„Reise nach Laredo“ von Arno Geiger: Einem König beim Sterben zusehen

Im Klappentext geht es um irgendeinen Karl, im Buch um Karl V. Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ist der Held des neuen Romans von Arno Geiger, dem erfolgreichen österreichischen Autor. Warum so hoch hinauf in der Rangordnung, warum so weit zurück ins 16. Jahrhundert? Hätte nicht irgendein Karl, ein Wiener Grundschullehrer, gereicht?

Karl V. geht es gesundheitlich sehr schlecht, er hat Gicht, er hat Schmerzen. Er lebt beim spanischen Kloster San Jerónimo de Yuste in einer Villa. Seine Ämter hat er abgelegt, er ist erschöpft, und er wird in Yuste sterben. Das Leben hier unten in diesem spanischen Flecken ist für alle, die mit ihm kamen, eintönig. Die Langeweile wird erst enden, wenn Karl tot ist.