Politische Spaltung: Stolperstein Präambel

Mit einer Axt kann man gut spalten. Aber das ist schon eher eine Kettensäge, mit der Sahra Wagenknecht gerade verbal unterwegs ist.

Die CDU in Thüringen müsse einen Aufstand wagen gegen die Bundes-CDU, der Landesverband sollte sich von Friedrich Merz distanzieren, sagte Wagenknecht dem Spiegel. So überdeutlich war es noch nie: Da versucht jemand, die CDU zu entzweien. Aber möglicherweise kommt am Ende etwas ganz anderes heraus, eventuell zerlegt sich die Partei von Sahra Wagenknecht selbst.

Nur wenige Monate nach seiner Gründung steht das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kurz davor, auf Landesebene mitzuregieren. In Sachsen, Thüringen und Brandenburg hat die Partei zweistellige Ergebnisse erzielt. Und so berät das BSW mit der SPD (in Brandenburg) und zeitgleich mit der CDU (in Sachsen und Thüringen) über Koalitionen. Besonders heikel könnte die Zusammenarbeit mit der Union werden. Weil Wagenknecht die CDU bevorzugt attackiert. Weil die CDU im kommenden Jahr gute Chancen auf das Kanzleramt hat. Und weil niemand in der CDU so etwas wie eine Strategie für den Umgang mit dem BSW hat.