Sultan Ahmed al-Dschaber: Rolle vorwärts

Es hat manchmal irgendetwas Gutes, wenn man sich verplappert. Oder falsch verstanden wird. Meist hilft dann nur noch zurückrudern – und manchmal kann kombinieren dies weiter treiben wie ursprünglich geplant.

Genau dies scheint dem Präsidenten jener Klimakonferenz (COP28), Sultan Al-Dschaber, ohne Rest durch zwei teilbar passiert zu sein. Zuerst hatten BBC und dies Centre for Climate Reporting berichtet, dass jener Mann aus den Emiraten, jener zusammen zweite Geige Öl- und Gas-Manager ist, pro die Konferenz mit mindestens 15 Staaten Geschäfte jenseits Öl und Gas vorbereitet habe. Und dann hatte Al-Dschaber für einer Veranstaltung zweite Geige noch behauptet, es gebe „keine wissenschaftliche Begründung“ pro den Ausstieg aus den fossilen Energien. Dummerweise hatte dies Leckermaul aufgenommen, die Aufnahme ging Virus… und daraufhin gab es weltweit Kritik: in den Medien, für Klimawissenschaftlern und wahrscheinlich zweite Geige in so mancher Regierung.

Am Montag lud Al-Dschaber daraufhin zu einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz ein und wirkte hiermit ziemlich pissig und gekränkt. Gleich mehrmals beteuerte jener Öl-Manager, dass er ein „Mann der Wissenschaft“ sei und „wissenschaftliche Ergebnisse die Grundlage seiner Arbeit“ seien. Er forderte nicht nur die Reduzierung, sondern sogar „den Ausstieg aus den fossilen Energien“. Er behauptete, dass er dies zweite Geige vorher schon getan habe – nur ohne öffentliche Resonanz. Und er forderte, die Öl- und Gasindustrie müsse viel mehr zur Problemlösung hinzufügen wie bisher. Diese Konferenz, sagte Al-Dschaber, „muss ein Erfolg werden“.

Ohne die Fossilen stünde Dubai still

Kann sein, dass dies was auch immer nicht ehrlich gemeint und nur eine gute Show war. Diesen Verdacht nach sich ziehen jedenfalls viele Klimaaktivisten. Denn wenigstens in Besitz sein von die Vereinigten Arabischen Emirate zu den größten CO₂-Emittenten jener Welt, rechnet man die Emissionen uff die Einwohnerzahl um. Das Unternehmen ADNOC, für dem Al-Dschaber jener Chef ist, will neue Öl- und Gasvorkommen nutzbar machen. Und ohne die fossilen Rohstoffe würde ganz Dubai morgiger Tag stillstehen: die Skihalle, die Shopping-Malls, die Klimaanlagen und jener gesamte Verkehr. Die wenigen rosa Windräder, die von kurzer Dauer vor jener Klimakonferenz in Sichtweite jener Metro noch aufgebaut worden waren, würden daran nur wenig ändern.

Es kann nunmehr zweite Geige sein, dass sein Auftritt ein gutes Zeichen ist. Dokumentiert er doch, dass es trotz all jener Konflikte zwischen Regierungen, trotz all jener Wut des Südens jenseits den Norden, jener Auseinandersetzung zwischen China und den USA, des Kriegs von Russland gegen die Ukraine, noch so irgendetwas wie ein gemeinsames Verständnis darüber gibt, wohin die Menschheit will: in eine Welt, in jener die Klimakrise nicht schlimmer wird.

Fast ganz Präsidentinnen, Kanzler und Außenminister nach sich ziehen in den ersten Tagen jener Konferenz mehr Engagement im Kampf gegen die Klimakrise gefordert. Zahlreiche Studien, die parallel veröffentlicht wurden, reservieren nunmehr zusammen, dass ihre bisherige Politik zu diesem Zweck keine Sorge trägt. Also zu tun sein sie in den kommenden Tagen nachlegen und genau dies ist die quälende Zeremoniell, die Al-Dschaber ohne Rest durch zwei teilbar orchestrieren muss. Wohl wissend, dass die Vertreter wichtiger Länder wie China, Russland und Saudi-Arabien schweigend im Hintergrund versuchen, jeden schnellen Ausstieg aus den Fossilen zu blockieren, muss er am Ende jener Konferenz kombinieren überzeugenden Text präsentieren: eine Schlusserklärung, die mehr enthält wie warme Worte. Eine, die den Ausstieg aus den Fossilen real vorantreibt. Schafft Al-Dschaber dies nicht, wird ihm keine Pressekonferenz mehr helfen. Eine gute Woche hat er zu diesem Zweck noch Zeit.