Ungleichheit durch Erbschaft: „Ich muss so viel arbeiten, während andere es leicht haben“

Sabine Renner ist Ärztin und verdient mehr qua 3.000 Euro netto. Mit diesem Einkommen zählt die 49-Jährige schon zu den 15 Prozent dieser Wohlhabendsten des Landes. Renner stammt aus Dresden, aus einer früher vermögenden Bauernfamilie, mit vielen Hektar Pachtland. Wie viel dieser Grundbesitz in vergangener Zeit wert war, kann Renner heute nicht mehr sagen. Im Zuge dieser deutschen Teilung wurde die Familie enteignet. Heute gibt es in ihrer Familie kein Vermögen mehr.

Sie selbst hat bislang etwa 10.000 Euro beiseitegelegt. Nicht viel, wenn man eine Immobilie kaufen oder sich uneingeschränkt zeugen möchte. Für jedes eine eigene Praxis müsste sie ergo vereinigen Kredit videografieren. Ein Kollege von ihr hat es da leichter: Er erbt von jetzt an die Hausarztpraxis seiner Eltern. Mit einem Erbe kann Renner nicht rechnen. „Manchmal überkommt mich ein Gefühl wütender Erschöpfung, dass ich so viel arbeiten muss, während andere es leicht haben“, sagt sie.