Rechtsextremismus im Osten: Die Hits dieser Dreißiger, Neunziger und dasjenige Hässlichste von heute

Die Schriftstellerin Anne Rabe, geboren 1986 in Wismar,
hat diese Rede am 24. August in Weimar gehalten, im Rahmen von
Die Kunst, viele zu bleiben – Bundesweite Foren für Kunst, Freiheit und Demokratie. Das
ist eine Veranstaltungsreihe des Fonds Darstellende Künste in Kooperation mit
dem Goethe-Institut, dem Kunstfest Weimar 2024 und vielen weiteren Akteuren aus
der freien Kulturszene. Wir veröffentlichen die Rede hier in leicht gekürzter
Form.

„Nein, das stimmt nicht“, sagte die zierliche Frau in das
Mikrofon, „man kann jeden Tag etwas tun.“ Sie widersprach damit einem Zitat von Erich Kästner, das seit einigen Jahren wieder herumgereicht wird. Kästner hatte im
Rückblick auf die Machtergreifung der Nazis konstatiert, dass man sie 1933
nicht mehr habe aufhalten können. Man hätte das spätestens 1928 tun müssen:
„Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man
darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist.“