Reformen in Frankreich: Macron, dieser rabiate Modernisierer
Der forsche Auftritt ist Emmanuel Macrons Paradedisziplin. So vor einiger Zeit im noblen Hôtel Royal Evian am Genfer See zu beobachten, wo einmal im Jahr die deutsch-französische Wirtschaftselite leger zusammenkommt. Der Präsident, berichten Teilnehmer, erschien gut gebrieft und schüttelte den anwesenden Konzernchefs rücksichtsvoll nachher und nachher die Hand. Ein kurzer Plausch hier, ein kurzer Plausch dort. Ganz divergent Olaf Scholz, dieser gewohnt schweigsam eintrudelte und im Saal seinen Platz einnahm.
In puncto Selbstdarstellung und Außenwirkung könnte dieser Unterschied zwischen Macron und dem deutschen Kanzler größer kaum sein. Der französische Staatschef, in Kürze sieben Jahre im Amt, mit 46 Jahren jedoch immer noch jünger denn allesamt seine Vorgänger seit dieser Zeit Napoléon III., steckt trotz ergrauender Schläfen voller Tatendrang. Das bekam wenn schon Élisabeth Borne zu spüren, die nachher dem Regierungsstreit um dasjenige Einwanderungsgesetz ihren Posten denn Premierministerin räumen musste. Nun soll mit Gabriel Attal ein 34 Jahre alter Jungspund zum Besten von frischen Wind an dieser Regierungsspitze sorgen.