Ukraine-Krieg: Erneuter Luftangriff uff russische Grenzregion Belgorod

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  • Russische oder ukrainische Angaben zum Kriegsverlauf sowie zur Zahl Verletzter und Getöteter lassen sich derzeit nicht unabhängig verifizieren.
  • Neben eigenen Recherchen verwenden wir auch Material der Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP, KNA und Reuters.
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Gebiete mit schweren Kämpfen, letzte 24h

Russische Befestigungsanlagen

Russische Kontrolle

Vortag

seit Kriegsbeginn

vor Kriegsbeginn

Zurückerobert

Vortag

Gegenoffensive

Quelle: Institute for the Study of War, AEI Critical Threats Project
teilte die Betreibergesellschaft DTEK mit. Über die Standorte der drei angegriffenen Kraftwerke informierte sie nicht.

Es sei der 180. Angriff auf Wärmekraftwerke seit Kriegsbeginn und der fünfte "massive Beschuss" von Energieanlagen des Betreibers in den vergangenen anderthalb Monaten, schrieb DTEK weiter. Zu solchen Angriffen war es jeweils zwei Mal im März sowie im April gekommen. Dabei wurde nach ukrainischen Regierungsangaben der Großteil der Wärmekraftwerke des Landes zerstört oder außer Betrieb gesetzt.

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Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte Russland bei dem Angriff drei ballistische Raketen und 52 Marschflugkörper sowie 21 Kamikaze-Drohnen ein. 39 Marschflugkörper und 20 Drohnen seien abgeschossen werden.

Präsident Wolodymyr Selenskyj schrieb auf der Plattform X, die Flugkörper und Drohnen hätten Infrastruktur in sieben ukrainischen Regionen anvisiert. Er verurteilte den Angriff sowie die russische Staatsführung. "Am Tag des Gedenkens und des Sieges gegen den Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg hat der Nazi Putin einen massiven Raketenangriff auf die Ukraine gestartet", schrieb Selenskyj. 

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On Remembrance and Victory over Nazism in World War II Day, Nazi Putin launched a massive missile attack on Ukraine.

Over 50 missiles and more than 20 "Shahed" drones targeted infrastructure in Lviv, Vinnytsia, Kyiv, Poltava, Kirovohrad, Zaporizhzhia, and Ivano-Frankivsk… pic.twitter.com/f2yN0gH8Og

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In Russland wird das Ende des Zweiten Weltkriegs traditionell am 9. Mai mit einer Militärparade in Moskau begangen. Bei beiden Paraden seit Kriegsbeginn hatte Putin den Angriff auf die Ukraine mit dem Kampf gegen den Faschismus im damaligen Deutschland gleichgesetzt.

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Polnischer Grenzschutz nimmt russischen Überläufer fest

Polnische Grenzbeamte haben nach eigenen Angaben einen Überläufer der russischen Armee an der Grenze zu Belarus festgenommen. Es handele sich um einen 41-jährigen Mann, der illegal die Grenze von Belarus nach Polen überquert habe, teilte der polnische Grenzschutz auf X mit.

Polnischen Medien zufolge besaß der Mann russische Militärdokumente, trug Zivilkleidung und war unbewaffnet. Dem Sender RMF zufolge gehörte zu den Dokumenten des Mannes ein Vertrag mit der russischen Armee, der seine Beteiligung am Krieg gegen die Ukraine nachweise.

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Der Überläufer soll demnach versucht haben, einen Weg zu nutzen, über den Menschen aus dem Nahen Osten, Nordafrika und Zentralasien nach Belarus gelangen, um von dort aus in andere europäische Länder zu kommen. Die EU wirft dem belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko seit Jahren vor, irreguläre Migranten an die polnische Grenze zu schleusen, um die Grenzsituation anzuspannen. Wie genau der Überläufer die Grenze überquert haben soll, geht aus dem Bericht nicht hervor.

"Wir müssen herausfinden, was seine Absicht war", sagte der polnische Vizeinnenminister Czesław Mroczek der Nachrichtenagentur PAP. "Die Frage ist, ob wir es hier mit der Ausführung eines Auftrags der russischen Geheimdienste zu tun haben."

Seit Kriegsbeginn wurden mehrere Fälle von Überläufern der russischen Armee, die in den Westen gelangt sind, bekannt. Für Aufmerksamkeit sorgte etwa der Fall eines ehemaligen Söldners der Gruppe Wagner, der sich derzeit in Norwegen aufhält. Ein russischer Deserteur, der mit einem Militärhubschrauber in die Ukraine geflohen war und später nach Spanien ausgewandert ist, wurde dort im Februar mutmaßlich von russischen Geheimdienstlern getötet. 

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Ukrainisches Parlament legalisiert Rekrutierung von Häftlingen

Das ukrainische Parlament hat laut übereinstimmenden Medienberichten ein Gesetz gebilligt, das bestimmten Häftlingen den Eintritt ins Militär erlaubt. Demnach haben bei elf Enthaltungen und ohne Gegenstimmen 279 Abgeordnete für das Gesetzesvorhaben gestimmt. 40 Abgeordnete blieben der Abstimmung fern.

Eine strukturelle Rekrutierung von Häftlingen wie in Russland – wo sie 2022 ohne gesetzliche Grundlage begann – sieht das Gesetz nicht vor. Auch sind die Regelungen den Berichten zufolge strenger. So gelte das Gesetz nicht für Häftlinge, die wegen schwerer Verbrechen wie Mord oder Sexualdelikten verurteilt worden sind. Beamte, die wegen Korruptionsverbrechen verurteilt worden sind, werden sich laut dem Nachrichtenportal RBK Ukrajina ebenfalls nicht durch einen Eintritt ins Militär von der Haft befreien können.

Eine Verkürzung der Haft soll zudem nicht automatisch mit dem Eintritt ins Militär per Begnadigung erfolgen, sondern in jedem einzelnen Fall von einem Gericht geprüft werden. Auch der Eintritt selbst muss von einem Gericht erlaubt werden.

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Die ukrainische Vize-Justizministerin Jelena Wyssozjka sagte Mitte März, so könnten bis zu 26.000 Menschen mobilisiert werden. Weitere 50.000 könnten hinzugerechnet werden, die bereits eine Haftstrafe hinter sich hätten. Dabei betonte sie, dass nur der freiwillige Beitritt zum Militär erlaubt werde. Der Militärdienst, für den sich Häftlinge verpflichten könnten, müsse bis Kriegsende andauern. Eine Rückkehr in Haft sei danach ausgeschlossen, die Strafe gelte mit dem Militärdienst als verbüßt. Dem Gesetzestext zufolge sind Ausnahmen nur aus gesundheitlichen Gründen möglich. Wer während der Dienstzeit etwa aus Verletzungsgründen die Tauglichkeit verliere, müsste demnach ebenfalls nicht mehr zurück in Haft.

In Russland hatte die Söldnergruppe Wagner ab dem Spätsommer 2022 Zehntausende Häftlinge rekrutiert. Ihnen wurde ein hoher Sold und eine Begnadigung nach sechs Monaten Kriegsdienst versprochen – unabhängig vom jeweiligen Delikt und an juristischen Strukturen vorbei.

Einschränkungen für Gewaltverbrecher, wie es das ukrainische Gesetz vorsieht, gab es dabei nicht. Immer wieder kommt es zu Berichten russischer Lokalmedien, wonach Ex-Söldner, die wegen schwerer Gewaltverbrechen einsaßen und den Einsatz in der Ukraine überlebt haben, in Russland erneut Gewaltverbrechen begehen.

Seit mehr als einem Jahr werden Häftlinge auch direkt für die russische Armee rekrutiert. Zahlen der russischen Gefängnisbehörde FSIN zufolge hat sich die Zahl männlicher Häftlinge von 420.000 vor Kriegsbeginn auf fast 260.000 im Spätherbst 2023 gesenkt. Jeder fünfte zweifellos bestätigte Todesfall russischer Soldaten in der Ukraine entfällt auf rekrutierte Ex-Häftlinge. 

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Luftangriff auf ukrainisches Schulstadion

Russland hat ukrainischen Angaben zufolge ein Schulstadion im Nordosten Charkiws angegriffen. Bei dem Luftangriff seien demnach mindestens vier Kinder und drei Erwachsene verletzt worden. Ein achtjähriges Mädchen und drei Jungen im Alter zwischen 13 und 15 Jahren seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, schrieb der regionale Gouverneur Oleh Synehubov auf Telegram: "Zwei Jungen sind schwer verletzt, ein Junge und das Mädchen mittelschwer".

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Ukraine schränkt Stromversorgung ein

Die Ukraine hat die Stromversorgung im Land nach einer Welle von Angriffen aus Russland eingeschränkt. Der staatliche Stromversorger Ukrenergo teilte mit, seine Zentrale sei aufgrund von "Stromknappheit" infolge des Angriffs "gezwungen, die Stromversorgung für Industrie und Gewerbe" von 18 bis 23 Uhr einzuschränken. Dies werde in gleichem Umfang in allen Regionen des Landes geschehen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Angriff in einer Videobotschaft als "vorsätzlich, kalkuliert und hinterhältig". Russland habe mit fast 60 Raketen und mehr als 20 Schahed-Drohnen iranischer Bauart auf "lebenswichtige zivile Infrastruktur" gezielt und "kein einziges militärisches Ziel" ins Visier genommen. 

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Russland hat seit Kriegsbeginn 3.000 Kampfpanzer verloren

Nach Angaben unabhängiger Beobachter hat die russische Armee seit Kriegsbeginn mindestens 3.000 Kampfpanzer verloren, die zerstört, beschädigt oder erobert worden sein sollen. Das teilte der Betreiber des Informationsportals Oryx auf der Plattform X mit.

In der Oryx-Datenbank werden seit Beginn des Krieges die Verluste Russlands und der Ukraine verzeichnet, die per Video oder Foto dokumentiert sind. Damit handelt es sich jeweils um Mindestzahlen bestätigter Verluste.

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Das britische Verteidigungsministerium hatte vor wenigen Monaten von mindestens 2.700 zerstörten oder beschädigten russischen Kampfpanzern gesprochen, die Angaben entsprachen der von Oryx verzeichneten Zahl. Der Datenbank zufolge hat Russland seit Kriegsbeginn insgesamt 15.724 Stück Militärtechnik verloren, darunter mehr als 8.700 gepanzerte Fahrzeuge. Die Ukraine verlor demnach 5.679 Einheiten an Militärgerät, darunter 808 Kampfpanzer und mehr als 1.700 weitere Panzerfahrzeuge. 

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Drohnenangriff auf russische Ölanlage in 1.400 Kilometern Entfernung von der Ukraine

In Salawat in der russischen Republik Baschkortostan ist nach Angaben der dortigen Behörden ein Ölverarbeitungs-, Petrochemie- und Düngemittelkomplex von einer Drohne angegriffen worden. Die Anlage Gazprom Neftekhim Salavat arbeite aber wie gewohnt, teilte das Oberhaupt der Republik, Radij Chabirow, auf Telegram mit. An einem Teil der Anlage sei Rauch zu sehen, sagte er der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria ist das Gebäude der Pumpstation des Industriekomplexes bei dem Angriff beschädigt worden. Verletzt wurde dabei niemand. Ein ukrainischer Geheimdienst-Mitarbeiter hat der Nachrichtenagentur Reuters den Drohnenangriff bestätigt. Die Drohne sei zuvor die "Rekordstrecke" von 1500 Kilometern geflogen, sagt der Insider.

Baschkortostan liegt am Uralgebirge am östlichen Rand des europäischen Teils Russlands. Die Anlage liegt etwa 1.400 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Damit ist das die bisher am weitesten entfernte Ölanlage, die von einer Drohne getroffen wurde.

Die Ukraine hatte die Reichweite ihrer Drohnen zuletzt erhöht. Es gab bereits eine Reihe von Attacken gegen Ölanlagen tief im russischen Hinterland, bisher lag die bestätigte Maximalreichweite bei etwa 1.200 Kilometern. Infolge der Angriffe musste Russland seine Benzinproduktion um mehr als zehn Prozent senken und hat den Export von Benzinprodukten ausgesetzt.

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Deutschland kauft Himars-Raketenartillerie aus den USA für die Ukraine

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Deutschland wird die Lieferung von drei Raketenwerfersystemen vom Typ Himars aus den USA an die Ukraine zahlen. "Die stammen aus Beständen der US-Streitkräfte und werden von uns bezahlt", sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach Gesprächen mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Lloyd Austin. Die Systeme kosten einen höheren zweistelligen Millionenbetrag. Die Lieferung erfolgt Pistorius zufolge in Zusammenarbeit mit Washington.

Bei einem vorherigen Besuch bei dem Rüstungskonzern Raytheon, der unter anderem das Luftabwehrsystem Patriot herstellt, habe Pistorius mit der Geschäftsführung auch über die mögliche Verkürzung von Lieferfristen gesprochen. Im Sommer soll demnach ein neuer Vertrag über den Kauf weiterer Patriots unterzeichnet werden.

Das Himars (High Mobility Artillery Rocket System) ist ein auf einem Lastwagenfahrgestell montiertes Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystem.

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Ukraine greift offenbar weitere Ölraffinerie an

Eine Ölraffinerie in der russischen Region Kaluga ist laut russischen und ukrainischen Berichten Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Wegen einer "abgestürzten Drohne" sei ein Brand auf dem Gebiet der Raffinerie in der Region südwestlich Moskaus ausgebrochen, berichtet die russische staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Es gebe keine Verletzten, der Brand habe ein geringes Ausmaß.

Der Gouverneur von Kaluga, Wladislaw Schapscha, berichtete am frühen Morgen vom Absturz einer Drohne auf dem Gebiet eines "Unternehmens" in der Region, der Brand sei bereits gelöscht worden. Unabhängige Onlinemedien veröffentlichten Videos eines Feuers, die von Anwohnern aufgenommen worden sein sollen.

Die Raffinerie ist nach Angaben des Betreibers der größte derartige Betrieb in der Region Kaluga und verarbeitet 1,2 Millionen Tonnen Öl im Jahr. Das entspricht etwa 0,3 Prozent der russischen Jahresproduktion. Das Nachrichtenportal RBK Ukrajina berichtet unter Verweis auf Sicherheitskreise, die ukrainischen Geheimdienste SBU und HUR stünden hinter dem Angriff. Dabei seien "Dutzende" Drohnen in mehreren russischen Regionen eingesetzt worden. Russlands Verteidigungsministerium sprach von fünf abgeschossenen ukrainischen Drohnen in Grenzregionen sowie nahe Moskaus.

Die Ukraine greift seit Jahresbeginn gezielt russische Raffinerien mit selbst entwickelten Langstreckendrohnen an, teils bis zu 1.400 Kilometer von der Front entfernt. Die Gesamtleistung aller angegriffenen Raffinerien entspricht etwa einem Drittel der russischen Jahresproduktion. Infolge der Angriffe sind die Benzinpreise in Russland deutlich gestiegen, die Regierung verhängte einen vorläufigen Exportstopp mit Ausnahmen für wenige Länder.

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Russische Bodentruppen greifen Grenzgebiet in Charkiw an

Das russische Militär hat Bodenangriffe auf die nordostukrainische Region Charkiw gestartet. Entsprechende Meldungen bestätigten das Verteidigungsministerium in Kiew und Charkiws Gouverneur Oleh Synehubow. Die Angriffe ereignen sich demnach nicht an der seit mehr als einem Jahr nahezu stabilen Frontlinie zwischen Charkiw und der russisch besetzten Region Luhansk, sondern erstmals seit Langem an der russisch-ukrainischen Staatsgrenze, die russische Einheiten offenbar zu überqueren versuchen.

"Die Verteidigungskräfte der Ukraine schützen unsere Positionen in der Region Charkiw", teilte das Verteidigungsministerium auf Telegram mit. "Seit Beginn der Nacht" seien die ukrainischen Stellungen nahe der Grenze zu Russland mit Artillerie und Gleitbomben beschossen worden. "Ungefähr um fünf Uhr (morgens) kam es zu einem Versuch (…) des Durchbruchs unserer Verteidigungslinie", heißt es in der Mitteilung. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurden diese Angriffe abgewehrt". Die Kämpfe in dem Abschnitt hielten aber noch an.

Charkiws Gouverneur Synehubow schrieb von einem Angriff nahe der Stadt Wowtschansk in Grenznähe zu Russland. Die Stadt war zu Kriegsbeginn unter russische Besatzung geraten und wurde von der Ukraine bei ihrer Charkiw-Offensive im September 2022 befreit. Synehubow meldete ebenfalls, dass die Angriffe abgewehrt seien: "Es ist kein Meter verloren", schrieb er. Zivilisten, die in grenznahen Siedlungen leben, rief er dazu auf, Schutzräume aufzusuchen. Die Stadt Charkiw sei derzeit nicht bedroht:

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Das ukrainische OpenSource-Projekt DeepState, dessen Karten des Frontverlaufs als zuverlässig gelten, spricht von russischen Grenzüberquerungen an zwei Orten: Nahe Wowtschansk sowie 30 Kilometer nordöstlich der Stadt Charkiws. Als bestätigt stuft die Beobachtergruppe einen zumindest vorübergehenden russischen Vormarsch um drei Kilometer ein. Dafür spreche ein laut DeepState geolokalisiertes Foto zerstörter russischer Militärtechnik, das etwa drei Kilometer südlich der Grenze nahe nahe des Dorfs Olijnykowe aufgenommen worden sei.

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Gouverneur berichtet von heftigen Kämpfen in der Region Charkiw

Ukrainische und russische Einheiten befinden sich in der Region Charkiw offenbar in heftigen Kämpfen. "Derzeit drängt der Feind weiter in den Norden unserer Region", sagte der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, während einer Pressekonferenz. Die ukrainischen Streitkräfte hätten insgesamt neun Angriffe abwehren können. Fünf Dörfer nahe der russischen Grenze seien umkämpft. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

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Selenskyj bittet um Waffen zur Abwehr der russischen Offensive

Nach dem Angriff russischer Bodentruppen auf Grenzgebiete im Norden der Region Charkiw hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj um weitere Hilfslieferungen aus dem Ausland gebeten. "Was wirklich hilft, sind die Waffen, die tatsächlich in die Ukraine gebracht werden, und nicht nur angekündigte Pakete", sagte Selenskyj.

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Selenskyj dankte US-Präsident Joe Biden für das neueste Hilfspaket der US-Regierung mit Waffen im Wert von etwa 400 Millionen US-Dollar. "Das ist es, was wir brauchen", sagte Selenskyj. Das Ziel sei jetzt, alle Waffen so schnell wie möglich an die Frontlinie zu bringen.

Selenskyj sprach von "heftigen Kämpfen entlang der gesamten Front". Der russische Angriff in Charkiw sei nicht überraschend gekommen, sagte Selenskyj und ergänzte: "Wir kennen die Stärke der Truppen des Besatzers und sehen ihren Plan." Er kündigte eine entschlossene militärische Reaktion auf den Angriff an: "Wir werden den Besatzer unweigerlich so zerstören, dass alle russischen Offensivvorhaben vereitelt werden."

Nach Einschätzung des US-Präsidialamts bereitet Russland eine Offensive auf die Großstadt Charkiw vor. In einem ersten Ansturm konnte die russische Armee vier kleinere Dörfer unmittelbar hinter der Grenze einnehmen.

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Russland setzt Angriffe im Grenzgebiet bei Charkiw fort

Die ukrainische Armee wehrt sich nach Angaben des Generalstabs weiter gegen russische Angriffe im Grenzgebiet bei der Millionenstadt Charkiw. Das Militär berichtete am Morgen von neun Gefechten an diesem Frontabschnitt. Dabei hieß es pauschal, die russischen Vorstöße seien abgewehrt worden. Diese Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Ukrainische und russische Militärbeobachter wie auch ausländische Experten gingen aber davon aus, dass der Vorstoß nicht auf die Stadt Charkiw ziele. Das Institut für Kriegsstudien ISW in den USA sprach von "begrenzten operativen Zielen". Angaben, wonach Russland mehrere Dörfer unter Kontrolle bringen konnte, seien noch nicht belegt, aber glaubwürdig, schrieb das ISW in seinem aktuellen Lagebericht. Selbst bei einer Eroberung der Stadt Wowtschansk, die sich in unmittelbarer Grenznähe befindet, würde ein Fluss sowie ein Wasserreservoir die Angreifer von Charkiw trennen. 

Verfolgen Sie auf unserer Karte den Frontverlauf:

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Russland meldet Brand in Ölraffinerie nach Drohnenangriff

Ein ukrainischer Drohnenangriff habe kurzzeitig zu einem Brand in der Ölraffinerie Wolgograd im Süden Russlands geführt, teilte der Gouverneur der Region, Andrej Botscharow, auf dem Kurzmitteilungsdienst Telegram mit. "Das Feuer wurde gelöscht. Es gab keine Verletzten", schrieb Botscharow. Weder der Ölproduzent Lukoil noch die ukrainische Seite gaben bisher eine Stellungnahme zu dem Vorfall ab.

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Russland besetzt kleine Gebiete an Frontabschnitten im Osten und Süden

Russische Truppen haben bei Swatowe, in der Nähe von Awdijiwka, Donzek-Stadt und in der Region um die Regionalhauptstadt Luhansk weiteren Raum eingenommen. Das berichtet das Institute for the Study of War (ISW) in seinem aktuellen Lagebericht (PDF). Den Militärexperten zufolge handelt es sich bei den neu besetzten Gebieten überwiegend um kleinere Siedlungen und somit geringfügige Vorstöße.

Unterdessen hat die Ukraine bei einem Raketenangriff ein Öldepot in einem besetzten Dorf getroffen. Dabei soll nach ukrainischen Angaben ein "beträchtlicher Schaden" entstanden sein.

Weitere Informationen zum Frontverlauf finden Sie hier:

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Mehr als 4.000 Menschen verlassen Charkiw 

In der ostukrainischen Region Charkiw sind Tausende Menschen aufgerufen, grenznahe Gebiete zu verlassen. "Insgesamt wurden 4.073 Menschen evakuiert", teilte Regionalgouverneur Oleh Synehubow in Onlinenetzwerken mit. Unterdessen meldete Russland die Einnahme vier weiterer Dörfer in Charkiw. Die russischen Streitkräfte seien "tief" in die ukrainischen Verteidigungslinien vorgedrungen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. 

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Besonders kritisch ist die Lage derzeit in der Grenzstadt Wowtschansk. Wie ein hochrangiger Polizist der Nachrichtenagentur AFP mitteilte, wurden dort bei Bombardierungen gestern mehrere Personen getötet. Die Stadt stehe unter "beständigem Beschuss".

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Russische Streitkräfte nähern sich Wowtschansk von mehreren Seiten

Russlands Armee ist bei ihrer Bodenoffensive im Nordosten der Ukraine auf die Stadt Wowtschansk vorgerückt. Die Truppen seien außerhalb der Stadt und näherten sich von drei Seiten, teilte der Polizeichef der Region Charkiw Wolodymyr Tymoschko mit. Unter anderem sei ein russischer Panzer auf einer Zufahrtsstraße nach Wowtschansk gesichtet worden.

Russland wende eine ähnliche Taktik an wie in den Schlachten um Bachmut und Awdijiwka, wo heftiger Beschuss aus der Luft von ständigen Attacken von Bodeneinheiten begleitet worden sei, sagte Tymoschko weiter.

Helfer versuchten indes, die verbliebenen der vor dem Krieg 17.000 Bewohner von Wowtschank – hauptsächlich ältere Menschen – in Sicherheit zu bringen

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Kämpfe um ukrainische Grenzstadt Wowtschansk

Die Kämpfe in den Grenzdörfern der Region Charkiw konzentrieren sich nach ukrainischen Angaben nun auch auf Wowtschansk. Die russischen Streitkräfte hätten "ihren Beschuss von Wowtschansk verstärkt", sagt der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow. 

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Fast 6.000 Einwohner seien aus dem Gebiet gebracht worden. Mehrere russische Medien berichten, russische Streitkräfte seien in die Stadt eingerückt. Tamaz Gambaraschwili, Chef der Militärverwaltung von Wowtschansk, sagte, die Stadt bleibe unter ukrainischer Kontrolle, nachdem kleine Gruppen von Russen zurückgeschlagen worden seien. Russische Drohnen seien aber "ständig über Wowtschansk".

Die russischen Streitkräfte hätten "beträchtliche Kräfte für ihren Angriff auf die Stadt eingesetzt" und nähmen "keine Rücksicht auf eigene Verluste", sagte der ukrainische Generalstab. Auf russischer Seite seien mindestens 100 Tote zu beklagen. Wowtschansk liegt etwa vier Kilometer von der Grenze zu Russland und 45 Kilometer von der Stadt Charkiw entfernt.

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Wladimir Putin entlässt Verteidigungsminister Sergej Schoigu

Russlands Präsident Wladimir Putin hat seinen Verteidigungsminister Sergej Schoigu entlassen und den bisherigen Vizeregierungschef Andrei Beloussow zum Nachfolger bestimmt. Das berichtete die russische Staatsagentur Tass aus dem Föderationsrat, wo Putins Vorschläge für die Zusammensetzung der neuen russischen Regierung eingegangen waren.

"Heute gewinnt auf dem Schlachtfeld derjenige, der offener für Innovationen und deren Umsetzung ist", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow zu Putins Entscheidung für einen Zivilisten an der Spitze des Verteidigungsministeriums. Auf den "militärischen Aspekt" des Angriffskriegs in der Ukraine werde die Kabinettsumbildung keine Auswirkungen haben, sagte Peskow. Dieser sei "schon immer das Vorrecht des Generalstabschefs" gewesen. Amtsinhaber Waleri Gerassimow werde seine Arbeit fortsetzen.

Mehr dazu lesen Sie hier:

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Ukrainischer Generalstab räumt "taktische Erfolge" Russlands ein

Das russische Militär macht Fortschritte bei der jüngsten Bodenoffensive in der Region Charkiw: In einem Post auf Facebook in der Nacht schrieb der Generalstab der Ukraine von "taktischen Erfolgen" Russlands.

14 der insgesamt 22 russischen Angriffe dauern demnach noch an. Mit einer "wesentlichen Anzahl" russischer Einheiten konzentrierten sich die Kämpfe in der an der russischen Grenze gelegenen Stadt Wowtschansk. Eine der wichtigsten Prioritäten sei jetzt, "die Leben unserer Soldaten zu retten", schrieb der Generalstab.

Die russische Armee hat den Angaben aus der Ukraine zufolge "bis zu fünf Bataillone" in die Region verlegt und nimmt keine Rücksicht auf eigene Verluste. In den vergangenen 24 Stunden seien mehr als 100 russische Angreifer getötet worden. 

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Wer ist Putins neuer Verteidigungsminister? 

Es war eine Überraschung mit indirekter Ansage: Wladimir Putin entließ wenige Tage nach Beginn seiner fünften Amtszeit seinen langjährigen Wegbegleiter Sergej Schoigu vom Posten des Verteidigungsministers. Anstelle Schoigus soll mit Andrei Beloussow ein Ökonom das Ministerium führen. Eine kurze Übersicht über beide Personalien:

Sergej Schoigu

  • Schoigu war einer der dienstältesten Minister in Putins Kabinett. Von 1994 bis 2012 war er für Katastrophenschutz zuständig. Nach einer kurzen Periode als Gouverneur der Region Moskau ernannte ihn Putin 2012 zum Verteidigungsminister.
  • In diesem Amt verantwortete Schoigu den Überfall auf die Ukraine im Februar 2022. Die Niederlagen der russischen Armee in den ersten Kriegswochen bei Kiew beschädigten seinen Ruf, dennoch blieb Schoigu im Amt.
  • Auch überstand Schoigu im vergangenen Jahr die monatelang anhaltenden verbalen Attacken des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin. Dieser hatte Schoigu vorgeworfen, für Korruption, Misswirtschaft und "Verrat" im Verteidigungsministerium verantwortlich zu sein – und richtete den Aufstand der Gruppe Wagner im Juni 2023 offen gegen Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow. 
  • Putin hielt auch weiter an Schoigu fest. Allerdings wurde vor wenigen Wochen Timur Iwanow, einer von Schoigus Stellvertretern, wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen. Beobachter interpretierten den Schritt als mögliches Anzeichen dafür, dass auch der Minister entlassen werden soll.
  • In den Ruhestand versetzt wird Schoigu jedoch nicht. Stattdessen soll er künftig Sekretär des Sicherheitsrats werden.
Andrej Beloussow

  • Beloussow war zuletzt stellvertretender Ministerpräsident. In der Vergangenheit war er Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Putins Wirtschaftsberater.
  • Der neue Verteidigungsminister gilt als Verfechter eines starken Staates. Auch steht er im Ruf, ein fähiger Ökonom zu sein. So wird ihm etwa eine tragende Rolle bei der Modernisierung der russischen Rüstungswirtschaft zugeschrieben.
  • Auch Putins Sprecher Dmitri Peskow begründete die Ernennung Beloussows damit, dass Putin sich mehr wirtschaftliche Expertise in der Führung des Verteidigungsministeriums wünsche. 
  • Das Institute for the Study of War (ISW) und weitere Beobachter sehen im Personalwechsel ein Zeichen dafür, dass sich Russland auf einen langen Krieg einstellt. Beloussows Aufgabe werde es sein, die Umstellung auf Kriegswirtschaft voranzutreiben.
Was bedeutet der Führungswechsel im Verteidigungsministerium für das Militär – und dessen Chef Gerassimow? Welche Rolle erfüllt Michail Mischustin, der auch in Putins neuem Kabinett Premierminister bleiben wird? Und welche Befugnisse hat der Sicherheitsrat, dessen Sekretär Schoigu nun wird? Antworten auf diese Fragen finden Sie in dieser Übersicht:

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Fünf Ukrainer in Russland zu langer Haft verurteilt

Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sind fünf Ukrainer wegen angeblicher Spionage von einem russischen Gericht verurteilt worden. Wie russische Staatsmedien berichteten, wurden die Angeklagten wegen Verrats und Spionage schuldig gesprochen. Nach Angaben des russischen Geheimdienstes FSB wurden sie zu Haftstrafen zwischen 11 und 16 Jahren verurteilt.

Dem Geheimdienst zufolge sollen die Verurteilten Informationen über den Standort und die Bewegungen russischer Militäreinheiten an den ukrainischen Geheimdienst weitergegeben habe. Die ukrainische Armee habe diese Daten für Luftangriffe auf russische Stellungen genutzt. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben der russischen Sicherheitsbehörden nicht.

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Großbanken der Eurozone haben Geschäfte in Russland deutlich verringert

Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) ist das Engagement von im Euroraum ansässigen Großbanken in Russland stark zurückgegangen. Man habe die Präsenz der Großbanken in Russland genau überwacht, teilte die EZB mit.

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Demnach sind direkte Engagements "zwischen Ende 2021 und Ende 2023 um 55 Prozent zurückgegangen". Einige Banken hätten es sogar geschafft, sich vollständig aus dem russischen Markt zurückzuziehen. Insgesamt scheine es, als hielten sich die Aktivitäten "in Grenzen". Die EZB versucht seit Kriegsbeginn, Druck auf die ihr unterstellten Banken auszuüben, ihre Geschäfte in Russland zurückzufahren.

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Habeck fordert mehr westliche Hilfe für die Ukraine

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat für eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine geworben. "Ich finde, wir haben nicht genug getan die letzten zwei Jahre", sagte der Grünenpolitiker in einer Rede an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin. Mit "wir" sei die westliche Allianz gemeint, fügte er hinzu.

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So sei Deutschland "einen halben Schritt weiter gegangen als andere", etwa bei der Lieferung von Patriot-Luftverteidigungssystemen. "Andere können auch mehr machen." Allerdings fehle es der Ukraine nach wie vor an Militärgerät und Munition. "Ich finde, wir stehen in der Pflicht, weiter auch aus eigenen Beständen zu liefern", sagte Habeck. Deutschland dürfe die Ukraine nicht hängen lassen: "Es ist geradezu schäbig, es zu tun."

Die Ukraine-Unterstützung diene in seinen Augen "am Ende dem Frieden". Habeck verwies auf "russischen Imperialismus", der versuche, Grenzerweiterungen militärisch durchzusetzen, sowie auf die 2022 plötzlich ausgebliebenen russischen Gaslieferungen, die ein Angriff auf den Wohlstand in Deutschland gewesen seien. 

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Die Ukraine habe daher die "Unterstützung nicht nur verdient, weil sie um ihre territoriale Integrität und Souveränität kämpft", fuhr der Minister fort, "sondern weil dieser Kampf auch dort an dieser Front ein Kampf für den Frieden in Europa ist". In Verbindung damit forderte Habeck eine Erweiterung der Rüstungsproduktion in Deutschland. Die Politik habe etwa versäumt, ein klares Signal an die Wirtschaft zu senden, damit diese die Munitionsproduktion ausweite.

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Was die Ernennung von Andrej Beloussow für den Krieg bedeuten könnte

Der neue russische Verteidigungsminister Andrej Beloussow gilt als Ökonom und nicht als Militärstratege. Trotzdem dürfte die Nachricht für keinen Optimismus bei der Ukraine und ihren westlichen Verbündeten sorgen, analysiert mein ZEIT-ONLINE-Kollege Maxim Kireev.

Beloussow gilt als Wirtschaftsexperte und verantwortete zuletzt das kriegswichtige Drohnenprogramm. Seitdem ist deren Produktion in Russland um ein Vielfaches erhöht worden. Experten sehen in seiner Ernennung ein Anzeichen dafür, dass Russland seine Wirtschaft auf einen langen Krieg umstellen will.

Mehr dazu lesen Sie hier:

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EU plant offenbar langfristige Sicherheitszusagen

Mit mehreren Ländern, darunter Deutschland, hat die Ukraine in den vergangenen Monaten Sicherheitsabkommen geschlossen. Diese sehen unter anderem langfristige Militärhilfen vor und legen die derzeit freiwillig geleitete Hilfe somit vertraglich fest. An einem ähnlichen Dokument arbeitet die EU, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf einen Entwurf berichtet. Als Erstes hatte die Welt am Sonntag darüber berichtet.

Demnach soll das Vorhaben im Juni oder Juli besiegelt werden. In dem Entwurf heißt es, die EU und die Ukraine würden sich etwa bei einer "zukünftigen Aggression" binnen 24 Stunden über den Bedarf der Ukraine beraten, um "rasch die nächsten Schritte festzulegen". Wert und Umfang möglicher Militärhilfen werden dabei aber nicht genannt. Die Zusagen sollen gelten, solange die Ukraine "ihren europäischen Pfad verfolgt", und spätestens in zehn Jahren auf den Prüfstand gestellt werden.

Im Januar hatte Großbritannien als erstes Land ein solches Abkommen mit der Ukraine geschlossen. Es umfasst langjährige Zusagen von milliardenschweren Militärhilfen pro Jahr sowie Unterstützung beim Aufbau der ukrainischen Rüstungsindustrie und sieht ebenfalls vor, dass Großbritannien bei einem möglichen russischen Angriff in der Zukunft binnen 24 Stunden Unterstützung leistet. Die Ukraine verhandelt nach eigenen Angaben mit mindestens sechs weiteren Ländern, darunter den USA, über ähnliche Abkommen.

Solche bilateralen Verträge wurden im vergangenen Jahr je nach Lesart entweder als Übergangslösung bis zu einem von der Ukraine angestrebten Nato-Beitritt oder als Alternative dazu angekündigt. Innerhalb der Nato besteht Konsens, das Land nicht aufzunehmen, solange der Krieg noch läuft. Die Sicherheitsabkommen sehen, anders als die Nato-Verträge, keine militärische Bündnispflicht vor.

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Ukrainisches Militär bestätigt Kämpfe in Wowtschansk

Russische Einheiten konnten im Norden der Region Charkiw offenbar bereits bis zur Stadt Wowtschansk vordringen. Das geht aus dem Lagebericht des ukrainischen Generalstabs hervor. Ukrainischen Einheiten sei es gelungen, die russischen Truppen "aus dem Nordrand der Stadt Wowtschansk" zu drängen, heißt es in der Mitteilung. Das setzt eine mindestens vorübergehende Präsenz russischer Truppen dort voraus. Derzeit dauerten die Kämpfe dort aber noch an.

Westlich von Wowtschansk gebe es Kämpfe in der Nähe des Dorfs Staryzja, teilte der Generalstab weiter mit. Das Dorf liegt etwa sechs Kilometer südlich der russisch-ukrainischen Grenze. Am Freitagabend, etwa einen halben Tag nach Beginn der russischen Offensive in der Region, konnten die russischen Truppen etwa drei Kilometer tief in ukrainisches Gebiet hinein dringen. 

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Wowtschansk war bereits zu Kriegsbeginn besetzt worden und wurde im Herbst 2022 befreit. In der Stadt lebten vor dem Krieg mehr als 15.000 Menschen. Die örtlichen Behörden hatten bereits am Freitag eine Evakuierung eingeleitet. Wowtschansk liegt nördlich der ukrainischen Befestigungsanlagen, die sich etwa zehn Kilometer südlich der Grenze zu Russland befinden.

Charkiws Gouverneur Oleh Synjehubow besuchte Wowtschansk. "Der Feind beschießt die ganze Stadt", sagte er in einem dort aufgenommenen Video. Etwa 200 Menschen warteten noch auf die Evakuierung. Am Morgen hatte Synjehubow von mehr als 5.700 Menschen gesprochen, die aus Wowtschansk und weiteren grenznahen Siedlungen in Sicherheit gebracht worden seien. 

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Deutschland und nordische Länder sichern Ukraine weitere Hilfe zu

Wegen der russischen Offensive haben Deutschland und mehrere weitere Länder der Ukraine Waffenlieferungen zugesichert. "Wir sind geeint in unserer Unterstützung für die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen den russischen Angriff", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Treffen mit den Regierungschefs von Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen und Island. "Wir werden die Ukraine weiter unterstützen – so lange wie nötig", sagte der SPD-Politiker.

Die Lage auf dem Schlachtfeld sei kritisch und es sei an der Zeit, zu reagieren und mehr zu tun, sagte Finnlands Regierungschef Petteri Orpo. "Wir wollen kein neues Mariupol in Charkiw sehen. Deshalb muss jedes einzelne Land im Westen, in der Europäischen Union sofort alles tun, was es kann." 

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Konkrete neue Zusagen etwa von Patriot-Flugabwehrsystemen gab es bei dem Treffen  zunächst nicht. Die Bundesregierung versucht derzeit weitere Patriot-Luftabwehrsysteme für die Ukraine zu organisieren. Deutschland hat kürzlich ein weiteres bereitgestellt und damit insgesamt drei geliefert. Sechs bis sieben weitere werden noch akut benötigt. Neben Deutschland verfügen sechs weitere EU-Länder über diese Systeme US-amerikanischer Bauart – darunter Schweden, das vier hat.

Der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson wollte sich noch nicht festlegen, welche weitere Unterstützung sein Land zur Verfügung stellt. "Wir haben bereits Teile der Luftverteidigung übernommen und werden dies auch weiterhin tun. Wie genau und in welchem Umfang wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben", sagte er.

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Scholz dämpft Erwartungen an Ukraine-Friedenskonferenz

Bundeskanzler Olaf Scholz warnt vor überhöhten Erwartungen an die Ukraine-Friedenskonferenz im Juni in der Schweiz. "Wir verhandeln dort nicht über das Ende des Krieges", sagte der SPD-Politiker in einem Interview des Magazins Stern. "Bestenfalls ist es der Einstieg in einen Prozess, der zu direkten Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland führen könnte", sagte Scholz. Bei den Gesprächen in der Schweiz werde es "um die Sicherheit von Atomkraftwerken gehen, über Getreideexporte, über die Frage von Gefangenenaustausch und über das nötige Tabu, was einen Einsatz von Atomwaffen angeht. Noch mal: Das ist alles noch ein zartes Pflänzchen."

Über das Engagement der Europäer im Ukraine-Krieg zeigte sich der Kanzler nach seinen Appellen für mehr Waffenlieferungen enttäuscht. Es sei "offen gesagt noch nicht genug", sagte Scholz. "Das ist bedrückend, denn die Ukraine braucht dringend weitere Luftverteidigungssysteme. Putin will offensichtlich die Infrastruktur der Ukraine zerstören." 

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Ukraine und USA diskutieren Militärhilfe und Lage an der Front

Laut dem ukrainischen Oberbefehlshaber der Streitkräfte Olexander Syrskyj hat die Ukraine mit Vertretern der US-Regierung "über die Lage an der Front und die Unterstützung gesprochen, die die Ukraine auf dem Schlachtfeld braucht". Der ukrainische Militärchef schrieb auf Telegram von Gesprächen zwischen ihm, Verteidigungsminister Rustem Umerow und Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater der USA, US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sowie Stabschef Charles Brown. 

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General im russischen Verteidigungsministerium festgenommen

General Juri Kusnezow, der im russischen Verteidigungsministerium für Personalfragen zuständig ist, wurde nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass wegen des Verdachts auf kriminelle Handlungen festgenommen. "Der Fall wird von der militärischen Hauptermittlungsbehörde des russischen Ermittlungskomitees untersucht", zitiert Tass eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus russischen Sicherheitskreisen.

Die populäre Bloggerwebsite Rybar vermutet, die Ermittlungen könnten mit seiner früheren Tätigkeit im russischen Generalstab zusammenhängen, wo er mit Staatsgeheimnissen zu tun hatte. Präsident Wladimir Putin hatte am Montag umfassende Änderungen im russischen Verteidigungsapparat vorgenommen, darunter die Entlassung und Versetzung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

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Entlassung von russischem Verteidigungsminister Schoigu laut USA Zeichen der "Verzweiflung"

Die Entlassung des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu zeigt nach Einschätzung der US-Regierung die "Verzweiflung" von Präsident Wladimir Putin über die hohen Kosten des Kriegs in der Ukraine. "Unserer Ansicht nach ist das ein weiteres Anzeichen für Putins Verzweiflung, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine fortzusetzen", sagte US-Außenamtssprecher Vedant Patel.

Der Krieg gegen die Ukraine belaste die russische Wirtschaft stark, die russischen Truppen hätten schwere Verluste erlitten. Einige Schätzungen gingen von bis zu 315.000 Opfern aus, sagte Patel.

Putin hatte den seit 2012 amtierenden Verteidigungsminister Schoigu am Sonntag überraschend seines bisherigen Amtes enthoben und ihn stattdessen zum Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates ernannt, wie aus einem vom Kreml veröffentlichten Dekret zur Regierungsumbildung hervorging. Neuer Verteidigungsminister wird der Ökonom Andrej Beloussow

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Antony Blinken zu überraschendem Besuch in Kiew eingetroffen

US-Außenminister Antony Blinken ist zu einem unangekündigten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Er kam am frühen Morgen mit einem Nachtzug aus Polen an, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP, der ihn begleitete.
Ein mitreisender US-Regierungsvertreter sagte, Blinken hoffe, "ein starkes Signal der Beruhigung an die Ukrainer zu senden, die offensichtlich eine sehr schwierige Zeit durchmachen." Artillerie, Langstreckenraketen und Abfangjäger für die Luftverteidigung, die US-Präsident Joe Biden am 24. April genehmigt hatte, seien bereits bei den ukrainischen Streitkräften eingetroffen. Blinken werde der Ukraine auch die weitere Unterstützung der USA zusichern. "Die Reise des Ministers dient dazu, darüber zu sprechen, wie unsere zusätzliche Hilfe eingesetzt werden kann, um die Verteidigung der Ukraine zu stärken und es ihr zu ermöglichen, die Initiative auf dem Schlachtfeld zurückzugewinnen", sagte der US-Vertreter. 

Es ist der vierte Besuch des US-Außenministers in Kiew seit Beginn des russischen Angriffskriegs. Unter anderem plant Blinken ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

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Erneute Explosionen in russischer Region Belgorod

Russland meldet erneut einen ukrainischen Luftangriff auf die Grenzregion Belgorod. Dabei seien in der gleichnamigen Regionalhauptstadt etwa zwei Dutzend Häuser und eine Stromleitung beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Luftabwehrsysteme hätten über der Region 25 Raketen abgeschossen, die aus der Ukraine abgefeuert worden seien. Diese Angaben ließen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.

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Ukrainisches Militär fängt erneut russische Drohnen ab

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 18 in der Nacht von Russland abgefeuerte Angriffsdrohnen abgefangen. Die Drohnen seien über mehreren Regionen abgeschossen worden, unter anderem über der Region Kiew und den östlichen Regionen an der Front, teilt die Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

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Leonardo Pape
Leonardo Pape

Ukrainisches Militär fängt erneut russische Drohnen ab

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben 18 in der Nacht von Russland abgefeuerte Angriffsdrohnen abgefangen. Die Drohnen seien über mehreren Regionen abgeschossen worden, unter anderem über der Region Kiew und den östlichen Regionen an der Front, teilt die Luftwaffe auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Eric Voigt
Eric Voigt

Erneute Explosionen in russischer Region Belgorod

Russland meldet erneut einen ukrainischen Luftangriff auf die Grenzregion Belgorod. Dabei seien in der gleichnamigen Regionalhauptstadt etwa zwei Dutzend Häuser und eine Stromleitung beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Luftabwehrsysteme hätten über der Region 25 Raketen abgeschossen, die aus der Ukraine abgefeuert worden seien. Diese Angaben ließen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.

Belgorod wurde nach dem ukrainischen Luftangriff am 12. Mai erneut mit Raketen beschossen.
Belgorod wurde nach dem ukrainischen Luftangriff am 12. Mai erneut mit Raketen beschossen. Stringer/AFP/Getty Images

Julica Jungehülsing
Julica Jungehülsing

Antony Blinken zu überraschendem Besuch in Kiew eingetroffen

US-Außenminister Antony Blinken ist zu einem unangekündigten Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Er kam am frühen Morgen mit einem Nachtzug aus Polen an, berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP, der ihn begleitete.
Ein mitreisender US-Regierungsvertreter sagte, Blinken hoffe, „ein starkes Signal der Beruhigung an die Ukrainer zu senden, die offensichtlich eine sehr schwierige Zeit durchmachen.“ Artillerie, Langstreckenraketen und Abfangjäger für die Luftverteidigung, die US-Präsident Joe Biden am 24. April genehmigt hatte, seien bereits bei den ukrainischen Streitkräften eingetroffen. Blinken werde der Ukraine auch die weitere Unterstützung der USA zusichern. „Die Reise des Ministers dient dazu, darüber zu sprechen, wie unsere zusätzliche Hilfe eingesetzt werden kann, um die Verteidigung der Ukraine zu stärken und es ihr zu ermöglichen, die Initiative auf dem Schlachtfeld zurückzugewinnen“, sagte der US-Vertreter. 

Es ist der vierte Besuch des US-Außenministers in Kiew seit Beginn des russischen Angriffskriegs. Unter anderem plant Blinken ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Julica Jungehülsing
Julica Jungehülsing

General im russischen Verteidigungsministerium festgenommen

General Juri Kusnezow, der im russischen Verteidigungsministerium für Personalfragen zuständig ist, wurde nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass wegen des Verdachts auf kriminelle Handlungen festgenommen. „Der Fall wird von der militärischen Hauptermittlungsbehörde des russischen Ermittlungskomitees untersucht“, zitiert Tass eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus russischen Sicherheitskreisen.

Die populäre Bloggerwebsite Rybar vermutet, die Ermittlungen könnten mit seiner früheren Tätigkeit im russischen Generalstab zusammenhängen, wo er mit Staatsgeheimnissen zu tun hatte. Präsident Wladimir Putin hatte am Montag umfassende Änderungen im russischen Verteidigungsapparat vorgenommen, darunter die Entlassung und Versetzung von Verteidigungsminister Sergej Schoigu.

Leonardo Pape
Leonardo Pape

Entlassung von russischem Verteidigungsminister Schoigu laut USA Zeichen der „Verzweiflung“

Die Entlassung des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu zeigt nach Einschätzung der US-Regierung die „Verzweiflung“ von Präsident Wladimir Putin über die hohen Kosten des Kriegs in der Ukraine. „Unserer Ansicht nach ist das ein weiteres Anzeichen für Putins Verzweiflung, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine fortzusetzen“, sagte US-Außenamtssprecher Vedant Patel.
Der Krieg gegen die Ukraine belaste die russische Wirtschaft stark, die russischen Truppen hätten schwere Verluste erlitten. Einige Schätzungen gingen von bis zu 315.000 Opfern aus, sagte Patel.
Putin hatte den seit 2012 amtierenden Verteidigungsminister Schoigu am Sonntag überraschend seines bisherigen Amtes enthoben und ihn stattdessen zum Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates ernannt, wie aus einem vom Kreml veröffentlichten Dekret zur Regierungsumbildung hervorging. Neuer Verteidigungsminister wird der Ökonom Andrej Beloussow

Leonardo Pape
Leonardo Pape

Ukraine und USA diskutieren Militärhilfe und Lage an der Front

Laut dem ukrainischen Oberbefehlshaber der Streitkräfte Olexander Syrskyj hat die Ukraine mit Vertretern der US-Regierung „über die Lage an der Front und die Unterstützung gesprochen, die die Ukraine auf dem Schlachtfeld braucht“. Der ukrainische Militärchef schrieb auf Telegram von Gesprächen zwischen ihm, Verteidigungsminister Rustem Umerow und Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater der USA, US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sowie Stabschef Charles Brown. 

Leonardo Pape
Leonardo Pape

Scholz dämpft Erwartungen an Ukraine-Friedenskonferenz

Bundeskanzler Olaf Scholz warnt vor überhöhten Erwartungen an die Ukraine-Friedenskonferenz im Juni in der Schweiz. „Wir verhandeln dort nicht über das Ende des Krieges„, sagte der SPD-Politiker in einem Interview des Magazins Stern. „Bestenfalls ist es der Einstieg in einen Prozess, der zu direkten Gesprächen zwischen der Ukraine und Russland führen könnte“, sagte Scholz. Bei den Gesprächen in der Schweiz werde es „um die Sicherheit von Atomkraftwerken gehen, über Getreideexporte, über die Frage von Gefangenenaustausch und über das nötige Tabu, was einen Einsatz von Atomwaffen angeht. Noch mal: Das ist alles noch ein zartes Pflänzchen.“

Über das Engagement der Europäer im Ukraine-Krieg zeigte sich der Kanzler nach seinen Appellen für mehr Waffenlieferungen enttäuscht. Es sei „offen gesagt noch nicht genug“, sagte Scholz. „Das ist bedrückend, denn die Ukraine braucht dringend weitere Luftverteidigungssysteme. Putin will offensichtlich die Infrastruktur der Ukraine zerstören.“ 

Alena Kammer
Alena Kammer

Deutschland und nordische Länder sichern Ukraine weitere Hilfe zu

Wegen der russischen Offensive haben Deutschland und mehrere weitere Länder der Ukraine Waffenlieferungen zugesichert. „Wir sind geeint in unserer Unterstützung für die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf gegen den russischen Angriff“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz bei einem Treffen mit den Regierungschefs von Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen und Island. „Wir werden die Ukraine weiter unterstützen – so lange wie nötig“, sagte der SPD-Politiker.

Die Lage auf dem Schlachtfeld sei kritisch und es sei an der Zeit, zu reagieren und mehr zu tun, sagte Finnlands Regierungschef Petteri Orpo. „Wir wollen kein neues Mariupol in Charkiw sehen. Deshalb muss jedes einzelne Land im Westen, in der Europäischen Union sofort alles tun, was es kann.“ 

Bundeskanzler Olaf Scholz während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den nordischen Regierungschefs in Stockholm in Schweden.
Bundeskanzler Olaf Scholz während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den nordischen Regierungschefs in Stockholm in Schweden. Christine Olsson/TT
Konkrete neue Zusagen etwa von Patriot-Flugabwehrsystemen gab es bei dem Treffen  zunächst nicht. Die Bundesregierung versucht derzeit weitere Patriot-Luftabwehrsysteme für die Ukraine zu organisieren. Deutschland hat kürzlich ein weiteres bereitgestellt und damit insgesamt drei geliefert. Sechs bis sieben weitere werden noch akut benötigt. Neben Deutschland verfügen sechs weitere EU-Länder über diese Systeme US-amerikanischer Bauart – darunter Schweden, das vier hat.

Der schwedische Regierungschef Ulf Kristersson wollte sich noch nicht festlegen, welche weitere Unterstützung sein Land zur Verfügung stellt. „Wir haben bereits Teile der Luftverteidigung übernommen und werden dies auch weiterhin tun. Wie genau und in welchem Umfang wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben“, sagte er.

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Ukrainisches Militär bestätigt Kämpfe in Wowtschansk

Russische Einheiten konnten im Norden der Region Charkiw offenbar bereits bis zur Stadt Wowtschansk vordringen. Das geht aus dem Lagebericht des ukrainischen Generalstabs hervor. Ukrainischen Einheiten sei es gelungen, die russischen Truppen „aus dem Nordrand der Stadt Wowtschansk“ zu drängen, heißt es in der Mitteilung. Das setzt eine mindestens vorübergehende Präsenz russischer Truppen dort voraus. Derzeit dauerten die Kämpfe dort aber noch an.

Westlich von Wowtschansk gebe es Kämpfe in der Nähe des Dorfs Staryzja, teilte der Generalstab weiter mit. Das Dorf liegt etwa sechs Kilometer südlich der russisch-ukrainischen Grenze. Am Freitagabend, etwa einen halben Tag nach Beginn der russischen Offensive in der Region, konnten die russischen Truppen etwa drei Kilometer tief in ukrainisches Gebiet hinein dringen. 

Ein Anwohner verlässt sein Zuhause in Wowtschansk in der Region Charkiw nach russischen Angriffen.
Ein Anwohner verlässt sein Zuhause in Wowtschansk in der Region Charkiw nach russischen Angriffen. Reuters
Wowtschansk war bereits zu Kriegsbeginn besetzt worden und wurde im Herbst 2022 befreit. In der Stadt lebten vor dem Krieg mehr als 15.000 Menschen. Die örtlichen Behörden hatten bereits am Freitag eine Evakuierung eingeleitet. Wowtschansk liegt nördlich der ukrainischen Befestigungsanlagen, die sich etwa zehn Kilometer südlich der Grenze zu Russland befinden.

Charkiws Gouverneur Oleh Synjehubow besuchte Wowtschansk. „Der Feind beschießt die ganze Stadt“, sagte er in einem dort aufgenommenen Video. Etwa 200 Menschen warteten noch auf die Evakuierung. Am Morgen hatte Synjehubow von mehr als 5.700 Menschen gesprochen, die aus Wowtschansk und weiteren grenznahen Siedlungen in Sicherheit gebracht worden seien. 

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

EU plant offenbar langfristige Sicherheitszusagen

Mit mehreren Ländern, darunter Deutschland, hat die Ukraine in den vergangenen Monaten Sicherheitsabkommen geschlossen. Diese sehen unter anderem langfristige Militärhilfen vor und legen die derzeit freiwillig geleitete Hilfe somit vertraglich fest. An einem ähnlichen Dokument arbeitet die EU, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf einen Entwurf berichtet. Als Erstes hatte die Welt am Sonntag darüber berichtet.

Demnach soll das Vorhaben im Juni oder Juli besiegelt werden. In dem Entwurf heißt es, die EU und die Ukraine würden sich etwa bei einer „zukünftigen Aggression“ binnen 24 Stunden über den Bedarf der Ukraine beraten, um „rasch die nächsten Schritte festzulegen“. Wert und Umfang möglicher Militärhilfen werden dabei aber nicht genannt. Die Zusagen sollen gelten, solange die Ukraine „ihren europäischen Pfad verfolgt“, und spätestens in zehn Jahren auf den Prüfstand gestellt werden.

Im Januar hatte Großbritannien als erstes Land ein solches Abkommen mit der Ukraine geschlossen. Es umfasst langjährige Zusagen von milliardenschweren Militärhilfen pro Jahr sowie Unterstützung beim Aufbau der ukrainischen Rüstungsindustrie und sieht ebenfalls vor, dass Großbritannien bei einem möglichen russischen Angriff in der Zukunft binnen 24 Stunden Unterstützung leistet. Die Ukraine verhandelt nach eigenen Angaben mit mindestens sechs weiteren Ländern, darunter den USA, über ähnliche Abkommen.

Solche bilateralen Verträge wurden im vergangenen Jahr je nach Lesart entweder als Übergangslösung bis zu einem von der Ukraine angestrebten Nato-Beitritt oder als Alternative dazu angekündigt. Innerhalb der Nato besteht Konsens, das Land nicht aufzunehmen, solange der Krieg noch läuft. Die Sicherheitsabkommen sehen, anders als die Nato-Verträge, keine militärische Bündnispflicht vor.

Christopher Trinks
Christopher Trinks

Was die Ernennung von Andrej Beloussow für den Krieg bedeuten könnte

Der neue russische Verteidigungsminister Andrej Beloussow gilt als Ökonom und nicht als Militärstratege. Trotzdem dürfte die Nachricht für keinen Optimismus bei der Ukraine und ihren westlichen Verbündeten sorgen, analysiert mein ZEIT-ONLINE-Kollege Maxim Kireev.

Beloussow gilt als Wirtschaftsexperte und verantwortete zuletzt das kriegswichtige Drohnenprogramm. Seitdem ist deren Produktion in Russland um ein Vielfaches erhöht worden. Experten sehen in seiner Ernennung ein Anzeichen dafür, dass Russland seine Wirtschaft auf einen langen Krieg umstellen will.

Mehr dazu lesen Sie hier:

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Habeck fordert mehr westliche Hilfe für die Ukraine

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat für eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine geworben. „Ich finde, wir haben nicht genug getan die letzten zwei Jahre“, sagte der Grünenpolitiker in einer Rede an der Bundesakademie für Sicherheitspolitik in Berlin. Mit „wir“ sei die westliche Allianz gemeint, fügte er hinzu.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat für eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine plädiert.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat für eine stärkere militärische Unterstützung der Ukraine plädiert. Marcus Brandt/dpa
So sei Deutschland „einen halben Schritt weiter gegangen als andere“, etwa bei der Lieferung von Patriot-Luftverteidigungssystemen. „Andere können auch mehr machen.“ Allerdings fehle es der Ukraine nach wie vor an Militärgerät und Munition. „Ich finde, wir stehen in der Pflicht, weiter auch aus eigenen Beständen zu liefern“, sagte Habeck. Deutschland dürfe die Ukraine nicht hängen lassen: „Es ist geradezu schäbig, es zu tun.“

Die Ukraine-Unterstützung diene in seinen Augen „am Ende dem Frieden„. Habeck verwies auf „russischen Imperialismus“, der versuche, Grenzerweiterungen militärisch durchzusetzen, sowie auf die 2022 plötzlich ausgebliebenen russischen Gaslieferungen, die ein Angriff auf den Wohlstand in Deutschland gewesen seien. 

Meiner Ansicht nach gibt es ein massives Bedrohungsszenario in Europa.

Robert Habeck

Die Ukraine habe daher die „Unterstützung nicht nur verdient, weil sie um ihre territoriale Integrität und Souveränität kämpft“, fuhr der Minister fort, „sondern weil dieser Kampf auch dort an dieser Front ein Kampf für den Frieden in Europa ist“. In Verbindung damit forderte Habeck eine Erweiterung der Rüstungsproduktion in Deutschland. Die Politik habe etwa versäumt, ein klares Signal an die Wirtschaft zu senden, damit diese die Munitionsproduktion ausweite.

Carl Friedrichs
Carl Friedrichs

Großbanken der Eurozone haben Geschäfte in Russland deutlich verringert

Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) ist das Engagement von im Euroraum ansässigen Großbanken in Russland stark zurückgegangen. Man habe die Präsenz der Großbanken in Russland genau überwacht, teilte die EZB mit.
Der Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main.
Der Sitz der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main. Kirill Kudryavtsev/AFP/Getty Images
Demnach sind direkte Engagements „zwischen Ende 2021 und Ende 2023 um 55 Prozent zurückgegangen„. Einige Banken hätten es sogar geschafft, sich vollständig aus dem russischen Markt zurückzuziehen. Insgesamt scheine es, als hielten sich die Aktivitäten „in Grenzen“. Die EZB versucht seit Kriegsbeginn, Druck auf die ihr unterstellten Banken auszuüben, ihre Geschäfte in Russland zurückzufahren.

Alexander Eydlin
Alexander Eydlin

Wer ist Putins neuer Verteidigungsminister? 

Es war eine Überraschung mit indirekter Ansage: Wladimir Putin entließ wenige Tage nach Beginn seiner fünften Amtszeit seinen langjährigen Wegbegleiter Sergej Schoigu vom Posten des Verteidigungsministers. Anstelle Schoigus soll mit Andrei Beloussow ein Ökonom das Ministerium führen. Eine kurze Übersicht über beide Personalien:

Sergej Schoigu

  • Schoigu war einer der dienstältesten Minister in Putins Kabinett. Von 1994 bis 2012 war er für Katastrophenschutz zuständig. Nach einer kurzen Periode als Gouverneur der Region Moskau ernannte ihn Putin 2012 zum Verteidigungsminister.
  • In diesem Amt verantwortete Schoigu den Überfall auf die Ukraine im Februar 2022. Die Niederlagen der russischen Armee in den ersten Kriegswochen bei Kiew beschädigten seinen Ruf, dennoch blieb Schoigu im Amt.
  • Auch überstand Schoigu im vergangenen Jahr die monatelang anhaltenden verbalen Attacken des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin. Dieser hatte Schoigu vorgeworfen, für Korruption, Misswirtschaft und „Verrat“ im Verteidigungsministerium verantwortlich zu sein – und richtete den Aufstand der Gruppe Wagner im Juni 2023 offen gegen Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow. 
  • Putin hielt auch weiter an Schoigu fest. Allerdings wurde vor wenigen Wochen Timur Iwanow, einer von Schoigus Stellvertretern, wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen. Beobachter interpretierten den Schritt als mögliches Anzeichen dafür, dass auch der Minister entlassen werden soll.
  • In den Ruhestand versetzt wird Schoigu jedoch nicht. Stattdessen soll er künftig Sekretär des Sicherheitsrats werden.
Andrej Beloussow
  • Beloussow war zuletzt stellvertretender Ministerpräsident. In der Vergangenheit war er Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Putins Wirtschaftsberater.
  • Der neue Verteidigungsminister gilt als Verfechter eines starken Staates. Auch steht er im Ruf, ein fähiger Ökonom zu sein. So wird ihm etwa eine tragende Rolle bei der Modernisierung der russischen Rüstungswirtschaft zugeschrieben.
  • Auch Putins Sprecher Dmitri Peskow begründete die Ernennung Beloussows damit, dass Putin sich mehr wirtschaftliche Expertise in der Führung des Verteidigungsministeriums wünsche. 
  • Das Institute for the Study of War (ISW) und weitere Beobachter sehen im Personalwechsel ein Zeichen dafür, dass sich Russland auf einen langen Krieg einstellt. Beloussows Aufgabe werde es sein, die Umstellung auf Kriegswirtschaft voranzutreiben.
Was bedeutet der Führungswechsel im Verteidigungsministerium für das Militär – und dessen Chef Gerassimow? Welche Rolle erfüllt Michail Mischustin, der auch in Putins neuem Kabinett Premierminister bleiben wird? Und welche Befugnisse hat der Sicherheitsrat, dessen Sekretär Schoigu nun wird? Antworten auf diese Fragen finden Sie in dieser Übersicht:

Mathis Gann
Mathis Gann

Fünf Ukrainer in Russland zu langer Haft verurteilt

Auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim sind fünf Ukrainer wegen angeblicher Spionage von einem russischen Gericht verurteilt worden. Wie russische Staatsmedien berichteten, wurden die Angeklagten wegen Verrats und Spionage schuldig gesprochen. Nach Angaben des russischen Geheimdienstes FSB wurden sie zu Haftstrafen zwischen 11 und 16 Jahren verurteilt.

Dem Geheimdienst zufolge sollen die Verurteilten Informationen über den Standort und die Bewegungen russischer Militäreinheiten an den ukrainischen Geheimdienst weitergegeben habe. Die ukrainische Armee habe diese Daten für Luftangriffe auf russische Stellungen genutzt. Unabhängig prüfen lassen sich die Angaben der russischen Sicherheitsbehörden nicht.