„Pudels Kern“ von Rocko Schamoni : Hier schwappt nicht nur dasjenige Bier

Das Happy End wird schon aufwärts Seite 11 enthüllt. „Die vertrauten Konturen, die Ebenheit der Züge, kaum Falten um die Augen, die hohe Stirn“: Der Autor steht vor dem Spiegel und schaut einem neugeborenen Dorian Gray ins Gesicht. Einem, dieser dieser Zeit, im Lauf seiner 57 Lebensjahre, ein Schnippchen geschlagen hat. Und dasjenige war es ja, worauf sich Rocko Schamoni immer gesehnt hat. Ein Leben im „zeitfreien Raum“, in dem „die normalen Regeln der Welt, des Alterns, der ewigen Veränderung, des Verfalls aufgehoben sind“. Wie zum Unversehrtheitsbeweis blickt er nebensächlich vom Buchumschlag: jungenhaftes, ebenmäßiges Gesicht, kaum Falten, kein Problem. Ramponiert ist bloß die Montur, die nebensächlich zu einem grün hinter den Ohren vermöbelten Oberkellner oder Außendienst-Mafioso passen würde. Zerrissen die nachtblaue Bügelfaltenhose, in deren Bund ein Revolver steckt; großflächig bekleckert dasjenige weiße Oberhemd, dasjenige Schamoni mit schwarzer Fliege und goldener Armbanduhr kombiniert. Mit Zeige- und Mittelfinger formt er ein Vanadium zum Besten von Victory. Es ist die Triumphgeste eines Überlebenden. Und wie speiübel und gefährlich all dasjenige hinter ihm Liegende war, davon erzählt er in Pudels Kern, dieser qua Roman titulierten Anekdotensammlung.