Sarah Schumann: Und Berlin reibt sich die Augen

Ist das nicht aufregend? Wir dürfen den Kanon der deutschen Nachkriegskunst um einen Namen erweitern: Sarah Schumann (1933–2019). Obwohl ihr Harun Farocki einen Film und ihre Partnerin Silvia Bovenschen das Buch Sarahs Gesetz gewidmet hat, obwohl sie 1977 die bahnbrechende Ausstellung Künstlerinnen international kuratierte und obwohl ihre Gemälde immer öfter gezeigt werden, ist ihre ästhetische Ausnahmestellung erst seit diesem Herbst wirklich erfahrbar. Denn gemeinsam mit Christoph Keller hat die Galerie Meyer Riegger in Berlin Schumann nun eine museale Ausstellung gewidmet (bis 1. November, Katalog 38 Euro), die herausleuchtet aus einem recht trübsinnigen Ausstellungsherbst der Berliner Institutionen.