Schweizer Großbanken: „Der Fall Credit Suisse darf sich nicht wiederholen“

Gut ein Jahr nachdem jener Notübernahme jener Credit Suisse durch den Rivalen UBS nimmt die Schweizer Regierung verknüpfen Anlauf, die Regulierung und die Aufsicht jener Großbanken zu verschärfen. So soll verhindert werden, dass die UBS – wie schon während jener Finanzkrise 2008 – in eine Schieflage gerät und vom Staat gerettet werden muss.


Johannes Ritter

Korrespondent z. Hd. Politik und Wirtschaft in jener Schweiz.

„Es braucht eine höhere Eigenkapitalausstattung, eine verbesserte Liquiditätsversorgung und Maßnahmen gegen Managementversagen und Boni-Exzesse“, sagte die Schweizer Finanzministerin Karin Keller-Sutter am Mittwochnachmittag hinaus einer Pressekonferenz, hinaus jener die Liberale-Politikerin den mit Spannung erwarteten „Bericht zur Bankenstabilität“ vorgelegt hat. Oberstes Ziel jener Regierung sei es, die Steuerzahler und die Wirtschaft zu schützen. „Was sich wohnhaft bei jener Credit Suisse ereignet hat, darf sich nicht wiederholen. Es muss verhindert werden, dass die Krise einer Bank zu einer Bedrohung z. Hd. die Schweizer Volkswirtschaft wird“, sagte Keller-Sutter.

Bilanzsumme paar so weitläufig wie dasjenige Bruttoinlandsprodukt

Diese Angst kommt nicht von ungefähr: Durch die mit Hilfe von Notrecht, Bundesgarantien und gewaltigen Liquiditätshilfen jener Schweizerischen Nationalbank erwirkte Entgegennahme jener Credit Suisse ist die UBS zu einem Klumpenrisiko z. Hd. die Schweiz geworden. Die Bilanzsumme jener neuen Riesenbank ist sozusagen paar so weitläufig wie dasjenige Bruttoinlandsprodukt des Landes. Im Fall eines drohenden Kollapses wäre keine andere Schweizer Bank mehr dazu potent, qua Retter einzuspringen.

Der Zusammenbruch einer systemrelevanten Großbank kann dasjenige globale Finanzsystem ins Wanken einbringen. Daher wurden Regeln erlassen, nachdem denen Banken, die zu weitläufig sind, um zu scheitern („too big to fail, TBTF“), planmäßig und nicht zulasten jener Steuerzahler abgewickelt werden können. Auch z. Hd. die Credit Suisse lag ein Abwicklungsplan fertig in jener Schublade, man traute sich hingegen nicht, diesen in die Praxis umzusetzen. Die Angst vor Ausführungs- und Ansteckungsrisiken war zu weitläufig.

22 Maßnahmen vorgeschlagen

In dem sozusagen 340 Seiten starken Bericht kommt die Regierung zu dem Schluss, dass sich viele jener patriotisch und international schon eingeführte Maßnahmen zur Erhöhung jener Finanzmarktstabilität im Grunde gefestigt hätten. Die Analyse zeige hingegen wiewohl Lücken im bestehenden Dispositiv und somit Handlungsbedarf. Um die TBTF-Regulierung zu stärken und weiterzuentwickeln, schlägt die Regierung 22 Maßnahmen vor, die frei umgesetzt werden sollen, wodurch dasjenige Parlament noch ein gewichtiges Wörtchen mitzureden hat. Mit ersten Beschlüssen ist erst im kommenden Jahr zu rechnen, so dass wiewohl noch die Ergebnisse jener Parlamentarischen Untersuchungskommission Einfluss besitzen können, die den Fall jener Credit Suisse derzeit unter die Lupe nimmt. Deren Bericht soll Ende 2024 fertig sein.

Konkret sollen die Eigenmittelanforderungen z. Hd. systemrelevante Banken „hinaus risikoorientierte und gezielte Weise“ gestärkt werden. Hinter dieser Formulierung verbirgt sich zum verknüpfen die schon geltende Vorgabe, worauf Großbanken ihr Eigenkapital umso stärker steigern zu tun sein, je größer sie sind. Im Fall jener UBS bedeutet dies verknüpfen zeitlich gewiss um mehrere Jahre gestreckten Kapitalzuwachs von 10 Prozent. Zum anderen sollen die Banken künftig mehr Eigenmittel z. Hd. Tochtergesellschaften im Ausland vorhalten. Von einer allgemeinen Erhöhung jener Mindestkapitalquoten, die von etlichen Ökonomen gefordert und vermutlich wiewohl von Seiten jener Schweizer Notenbank gewünscht worden war, sieht die Regierung indes ab. Eine solche Anhebung hätte aus Wettbewerbsgründen nicht nur die UBS, sondern jedweder systemrelevanten Großbanken (daher wiewohl Zürcher Kantonalbank, Raiffeisen und Postfinance) betroffen, argumentierte Keller-Sutter.

Die Regierung will die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finma) stärken und ihr weitere Instrumente in die Hand verschenken. So soll dasjenige sogenannte Senior Manager Regime eingeführt werden. Dieses in anderen Finanzmärkten wie Großbritannien und Hongkong längst etablierte Instrument zwingt die Banken dazu, lichtvoll festzuhalten, welche Führungskraft z. Hd. welchen Bereich zuständig ist. Im Fall von Regelverstößen lässt sich jener Schuldige dann schnell wiedererkennen und züchtigen, welches wiewohl vorbeugend Wirkung entstehen soll. Damit nimmt man indirekt Bezug hinaus die zahlreichen Skandale, in die Mitarbeiter jener Credit Suisse verwickelt waren, ohne dass man sie hierfür zur Rechenschaft hatte ziehen können.

Mehr Transparenz z. Hd. die Finma

Außerdem soll die Finma künftig früher intervenieren die Erlaubnis haben, wenn sie eine Krise kommen sieht. Und sie soll die Öffentlichkeit fortan offensiver zusätzlich ihre Verfahren gegen Banken informieren die Erlaubnis haben. Bisher war ihr nur in Ausnahmefällen gestattet, zusätzlich erwiesenes Fehlverhalten jener Finanzhäuser zu berichten. Diese mangelnde Transparenz hält wiewohl die Finma selbst z. Hd. ein Problem, zumal rund ein Drittel jener Verfahren Bezug zu Geldwäsche hat.

Den Wunsch jener Finma, so wie die meisten anderen Aufsichtsbehörden wiewohl Bußen vollziehen zu die Erlaubnis haben, will die Regierung prüfen. Sie spricht sich hierfür aus, dass die Finma in dasjenige Vergütungssystem Eingriff darf. „Unverantwortliche Risiken einzugehen, darf sich z. Hd. Manager nicht mehr lohnen“, sagte Keller-Sutter mit Blick hinaus den Vorschlag, dass ausbezahlte Boni wohnhaft bei Missmanagement zurückgefordert werden sollen. Variable Vergütungen zu limitieren oder ganz zu zensieren, lehnt die Regierung indes ab, weil dies zu höheren Fixgehältern und damit zu steigenden Fixkosten z. Hd. die Banken führe.

Kritik an hohen UBS-Gehältern

Keller-Sutter kritisierte dasjenige hohe Salär des UBS-Vorstandsvorsitzenden Sergio Ermotti, jener z. Hd. neun Monate Arbeit im vergangenen Jahr 14,4 Millionen Franken eingestrichen hat. Die Vergütungen z. Hd. Führungskräfte überstiegen die Vorstellungskraft jedes normalen Bürgers. Diese ungute Entwicklung habe in den vergangenen Jahren zu einer gewissen Abkopplung von Wirtschaft und Bevölkerung geführt. Problematisch seien hohe Saläre dann, wenn die Leistung nicht stimme, sagte Keller-Sutter mit Blick hinaus dasjenige Managementversagen wohnhaft bei jener Credit Suisse. „Das hat wiewohl uns jedweder beschäftigt und wiewohl mich geärgert, dass man am Schluss einspringen muss, Verantwortung tragen muss, z. Hd. irgendwas, dasjenige praktisch hinaus privater, unternehmerischer Seite angerichtet wurde.“

Unmittelbar wesentlich z. Hd. den Beinahe-Kollaps jener Credit Suisse waren jener Vertrauensverlust jener Kunden und die damit einhergehenden Liquiditätsabflüsse. Daher zielen die geplanten Maßnahmen jener Regierung darauf ab, die Liquidität wohnhaft bei den Banken selbst zu steigern und diesen zusammen mehr Möglichkeiten zu verschenken, sich zusätzlich die Nationalbank und im Notfall wiewohl zusätzlich eine staatliche Absicherung Liquidität zu beschaffen.

Source: faz.net