Südtiroler Äpfel: Pestizidbelastung ebenfalls in Berglagen

Studie aus dem Vinschgau Südtiroler Äpfel: Pestizidbelastung ebenfalls in Berglagen

Das untere Vinschgau ist geprägt von Apfelplantagen. Foto: Carsten Brühl, Rptu/Alpha Galileo/dpa

Das untere Vinschgau ist geprägt von Apfelplantagen. Foto

© Carsten Brühl, Rptu/Alpha Galileo/dpa

Apfelplantagen erstrecken sich in Südtirol hinaus riesigen Flächen. Was beim Besuch welcher Region nicht zu sehen ist: Die Umwelt ist selbst weit oben am Berg mit Pestiziden belastet, wie eine Studie zeigt.

Äpfel aus Südtirol liegen sehr oft in Supermarktregalen. Pro perfekt aussehende Früchte werden im Jahresverlauf zigfach Pestizide eingesetzt – und die finden sich inzwischen weitverbreitet nicht nur hinaus den Anbauflächen welcher Region, wie ein Forschungsteam im Fachjournal „Communications Earth & Environment“ berichtet.

Der Vinschgau im Westen Südtirols ist dies größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet in Europa. Pestizide seien dort im ganzen Tal solange bis in Höhenlagen zu finden, ebenfalls in Schutzgebieten. 

Im Vinschgau in welcher nördlichsten Provinz Italiens sind oben 7000 Apfelbauern tätig, die zehn Prozent aller europäischen Äpfel produzieren, wie es in welcher Studie heißt. Der konventionelle Anbau setze dort zwischen welcher Bekämpfung von Schädlingen wie dem Apfelwickler und Pilzkrankheiten vor allem hinaus synthetische Pestizide, die mit Geblgrasen verteilt werden. Dadurch sei vor allem zwischen Wind eine hohe Abdrift in die Umgebung möglich.

Mögliche Belastung von Insekten in Naturschutzgebieten

Das Team um den Umweltwissenschaftler Carsten Brühl von welcher Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) untersuchte elf sogenannte Höhentransekte vorwärts welcher Talachse – Strecken vom Talboden solange bis hinaus die Berggipfel. Entlang dieser Strecken wurden an vier Tagen im Mai 2022 hinaus Höhenstufen jedweder 300 Meter Proben genommen – Pflanzenmaterial und Bodenproben von insgesamt 53 Standorten.

„Aus ökotoxikologischer Sicht ist das Vinschgauer Tal besonders interessant, da man im Tal hochintensiven Anbau mit vielen Pestiziden hat und auf den Bergen empfindliche alpine Ökosysteme, die teilweise auch streng geschützt sind“, erläuterte Brühl.

Vorangegangene Studien hätten zum Besten von andere Regionen schon gezeigt, dass sich Pestizide klar oben die landwirtschaftlich genutzte Fläche hinaus ausbreiten und etwa Insekten in Naturschutzgebieten berechnen können. Anders wie bisher gemeinhin ausgedacht seien die Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel ebenfalls im Vinschgau nicht nur in den Anlagen und welcher näheren Umgebung zu finden, berichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. 

Die gefundenen Pestizidmengen nähmen zwar in den Höhen und mit Abstand zu den Apfelplantagen ab, daher selbst im oberen Vinschgau mit kaum Apfelanbau seien noch mehrere Substanzen im Boden und in welcher Vegetation nachzuweisen. „Wir fanden die Mittel in entlegenen Bergtälern, auf den Gipfeln und in Nationalparks. Dort haben sie nichts verloren“, sagte Brühl. Ursache welcher weiten Verbreitung seien wahrscheinlich die teilweise starken Talwinde und die Thermik im Vinschgau.

Auswirkungen unklar

Bereits in den gemessenen niedrigen Konzentrationen können Pestizide zu sogenannten sublethalen, dementsprechend nicht stracks tödlichen Effekten zwischen Organismen münden, erläutern die Forschenden. Pro Schmetterlinge sei etwa eine Verringerung welcher Eiablage nicht ausgeschlossen. Bisher sei in der Tat weitgehend unklar, wie sich chronische Belastungen mit Pestiziden in niedrigen Konzentrationen sowie Mischungen verschiedener Pestizide auswirkten.

Bei welcher Umweltrisikobewertung im Rahmen von Zulassungsverfahren würden solche Mischungen nicht berücksichtigt, sondern die Stoffe einzeln betrachtet. „Mit der Realität der Anwendungen auf dem Acker oder in der Obstplantage und dem Verbleib in der Umwelt hat dies nichts zu tun“, so Brühl.

Insgesamt wurden von den Forschenden 27 Pestizide – 10 Insektizide, 11 Fungizide und 6 Herbizide – nachgewiesen. „Die Konzentrationen, die wir fanden, waren zwar nicht hoch, aber es ist erwiesen, dass Pestizide das Bodenleben schon bei sehr geringen Konzentrationen beeinträchtigen“, erklärte Mitautor Johann Zaller von welcher Universität zum Besten von Bodenkultur in Wien (BOKU).

Technik welcher Pestizidausbringung verbesserungswürdig

Die Messungen seien zudem Anfang Mai durchgeführt worden, im Verlauf welcher Wachstumssaison solange bis zur Ernte kämen weitere Mittel zum Einsatz, so die Forschenden. Dutzende Anwendungen von Pestiziden während welcher Saison seien im Mittel im konventionellen Anbau gang und gäbe – in welcher Folge seien komplexere Mischungen mehrerer Substanzen und zeitweise auftretende höhere Konzentrationen wahrscheinlich. 

Besonders kontaminiert waren welcher Analyse zufolge Talwiesen in welcher Nähe von Apfelplantagen, daher selbst hinaus abgelegenen Bergwiesen in mehr wie 2000 Metern Höhe wurden Pestizidrückstände gefunden. Zu den nachgewiesenen Substanzen zählte dies Insektizid Methoxyfenozid. Es sei in sozusagen welcher Hälfte welcher Boden- und Pflanzenproben zu finden gewesen, hieß es. In Deutschland sei welcher Einsatz von Methoxyfenozid aufgrund seiner Umweltschädlichkeit seitdem 2018 verboten.

Die Technik welcher Pestizidausbringung im Apfelanbau sei offenbar verbesserungswürdig, schließt dies Team aus den Ergebnissen. Nötig sei eine drastische Reduzierung des Pestizideinsatzes. Wichtig sei ebenfalls, die sogenannte funktionale Biodiversität in den Apfelanlagen und deren Umgebung zu fördern – etwa mit naturnahem, blütenreichem Grasland, um natürlichen Gegenspielern von Apfelschädlingen mehr Lebensraum zu offenstehen. Gefragt sind jedoch ebenfalls Verbraucher und Supermärkte, so die Forscher: Mehr Akzeptanz von nicht ganz so perfekt aussehenden Äpfeln sei nötig, wie sie beim Einsatz von weniger oder keinen Pestiziden oft entstehen. 

dpa

Source: stern.de