Statistisches Bundesamt: Erzeugerpreise zu Händen Strom und Gas sinken, Öl wird teurer

Die Herstellerpreise in Deutschland sind im April wieder stärker gesunken. Im Jahresvergleich fielen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte um 3,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vormonat hatte der Rückgang 2,9 Prozent betragen. Tendenziell schwächt er sich jedoch ab.

Am deutlichsten sanken die Preise im Energiesektor: Energie kostete im April 8,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Preis für Erdgas ging auf Jahressicht um 18 Prozent zurück. Strom kostete 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, Mineralöl war dagegen teurer. Vorleistungsgüter, wie beispielsweise Holz, Metalle oder chemische Grundstoffe, kosteten weniger. Die Preise für Konsum- und Investitionsgüter stiegen.  

Nahrungsmittel kosteten im Vergleich zum Vorjahresmonat 0,4 Prozent weniger. Günstiger waren vor allem Milch (minus 10,6 Prozent) sowie Öle und Fette (minus 8,6 Prozent). Süßwaren waren 21,8 Prozent teurer als vor einem Jahr. Butter kostete 18 Prozent mehr als im
Vorjahr, gegenüber März 2024 stiegen die Butterpreise um 1,8
Prozent. Die zuletzt sinkenden Preise in der Nahrungsmittel- und Energieindustrie haben die Inflation im März und April auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gedrückt.

Die niedrigere Inflationsrate könnte das Konsumverhalten privater Haushalte steigern, wie aus dem Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE) hervorgeht. Demnach ist die Stimmung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland so gut wie lange nicht mehr. Das könnte dem Branchenverband zufolge zu einer Erholung des privaten Konsums in den kommenden Monaten führen. Das Barometer berücksichtigt Indikatoren wie Anschaffungs- und
Sparneigung sowie Erwartungen für Einkommen, Konjunktur, Zinsen und
Preise. Die Daten basieren auf einer repräsentativen Befragung von 1.600 Personen, die der HDE monatlich durchführt.