Ukraine-Krieg: Russland greift Energieanlagen im Süden und Westen welcher Ukraine an

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht einen
groß angelegten Angriff auf Energieanlagen in der Ukraine gestartet. Sowohl von Flugzeugen und Schiffen abgefeuerte Langstreckenraketen als auch Drohnen seien dabei zum Einsatz gekommen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. 

Die ukrainische Luftwaffe sprach von russischen Angriffen mit taktischen Bombern und mit Drohnen. Sie gab an, zwölf von 16 russischen Raketen
und alle 13 Drohnen abgefangen zu haben. Es handle sich um die achte Angriffswelle dieser Art auf die Energieinfrastruktur in den vergangenen drei Monaten.

Angriffe in Saporischschja und Lwiw

Bei den Angriffen seien zwei Arbeiter in der Oblast Saporischschja verletzt und in ein
Krankenhaus gebracht worden, teilte der Regionsgouverneur Iwan Fedorow
auf Telegram mit. Laut dem Energieministerium in Kiew sind zudem Einrichtungen des nationalen Netzbetreibers Ukrenerho in der westlichen Region Lwiw sowie in der südlichen Region Saporischschja beschädigt worden. Im Westen der Ukraine wurde demnach auch eine Erdgasanlage getroffen. Ukrenerho rechnet nach eigenen Angaben in der gesamten Ukraine noch den ganzen Tag mit
stundenweisen Stromausfällen.

Bei der letzten russischen Angriffswelle Donnerstagnacht war Behördenangaben zufolge ein Wärmekraftwerk schwer beschädigt und sieben Angestellte verletzt worden. Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte daraufhin an, Solaranlagen, intelligente Stromzähler und Stromspeicher „in jeder Schule und jedem Krankenhaus“ zu installieren.

Umspannwerke in Enerhodar sollen außer Betrieb sein

Die von Russland eingesetzten Behörden meldeten in der Nacht zudem einen ukrainischen Drohnenangriff auf zwei Umspannwerke in Enerhodar, die auch das russisch besetzte Kernkraftwerk Saporischschja mit Strom versorgen. Den Angaben zufolge sind die Umspannwerke außer Betrieb. Die meisten Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt seien ohne Strom. Das russisch besetzte Kernkraftwerk Saporischschja sei jedoch nicht betroffen, berichten russische Nachrichtenagenturen. Die Angaben konnten bisher nicht unabhängig bestätigt werden.