Statistisches Bundesamt: Industrieproduktion im Mai verblüffend stark gesunken

Die Produktion der deutschen Industrie ist im Mai unerwarteterweise deutlich gesunken. Preis-, saison- und kalenderbereinigt ging sie im Vergleich zum Vormonat um 2,5 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt auf Basis vorläufiger Angaben mitteilte. Es ist der deutlichste Rückgang seit Ende 2022. Analysten hatten im Schnitt mit einem leichten Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet.

Zum Vorjahresmonat brach die Produktion um 6,7 Prozent ein. Die reine Industrieproduktion – ohne Energieproduktion und Baugewerbe – sank demnach sogar um 2,9 Prozent. Besonders ein starker Rückgang in der Automobilindustrie um 5,2 Prozent beeinflusste die Entwicklung negativ. Im April hatte die Produktion hier noch um 4,5 Prozent zugelegt.

„Zusammen mit der jüngsten Eintrübung der Geschäftserwartungen im verarbeitenden Gewerbe deuten die anhaltenden Rückgänge bei den Auftragseingängen zunächst noch auf eine eher verhaltene Industriekonjunktur in den kommenden Monaten hin“, erklärte das Ministerium. Drastischer drückte es Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, aus: „Die Hoffnung auf eine Wende bei der Industriekonjunktur schon im Frühjahrsquartal hat sich damit zerschlagen.“

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