Parteitag in Chicago: US-Demokraten ratifizieren Kamala Harris denn Präsidentschaftskandidatin

US-Vizepräsidentin Kamala Harris ist offiziell Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten für die Wahl im November. In einem zeremoniellen Verfahren bestätigten die Delegierten bei ihrem Parteitag in Chicago die Nominierung der Vizepräsidentin. Der Prozess war rein symbolischer Natur. Bereits Anfang des Monats waren Harris und ihr Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz per elektronischer Abstimmung als Spitzenkandidaten der Partei nominiert worden.

Harris wird die Nominierung laut Programm zum Abschluss des Parteitags am Donnerstagabend (Ortszeit) mit einer Rede annehmen. Der Auftritt gilt als Harris‘ bislang wichtigster im Wahlkampf um das Präsidentenamt.

Der Parteitag der Demokraten hatte am Montagabend begonnen. Hauptredner war Präsident Joe Biden, der in einer emotionalen Rede auf seine Präsidentschaft zurückblickte und Harris erneut als seine Nachfolgerin empfahl. Überraschend richtete sich auch Harris mit einer kurzen Rede an die Delegierten. Für Jubel im Saal sorgte zudem eine Rede von Ex-Außenministerin Hillary Clinton, die Harris‘ Kandidatur als wegweisend beschrieb und – wie später Biden – vor einer zweiten Amtszeit des Republikaners Donald Trump warnte.

Ex-Trump-Sprecherin tritt bei Demokraten-Parteitag auf

In der deutschen Nacht zum Mittwoch stehen Reden weiterer prominenter Demokraten auf dem Programm. Stargäste sind Ex-Präsident Barack Obama und die frühere First Lady Michelle Obama.

Für Aufsehen zu Beginn des zweiten Tags der Delegiertenversammlung sorgte der Auftritt der früheren Trump-Sprecherin Stephanie Grisham, die ebenfalls vor einem Sieg des Republikaners warnte. „Ich habe ihn gesehen, wenn die Kameras ausgeschaltet waren“, sagte Grisham mit Blick auf Trump. „Hinter verschlossenen Türen verhöhnt Trump seine Anhänger.“ Er habe kein Einfühlungsvermögen, keine Moral und keine Treue zur Wahrheit. Ihre Stimme bei der Wahl im November gehöre Harris, sagte Grisham.