Taiwan: Taiwan setzt nachdem Schaden an Unterseekabel verdächtiges Schiff Festtag

In Taiwan hat die Küstenwache einen Frachter
mit chinesischer Besatzung festgesetzt. Nach einem erneuten Schaden an einem Unterseekabel sei das unter der Flagge Togos fahrende
Schiff Hongtai für Untersuchungen in den Hafen der im Süden
gelegenen Stadt Tainan eskortiert worden, teilte die Küstenwache mit.

Zuvor hatte
der Netzbetreiber Chunghwa Telecom einen Schaden an einem Kommunikationskabel
gemeldet, das zu den westlich von Taiwan gelegenen Penghu-Inseln läuft. Die
Inselgruppe liegt in der Taiwanstraße, der Meerenge zwischen China und
Taiwan.

Taiwan spricht von möglicher „Grauzonen-Aktivität“

Das Schiff und die Besatzung würden nun in
Gewahrsam genommen und es werde ermittelt, ob es sich um Sabotage handle, sagte die Sprecherin des taiwanischen Kabinetts, Michelle Lee Hui-chih, der Nachrichtenagentur dpa. Außerdem soll untersucht werden, ob das Schiff aus China finanziert wurde. Es
könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine
„Grauzonen-Aktivität“ Chinas gehandelt habe. China teilte auf Anfrage mit, der Vorfall sei nicht bekannt.

Die chinesische Regierung betrachtet Taiwan als Teil Chinas und strebt
eine Vereinigung, notfalls auch mit militärischen Mitteln, an.
Taiwan hingegen versteht sich als
demokratischer Staat mit eigener Regierung.
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind seit Jahrzehnten
angespannt.

Zuletzt war Anfang Januar ein Frachtschiff mit chinesischem Namen unter Verdacht geraten, ein
Unterseekabel vor der Nordostküste Taiwans beschädigt
zu haben. Immer wieder meldet Taiwan
Schäden an
Unterseekabeln, oft können diese auf natürliche Ursachen
wie Unfälle durch Schiffsanker zurückgeführt werden. Daten- und Stromkabel können als Teil von kritischer Infrastruktur jedoch zum Ziel
militärischer Operationen werden.