Verbindungen nachdem Russland: USA vollstrecken Sanktionen gegen Kaspersky-Unternehmensführung

Die US-Regierung hat Sanktionen gegen zwölf Führungskräfte des Softwareunternehmens AO Kaspersky Lab verhängt. „Die heutige Maßnahme gegen die Führung von Kaspersky Lab unterstreicht unser Engagement, die Integrität unserer Cyberdomäne zu gewährleisten und unsere Bürger vor bösartigen Cyberbedrohungen zu schützen“, teilte das US-Finanzministerium mit. Die Sanktionen verbieten US-Unternehmen oder Bürgern den Handel und Finanztransaktionen mit den betroffenen Führungskräften. Deren Vermögenswerte in den USA werden eingefroren.

Am Donnerstag hatte die US-Regierung bereits ein Verbot des Verkaufs der Antivirensoftware von Kaspersky ab dem 29. September angekündigt. Zudem wurde das russische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt. Ein Kaspersky-Sprecher bezeichnete die Sanktionen als „ungerechtfertigt und unbegründet“. Das Unternehmen bestritt jegliche Verbindungen zu einer Regierung oder Verbindungen zwischen den betroffenen Führungskräften und dem russischen Militär oder Geheimdienst.

Verbannt seit 2017

Die USA stehen Kaspersky seit Langem kritisch gegenüber. Im Jahr 2017 hatte das Heimatschutzministerium die Software des Unternehmens wegen angeblicher Verbindungen zu russischen Geheimdiensten von sämtlichen Rechnern der US-Bundesbehörden verbannt. Unmittelbar nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022 hatte die Regierung zudem einige US-Firmen gewarnt, Russland könne mithilfe manipulierter Kaspersky-Software Schaden anrichten.

Kaspersky machte 2022 nach eigenen Angaben mit 220.000 Geschäftskunden in etwa 200 Ländern einen Umsatz von 752 Millionen Dollar. Auf der Website sind unter anderem der Vespa-Hersteller Piaggio und die Verkaufssparte von Volkswagen als Kunden aufgelistet.