Unionsparteien: Söder und Wüst unterschiedlicher Meinung darüber hinaus mögliche schwarz-grüne Koalition

In den Unionsparteien herrscht offenbar Uneinigkeit zur Frage einer möglichen schwarz-grünen Regierung nach der Bundestagswahl 2025. Der CSU-Parteivorsitzende Markus Söder schließt dies weiter aus. Nordrhein-Westfalens CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst widerspricht und möchte die Option nicht ausschließen. Neben CDU-Chef Friedrich Merz gelten Söder und Wüst als aussichtsreiche Kandidaten für die Kanzlerkandidatur der Union.

Söder unterstrich auf X seine Kritik an der gegenwärtigen Regierung, insbesondere den Grünen: „Die Ampel gehört dringend abgelöst – und die Grünen sind der ideologische Kern dieser Regierung“, schrieb der bayerische Ministerpräsident. Deshalb dürfe die Regierungsverantwortung der Grünen nicht fortgesetzt werden.

Wüst will nichts ausschließen

Ministerpräsident Wüst hingegen betonte die positiven Beispiele schwarz-grüner Koalitionen auf Landesebene. „Bei uns in Nordrhein-Westfalen und andernorts zeigt sich, wie vertrauensvoll und politisch erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen CDU und Grünen funktionieren kann“, sagte Wüst der Süddeutschen Zeitung (SZ). Die Union sei „gut beraten, auf allen politischen Ebenen mit den demokratischen Parteien der Mitte gesprächs- und koalitionsfähig zu sein“.

Sondiert und verhandelt würde zwar erst nach der Wahl. Allerdings sei der Union wichtig, „dass in der Regierungsverantwortung die christdemokratische Handschrift deutlich wird“, sagte Wüst. Es sei „völlig klar“, dass FDP und SPD der Union in vielen Punkten näherstünden – „daher ist auch eine Koalition mit ihnen immer eine mögliche Perspektive“.

Grüne zeigen Bereitschaft

Anstoß der Debatte war eine Äußerung der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katharina Dröge gegenüber der SZ. Sie hatte ein Bündnis mit der Union nicht ausgeschlossen. Auch Grünen-Chef Omid Nouripour deutete seine Bereitschaft für neue Konstellationen an. Der mögliche Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, zeigte sich zu Gesprächen mit der Union bereit. Söder sprach daraufhin zuletzt von einem Anbiedern der Grünen an die Union, das „schlichtweg peinlich“ sei.