2,4 Prozent mehr als im August 2023. Mit der neuen Entwicklung nähert sich die Inflation der Zwei-Prozent-Marke, die die Europäische Zentralbank (EZB) anstrebt.

Deutschland und Frankreich als die beiden größten Volkswirtschaften hatten im August nach eigenen Angaben einen noch deutlicheren Inflationsrückgang auf je 1,9 Prozent verzeichnet. Eurostat verwendet jedoch eine andere Berechnungsmethode, um die nationalen Angaben vergleichbar zu machen. Für Deutschland geht das Amt von 2,0 Prozent aus, für Frankreich von 2,2 Prozent.

Weniger Arbeitslose im Euroraum

Zugleich ist die Arbeitslosenquote im Euroraum im Juli gesunken. Sie fiel auf 6,4 Prozent nach 6,5 Prozent im Vormonat, wie Eurostat weiter mitteilte. Demnach waren im Juli rund elf Millionen Menschen im Währungsraum erwerbslos. Im Vergleich zum Juni sank die Zahl damit um 114.000.

Am höchsten blieb die Arbeitslosenquote in Spanien mit 11,5 Prozent, gefolgt von Griechenland mit 9,9 Prozent. Den niedrigsten Wert im Euroraum weist Malta mit 3,0 Prozent aus. Deutschland kommt demnach auf 3,4 Prozent.

Die Wirtschaft in der Eurozone entwickelte sich im zweiten Quartal gut. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von April bis Juni erneut um 0,3 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal.

Die EZB hat wegen der sinkenden Inflation im Juni eine Wende
eingeleitet und ihren Leitzins erstmals seit Jahren gesenkt. Er liegt
nun bei 4,25 Prozent. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die
EZB im September nachlegen wird und den Zins weiter drückten könnte.
Höhere Zinsen machen Kredite für Investitionen teurer, was die
Konjunktur bremst und die Nachfrage dämpft – das wiederum kann den Preisanstieg drücken.