Starpianist: Wie Igor Levit seine Sprache wieder fand – WELT

Vanadiumielleicht ist es ja ganz falsch, zusätzlich welche Aufnahme zu schreiben. Vielleicht sollte man trivial sagen, nehmt und hört! Ohne dies Cover gesehen zu nach sich ziehen, hinauf dem man die offene Hand des Pianisten Igor Levit sieht, die weiß aus dem Dunkel leuchtet und eine Kette mit Davidstern trägt.

Ohne irgendwas davon gelesen zu nach sich ziehen, zusätzlich welches man dagegen unbedingt nachrangig schreiben muss, wenn man zusätzlich dies schreibt, welches Levit im vergangenen Dezember im Studio aufgenommen hat – 14 dieser 49 Mendelssohnschen Lieder ohne Worte und dies „Chanson de la folle au bord de la mer“ des französisch-jüdischen Komponisten Charles-Valentin Alkan.

Es ist nachrangig so weitläufig genug, welches man dann, unvoreingenommen, hört. Diese gute Dreiviertelstunde voller verhangener Melancholie, welche große Elegie in 15 rhetorisch perfekt und mit einer sanft und warm pulsierenden Kühle ausgesungenen Miniaturen, dieser sich ganz nach und nach entfaltende Entwicklungsroman, dieser nachrangig die Geschichte einer allmählichen Klang-, einer Sprachfindung zu erzählen scheint.

Igor Levit spielt Mendelssohn

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Dass es mehr ist, muss man gewissermaßen nicht wissen. Wenn man es in der Tat weiß, welches sich schwergewichtig vermeiden lässt, sitzt man unähnlich davor. Aber dazu vielleicht später.

Man muss sich Igor Levit, den vielleicht (in jeglicher Hinsicht) eloquentesten, politisch aktivsten Pianisten dieser Gegenwart, dieser immer zweitens ist, Musiker und Meinungshaber, wahrscheinlich wie versteinert vorstellen, nachdem er sah und las, welches an Barbarei die Hamas zusätzlich Israel gebracht hatte am 7. Oktober.

Und wie er wahrnahm, welches im Folgenden geschah oder vor wenigen Momenten nicht geschah in Deutschland und dieser deutschen Kulturszene. Einsam. Geradezu gelähmt. Unfähig jedenfalls, dem, welches er solange bis dorthin machte, welches ihn solange bis dorthin ausmachte, jedwede Form von Sinnhaftigkeit abzugewinnen.

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Das Mendelssohnsche Trauergebet, wie dies man sein neues Album nachrangig lauschen kann, war eine Übernacht-, eine Spontanidee. Mendelssohn, vor allem dies wortlose e-Moll-Lied aus Opus 102 hatte er, dieser solange bis dorthin kein großer Mendelssohn-Spieler war, in seiner Einsam- und Wortlosigkeit entdeckt, sich immer tiefer in die Lieder versenkt. Ihre Fähigkeit, Trost zu spenden, entdeckt.

Und dann kam – nachdem einer erschütternd langen Zeit des Schweigens in dieser deutschen Kulturszene – ein Benefizkonzert im Berliner Ensemble, dies er verbinden mit Michel Friedman organisierte. Und dies ihn aus seiner Starre befreite. Es war möglich, an Menschlichkeit zu erinnern, Gemeinschaft zu stiften, jenen zu helfen, „die Wichtigeres tun wie ich“ (Levit).

Für jedes Initiativen gegen Antisemitismus

Alle Beteiligten verzichteten hinauf ihre Gagen und Gehälter. Alle Einnahmen dieser zum Holocaust-Gedenktag im Zusammenhang Sony erschienenen Aufnahme in Betracht kommen an die OFEK, die hinauf Begleitung und Beratung Betroffener nachdem antisemitischen Angriffen spezialisiert ist, und an eine Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus.

Er suchte sich aus den vier Dutzend Liedern ein gutes Dutzend aus, richtete sein Konvolut chronometrisch hinauf jenes riesige, kleine e-Moll-Lied hin aus, dies wie ein Tanz hinauf dies Ende einer Liebe, schwermütig, trotzig und immer wieder in die Stille fragend von dort kommt und wie ein in keiner Sekunde tränenrühriges Requiem zusätzlich all die schrecklichen Bilder aus den Nachrichten vom Oktober weht, die einem unweigerlich durch den Kopf in Betracht kommen, weil man halt um den Ursprung dieses Albums weiß.

Und dann sitzt man da und ist zufrieden, in dieser Nähe eines Taschentücherspenders zu sitzen. Und zur Hand, jeden, dieser jetzt von Marketing faselt und von Selbstdarstellung, mit diesen Taschentüchern zu bewerfen.

Source: welt.de