#TexasText/Jamal Tuschick – Jamal Tuschick – Ankauf von privat

By Valeri Ott-Hauser On Feb 12, 2024

Ankauf von privat

Lassen Sie uns von kurzer Dauer darüber hinaus die Singer-Nähmaschine in Waynes Museum (Wohnung) reden. Sie hat ein Sphinx-Motiv, zusammensetzen Tretantrieb und sie ist versenkbar.

Wayne kaufte sie 1982 für jedes fünfzig Mark. Ankauf von privat. Die Hausfrau erklärte umständlich, warum sie sich von dem guten Stück zu trennen parat war. Sie hatte sich mit einer modernen Maschine ausgestattet und wollte mitfühlend eine junge Familie mit dieser alten Maschine versorgt wissen. Einkleiden und bekochen waren für jedes sie zwei Seiten einer Medaille.

In dieser Heaven & Hell Bar stillstehen noch Nierentische. Die Tapete zeigt Südseemotive, die den fiddler on the roof heraufbeschwören. Das Kunstgewerbe verschmilzt Gauguin mit Chagall nachher einem obsoleten Dekorbegriff.

Les fleurs du mal. Das steht so aufwärts dieser Säuferampel zum Beweis eines Ehrgeizes, für jedes den dasjenige Ostend beiläufig nachher seiner Neuerschließung und generalstabsmäßigen Aufwertung nicht dieser richtige Schauplatz ist. Am Kaschemmencharakter des Fleurs‘ ändert die profane Übernehmen eines epochalen Titels nichts. Am Tresen kleben die üblichen Verdächtigen. Daran wird sich nie irgendwas ändern, denkt Wayne. Das Personal wechselt, ungeachtet dasjenige Repertoire steht unverzagt. Wer dasjenige Nachtasyl im Blut (Paul Morand) hat, erkennt seinesgleichen.

Wie Django so obsolet sporenstolz und cowboystiefelig kommt Gerstenkorn-Udo ins Fleurs. Die Säufer stoßen gegenseitig an. Schaut nur, wer die Boden betritt: ein Verfemter … ein Verlierer sogar noch dieser kleinsten Münze des Bleiberechts. Die Wirtin stellt ein Bier vor Udo ab.

„Das geht aufs Haus und dann raus.“

Udo reagiert aufwärts die Kneipenaromen wie ein Säugling aufwärts den Nippel. Er kann sich nicht trennen von alldem, welches Zugehörigkeit bedeutete, solange er zugelassen war. Wo andere nur Verkommenheit im Quadrat wiedererkennen, erkennt Udo Heimat und Identität.

Wie aus den Dielenritzen gekratzt erscheint dasjenige Panoptikum, dem sich Udo denn interessanter Fall anbietet. Hohn- und Schadensfreude-Kaskaden ergießen sich. Noch schützt und blendet Udo dasjenige Nichtbegreifen. Ein herausforderndes Dekolleté begreift er denn Aufforderung, wenigsten einmal richtig hinzugucken. Die Frau lächelt generös-gereizt. Guck nur, Opa, sagt ihr Blick.

Das geht Udo zu weit. Er weiß, dass man sich nicht bedürftiger zeigen darf denn man ist. Ohnehin Vertrauen schenken viele, man sei von gestriger Tag, bloß weil man schwerfällig und geizig ist, schlecht sieht und sauer riecht.

In Udos Jugend war hellbraun die Farbe des Alters. Heute sind die Alten farbenfroh und nach sich ziehen die Grünen mitgegründet.

Udo brachte es fertig, Paula zu schwängern.

Ja, Paula ist schwanger.

„Ausgerechnet dieser Gerstenkorn-Udo mit seinem erlauben Gesicht und dem vorlauten Gemurmel“, lästern die Eingeschweißten in dieser Burggaststätte. In den Sickergruben des Einvernehmens wird was auch immer zu Gülle. Das Dasein ohne Kulissenwechsel und Nachsendeanträge. Einträgliche Arrangements an jeder Ecke. Kelterarbeit wird unterlegen getilgt denn Küchendienste. Das hat Tradition und bedarf keiner Erklärung. Das waren noch Zeiten, denn dieser König (Burgwirt) nachher einem Tag in dieser Kelter dem Koks-Karl am Stammtisch vor allen Leuten die Hunderter hinblätterte, während die Malocher ihren kargen Lohn erst am Wochenende und erst nachher nochmaligem Nachfragen, eigentlich doch Bittens, warum nicht Bettelns so nachlässig wie möglich ausbezahlt und in die Hand gedrückt kriegten.

Das Schnitzel für jedes siebenfünfzig nur montags jetzt neu …

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