Scholz in Solingen : Unter gewaltigem Druck

Was kann man mehr machen, um Betroffenheit zu bekunden, als sich eine schwarze Krawatte umzubinden, ein ernsthaftes Gesicht aufzusetzen und die Leute, die auf einen gewartet haben, mit einem festen Handschlag wortlos zu begrüßen, um sich schließlich hinter verschlossenen Türen im Rathaus über den jüngsten Stand der Dinge zu informieren? Wahrscheinlich nicht viel – und so hält sich Olaf Scholz exakt an dieses Muster, als er am Montagmorgen um 9:33 Uhr in Solingen eintrifft. 

Ein Besuch, der eigentlich dazu dienen soll, der Opfer des Anschlags vom vergangenen Freitagabend zu gedenken, als ein 26-jähriger Syrer bei einem Straßenfest drei Menschen getötet und acht weitere verletzt hatte. Der aber vom ausgebrochenen Streit über die richtige Asylpolitik überlagert wird.