Scham und Unwissenheit • Das Beste aus Z+: Wie blöd kann man sein

Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 10/2024.

Als aufwärts dem Bildschirm die Warnung aufblinkte, welcher Computer sei leider gehackt worden, hier spricht Microsoft, er möge ohne Verzug welche Nummer anrufen, um die Daten zu sichern, da hat er sie angerufen, ländliche Vorwahl, nichts Asiatisches. Und schon nahm dasjenige Unglück seinen Lauf. Noch drei Klicks, und welcher Laptop war im Eimer. Betrüger am Werk. So peinlich.

Der Mann, welcher dasjenige erzählt, ringt um Fassung. Ein gestandener Kerl, Ende 60, Arzt, aus einer holsteinischen Kleinstadt, ansehnliches Lebenswerk. Kooperativ, zusammen solide Bereitschaft zur Eigenverantwortung. Seine Devise lautet üblicherweise: Kriegen wir hin. Der Betrüger indes kennt genau diesen Mechanismus sehr gut, so funktioniert dasjenige Spiel mit welcher Scham. Er hat den Betrogenen gewissermaßen im Prinzip selbst stranguliert, an dessen Ansprüchen und Idealen. Die Folge: Der Mann ist zutiefst beschämt.