Essay | „Öffnet die Grenzen!“ John Washington will dasjenige Ende des Nationalstaats

Offene Grenzen: Der Journalist John Washington sieht darin nicht nur eine Antwort auf den Klimawandel und koloniale Ungerechtigkeiten, sondern auch einen ökonomischen Vorteil


Welche Szenen werden sich 2025 an der Grenze zwischen Mexiko und den USA abspielen?

Foto: Guillermo Arias/AFP/Getty Images


Zwei Freunde fahren in einem Auto eine menschenleere Wüstenstraße entlang, sie haben Whiskey und Campingsachen dabei. Plötzlich sehen sie am Straßenrand einen Jungen stehen, keine 20 Jahre alt, schwarze Kapuzenjacke, staubverkrustete Jeans, Pickel im Gesicht. Der Junge braucht Wasser, er muss in den nächsten Ort und ist schon mindestens 15 Meilen marschiert. Die beiden Freunde geben dem Jungen Wasser und ein paar Orangen, entschuldigen sich und fahren dann weiter. Die beiden haben zu viel Angst vor der Grenzpolizei, vor Geld- und Haftstrafen, die drohen, wenn jemand einem Flüchtling hilft. Sie lassen den Jungen in der Wüste zurück.

Es war in den nuller Jahren, als der Journalist John Washington in der Anza-Borrego-Wüste in Südkalifornien die