Russland: Gericht gibt Termine pro Prozess gegen Journalist Gershkovich prestigeträchtig

Der Prozess gegen den US-Journalisten Evan Gershkovich in Russland wegen angeblicher Spionage beginnt am 26. Juni. Das teilte das zuständige Gebietsgericht in der Stadt Jekaterinburg mit. „Der Prozess wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden“, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Tass aus einer Mitteilung des Gerichts. 

Die russische Regierung hat die Meinungs- und Medienfreiheit nach dem Beginn des Angriffskriegs noch einmal stark eingeschränkt. Zahlreiche Journalistinnen und Journalisten wurden seitdem verhaftet.

Zur Anklage von Gershkovich teilte das Gericht mit, der Korrespondent der Zeitung US-amerikanischen Zeitung Wall Street Journal solle 2023 im Auftrag des US-Geheimdienstes CIA Informationen über die Produktion und Reparatur von Wehrtechnik gesammelt haben. Ziel der angeblichen Spionage sei demnach das Unternehmen Uralvagonzavod in der Stadt Nischny Tagil im Ural gewesen.

Gershkovich, das WSJ und die US-Regierung weisen diesen Vorwurf zurück. Die russische Seite hat im bisherigen Verfahren keinerlei Beweise öffentlich gemacht.

Im Hintergrund verhandelt die US-Regierung indes weiterhin über die Freilassung des Journalisten. Das russische Außenministerium teilte aber mit, es werde erst nach einem Urteil über einen Austausch nachdenken.

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