TW Forum 2024 – Die Vorträge: „Zara ist schlicht cooler als deutsche Marken“
Das 65. Forum dieser TextilWirtschaft im Gesellschaftshaus des Palmengartens in Frankfurt. Rund 500 Gäste kamen zum Vortragsprogramm und dieser anschließenden Preisverleihung.
Das Forum dieser TextilWirtschaft steht nicht nur z. Hd. die feierliche Preisverleihung an herausragende Brands und Unternehmen, sondern wiewohl z. Hd. ein spannendes Vortragsprogramm, mit Themen, die reichlich den Tellerrand dieser Modebranche hinausblicken.
Jens Lönneker, Rheingold Salon
Jens Lönneker, Gründer und Geschäftsführer Rheingold Salon, sprach reichlich Story Telling in unruhigen Zeiten:„Wenn ich versuche, mich psychisch zu erden, hilft Tradition.“„Über Jahre haben wir im Marketing darüber nachgedacht, wie wir als Marke unique sein können. Aber große, hochbewertete Marken haben in ihrer Kommunikation auch immer etwas Verbindendes.“
„Wichtig ist auch der Sound. Es wird sich zu wenig Gedanken gemacht, wie eine Marke klingen soll, welcher Claim dahinter stehen soll.“
Padmaja Bommareddy, Zalando
Padmaja Bommareddy, Senior Vice President of Corporate Development im Rahmen Zalando, referierte zum Thema „Was Konsument*innen jetzt bewegt und wo Zalando zukünftig den Fokus setzen wird“:
„2028 werden 50% der Konsumenten in Europa Gen Z oder Millennials sein, die mit einem Smartphone in der Hand geboren sind. Und 96% von ihnen suchen Inspirationen online.“
Zusätzlich dasjenige neue KI-Tool im Shop: „Wir dachten, die Kunden würden es nutzen wie einen Suchfilter, aber die Kommunikation darüber ist viel tiefer und ausführlicher.“
„Natürlich finden wir Wettbewerb gut und beobachten wir auf Shein und Temu, aber es muss fair sein. Das sehen wir hier nicht, weil sie nicht zu den gleichen Bedingungen arbeiten wie wir, was Zölle, Steuern und Qualität der Produkte betrifft. Deshalb fokussieren wir uns auf unsere eigene Strategie und die Bedürfnisse unserer Kunden. Wir wollen Top of Mind bei ihnen sein in Bezug auf Fashion und Lifestyle.“
Sebastian Kemmler, Kemmler Kemmler
Sebastian Kemmler, Gründer und Geschäftsführer von Kemmler Kemmler, machte lichtvoll, warum die deutsche Modeindustrie in kulturelle Relevanz und Substanz investieren muss:
„Der deutschen Modeindustrie geht es gerade nicht so gut. Am häufigsten beschwert sie sich über aggressiven E-Commerce wie von Shein und Temu, die Wirtschaftskrise, die auf ihre Umsätze drückt, und dass ihre Werbung zunehmend ins Leere läuft und es schwer ist, einen Impact zu haben. Aber wenn das alles stimmt, warum geht es Zara so gut? Die stehen doch genauso unter Druck. Zara ist schlicht cooler als deutsche Marken und hat eine andere kulturelle Relevanz. Die ist messbar und zeigt, wie bekannt und vernetzt jemand ist, wie oft er zitiert und verlinkt wird. S.Oliver hat zum Beispiel hierzulande eine geringere kulturelle Relevanz als Lidl.“
„Der Collab-Hype ist vorbei. Es hat ja auch schon jeder mit jedem zusammengearbeitet, sogar in Triple-Collabs. Künftig geht es eher um die Verknüpfung von Communitys.“
Caspar Coppetti, On, und Mara Javorovic (TW) hinaus dieser Speicher in Frankfurt
Caspar Coppetti, Co-Founder und Executive Co-Chairman of the Board von On. erzählte im Talk, wie On zur Nummer 1 im Premium Sportswear–Markt werden will.„Du kannst keine relevante Marke sein, wenn du nicht nah am Herzen bist.“
„Wir wollen die most premium Sportsbrand sein. Wir schauen nicht auf andere, wir messen uns an uns selbst. Wir haben die Preise angehoben und die Distribution gestrafft, das funktioniert extrem gut.“
65. Forum dieser TextilWirtschaft
Forum-Preise dieser TextilWirtschaft verliehen
Die Gewinner dieser TW-Forum-Preise 2024 stillstehen starr. Im Frankfurter Palmengarten wurden vier wegweisende Konzepte und ihre Macherinnen und Macher geehrt. Was die Gesamtheit eint, ist faszinierende Markenstrahlung und Markenbindung.
Zusätzlich die Anfänge: „2010 war eine dunkle Zeit im Handel. Das Internet kam und war gleichbedeutend mit Discount.“
„In ein paar Jahren tragen alle nur noch Polyester. Die Kids, die heute in Trainingsanzügen zu Schule gehen, gehen so auch zur Uni und irgendwann zu Goldman Sachs. Davon profitieren wir.“
Fashion Talk: Renato Simunovic (rechts) und Tim Dörpmund (TW)
Renato Simunovic, Rapper (Künstlername RIN) und Vorstandsvorsitzender vom Mode-Label Ljubav gab dieser Branche am Ende noch mal richtig Feuer mit seinem Blick hinaus dasjenige Business:
„Viele Brands haben einen krassen Disconnect mit ihrer Fanbase, vor allem in der Luxusbranche. Es ist eine Vollkatastrophe.“
„Der Versuch, Kultur zu decodieren, nervt mich.“
„Ich habe mal zu vielen Brands aufgeschaut und mich in deren Welt reingeträumt und habe dann hinter den Kulissen gesehen, das ist alles nur Schmutz. Die in den Design- und Marketingabteilungen sind wie katholische Priester, die lesen alle aus dem gleichen Buch.“