Renteneintrittsalter: Christlich Demokratische Union-Chef Friedrich Merz lehnt Rente mit 70 ab

CDU-Chef Friedrich Merz hat Forderungen aus der eigenen Partei nach einer Anhebung des Renteneintrittsalters eine deutliche Absage erteilt. „Es wird weder im Wahlprogramm, noch in einem möglichen Koalitionsvertrag mit uns eine Rente mit 70 geben“, sagte der Unionsfraktionsvorsitzende dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Wir haben das Thema in den Parteigremien besprochen.“

Im CDU-Grundsatzprogramm steht Merz zufolge zwar, dass in der längeren Perspektive die Lebensarbeitszeit an die Lebenserwartung gekoppelt werden müsse. „Aber wir sind gegen ein starres, schematisches Renteneintrittsalter für alle Berufsgruppen, das geht einfach nicht“, sagte er.

In der CDU ist jüngst eine Debatte über das Renteneintrittsalter entbrannt. Die Chefin der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann (CDU), hatte in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine Anhebung auf 70 Jahre gefordert. Der CDU-Sozialflügel kritisierte das scharf. Das gesetzliche Renteneintrittsalter steigt bis 2031 auf 67 Jahre.

Im Mai hatte das Bundeskabinett nach monatelangem Streit in der Koalition das Rentenpaket II beschlossen. Mit der Reform soll das Rentenniveau mindestens bis 2039 bei 48 Prozent gehalten werden. Außerdem garantiert sie, dass es keine Anhebung des Renteneintrittsalters geben wird. Ein Generationenfonds soll eingerichtet werden, in dem eine öffentlich-rechtliche Stiftung das vom Bund zur Verfügung gestellte Kapital am Aktienmarkt vermehrt, um das Rentenniveau zu stabilisieren. 

Bundestag und Bundesrat müssen dem Rentenpaket II noch zustimmen. Die endgültige Zustimmung des Bundesrats könnte am 18. Oktober erfolgen.