Technologiekonzern: Bosch verkürzt Arbeitszeit von Hunderten Beschäftigten
Als Sparmaßnahme verkürzt der Technologiekonzern Bosch die Arbeitszeit seiner
Beschäftigten an mehreren deutschen Standorten. Zum 1. März 2025 sollen 450
Beschäftigte nur noch 35 Stunden pro Woche arbeiten, wie eine
Unternehmenssprecherin mitteilte. Mit der Kürzung der Arbeitszeit verringert sich demnach entsprechend das Gehalt.
Der überwiegende Teil der betroffenen
Mitarbeitenden sei in Gerlingen und Stuttgart beschäftigt, sagte die Unternehmenssprecherin.
Sie hätten bisher Verträge, die eine wöchentliche Arbeitszeit von 38 bis 40
Stunden vorsehen.
Bosch hatte erst vor Kurzem Sparmaßnahmen angekündigt. Um die
Kosten zu senken, setzt der Autozulieferer auch auf eine Verkürzung
der Arbeitszeit bei der hundertprozentigen Tochtergesellschaft Bosch
Engineering. Dort dürfen 2.300 Beschäftigte seit Oktober anstelle von 40 nur
noch 37 Stunden pro Woche arbeiten. Auch hier geht mit der kürzeren Arbeitszeit
eine entsprechende Reduzierung des Gehalts einher.
Bosch will weltweit Tausende Stellen streichen
Geplant ist dort, die wöchentliche Arbeitszeit zum
Jahreswechsel erneut um eine weitere Stunde auf 36 Stunden zu senken. Der mit
Abstand größte Teil der Beschäftigten, die davon betroffen sind, arbeitet am
Bosch-Standort Abstatt bei Heilbronn.
Bosch plant seit Monaten einen umfangreichen Stellenabbau. Weltweit
sollen mehr als 7.000 Jobs gestrichen werden. Betroffen sind zu einem großen
Teil deutsche Standorte, unter anderem in Bereichen der Autozuliefersparte,
aber auch in der Werkzeugsparte und bei der Hausgerätetochter BSH. Das
Unternehmen hatte einen weiteren Stellenabbau nicht ausgeschlossen.
Bosch-Chef Stefan Hartung verteidigte die Maßnahme bei einer Veranstaltung der Stuttgarter Zeitung vor wenigen Tagen. Die Kürzung der Arbeitszeit von
Beschäftigten mit 40-Stunden-Verträgen sei fair. Es sei besser, erst zu solchen
Mitteln zu greifen, bevor man Arbeitsplätze abbaue. Zugleich stehe das
Unternehmen zu Beschäftigungssicherungsverträgen, wie sie für die
deutschen Standorte der Kfz-Sparte vereinbart sind, sagte Hartung.