Taylor und Cameron Winklevoss: Kryptobrüder schenken Donald Trump Millionen

Die Investoren Tyler und Cameron Winklevoss spenden Präsidentschaftskandidat Donald Trump jeweils eine Million Dollar in Bitcoin. Das machten die Zwillinge, die durch den Facebook -Spielfilm besonders berühmt wurden, jetzt auf der Medienplattform X (vormals Twitter) bekannt. Tyler Winklevoss wirft in seinen Beitrag der Biden-Regierung vor, Kryptowährungen den Krieg erklärt zu haben.

Sie habe Regierungsbehörden als Waffe eingesetzt, um rechtschaffene Vertreter der Kryptoindustrie zu schikanieren, zu drangsalieren und zu verklagen, mit dem Ziel, sie zu zerstören. Mit diesem beispiellosen Machtmissbrauch versuche die Regierung, politische Erfolge einzufahren, zulasten der amerikanischen Steuerzahler, der amerikanischen Wirtschaft und zulasten von Innovation.

Die Winklevoss-Brüder sind keine Ausnahme. Investoren, Unternehmer und andere Freunde der Kryptoindustrie sehen die Präsidentschaftswahl als entscheidend fürs Schicksal ihrer Branche und mobilisieren deshalb dreistellige Millionenbeträge, um über kryptofreundliche Politiker genehme Rahmenbedingungen für die Branche zu schaffen. Drei große Namen der Branche, Ripple, Coinbase und die Wagniskapitalfirma Andreessen Horowitz, haben jeder rund 50 Millionen Dollar bereitgestellt, um in knappen Wahlkämpfen für einen Senatsposten den kryptofreundlichen Politikern zum Durchbruch zu verhelfen.

Biden als Buhmann

Die Stimmung ist klar Anti-Biden. Zu den zentralen Vorwürfen, die Tyler Winklevoss jetzt ausformulierte, gehört, dass staatliche Regulierer in konzertierter Aktion Banken dazu brächten, den Kryptounternehmen und gelegentlich deren Spitzenmanagern den Zugang zu klassischen Bankdienstleistungen zu verwehren. Ihm selbst seien mehrere Konten gesperrt worden, so Tyler Winklevoss. Die mit seinem Bruder betriebene Anlagefirma habe die gleiche Erfahrung gemacht.

Als Aufsichtsbehörden verfügten die Regulierer über die entsprechenden Machtmittel. In der Kryptobranche ist die vermeintliche Kampagne unter dem Begriff Chokepoint 2.0 bekannt. Die Vertreter der Kryptobranche glauben, dass die Biden-Regierung eine Methode der Obama-Regierung aufgreife, die versucht habe, ideologisch missliebige, wenn auch komplett legale Industrien wie die Produzenten von Schnellfeuergewehren von Bankdienstleistungen abzuschneiden.

Ein weiterer Vorwurf lautet, die Börsenaufsicht verweigere die Formulierung klarer Regeln für Kryptowährungen und habe es damit leichter, die Firmen aufgrund archaischer Gesetze zu verklagen mit dem Ziel, die Branche auszumerzen. Die alternative, weniger konspirative Deutung der Vorgehensweise der Biden-Regierung ist, dass sie nach einer Serie von spektakulären Firmenzusammenbrüchen und Betrugsfällen nun aggressiv vorgeht gegen Unternehmen und ihre führenden Figuren.

Flexibler Trump

Der wahlkämpfende Donald Trump beweist unterdessen seine ideologische Beweglichkeit. Im Jahr 2019 hatte er noch über Twitter verbreitet, er sei kein Fan von Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Ihr Wert basiere aus dünner Luft und sei schwankend. Ohne Regulierung dienten Kryptowährungen illegalen Transaktionen wie dem Drogenhandel. Das erweist sich als Gerede von gestern

Er lud mehrere Größen der Branche nach Mar-a-lago ein und sicherte ihnen seine Unterstützung zu. Bei einem Fundraiser in San Francisco Anfang Juni hatte Trump sich bereits als Freund und Helfer der Branche präsentiert und die Bestrebungen der Regierung, den Sektor zu regulieren, verurteilt.

Trump gilt jetzt als pro Bitcoin, pro Krypto und als pro Wirtschaft generell. „Wer was anderes erzählt, ist falsch informiert, von wahnhaften Ideen befallen, oder er sagt die Unwahrheit“, so Tyler Winklevoss. Es sei an der Zeit, dass die „Kryptoarmee“ eine klare Botschaft nach Washington sende.

Die Winklevoss-Brüder hatten vor knapp 20 Jahren Mark Zuckerberg vorgeworfen, die Idee für Facebook von ihnen gestohlen zu haben, als sie gemeinsam an der Harvard-Universität studierten. Die Klage endete in einem Vergleich, bei dem die Brüder 65 Millionen Dollar bekamen. Später gründeten sie Gemini, eine Tauschbörse für Kryptowährungen.

Die New Yorker Generalstaatsanwältin gab vor wenigen Tagen bekannt, dass sie 50 Millionen Dollar von Gemini gesichert habe, um 230.000 betrogene Anleger zu entschädigen. Der Vergleich sieht vor, dass Gemini spezielle Geschäftspraktiken in New York unterlässt.