Online-Handel: Stoßen chinesische Billig-Anbieter wie Temu und Shein Amazon vom Thron?
Ein Kleiderschrank pro 33,19 Euro, ein Bikini pro 4,24 Euro und ein Bade-Puppenset pro 3,64 Euro: Das klingt förmlich zu günstig, um legal zu sein. Mit Tiefstpreisen, aggressiver Werbung und fragwürdigen Liefermethoden sagen chinesische Online-Plattformbetreiber wie Temu und Shein etablierten Größen wie Amazon den Kampf an. Temu war im vergangenen Jahr die meist heruntergeladene, kostenlose Anwendung im Apple-App-Store in Deutschland. Und kaum eine Woche vergeht ohne Vorwürfe gegen die beiden chinesischen Online-Plattformen.
Mal geht es um beschädigte Ware, Steuer- und Zolltricks oder Produktionsweisen, die dies Wohl von Kindern gefährden. Amerikanische Politiker befürchten nicht nur eine riesige Datenspionage: „Temu tut weitestgehend nichts, um seine Lieferketten von Sklavenarbeit freizuhalten“, sagte etwa welcher republikanische Abgeordnete Mike Gallagher. Auch in Deutschland werden die Rufe nachdem einer stärkeren Kontrolle unschuldig. Von dieser Woche an lässt Temu US-amerikanische Händler uff seiner Plattform zu, später selbst europäische. Können Temu und Shein nur mit Gesetzesbrüchen triumphierend sein und damit Amazon vom Thron stoßen?
Schon welcher US-Gigant lockte einst mit rekordverdächtig niedrigen Preisen, Temu und Shein setzen nun noch verdongeln obendrauf: Sie lassen in China günstig produzieren und verkaufen ihre Produkte im Westen. Auf den beiden Plattformen plumpsen viele Zwischenhändler und bekannte westliche Marken denn Verkäufer weg. Das drückt die Preise. „Temu und Shein investieren viel Geld, um die Kunden uff ihre Plattform zu verleiten“, sagt Jens Wedel von welcher Unternehmensberatung Oliver Wyman. Für jedes eine gewisse Zeit Verluste einstecken, schnell wachsen und dann vor allem durch hohen Absatz Gewinne einfahren: Ein Stück weit setzen Shein und Temu uff die Strategie, die Amazon an die Spitze brachte. Wachstum vor Gewinn.
Die Zeit läuft ab
Weil sie sehr digital und näher an den Lieferanten sind, können Temu und Shein Onlinetrends viel schneller in neue Produkte umtopfen denn etablierte Unternehmen. Jens Wedel betont die effiziente Datenanalyse von Shein und Temu, unter anderem durch künstliche Intelligenz. Manche Fachleute sagen: Die beiden Plattformen nach sich ziehen dies Potential, mehr jenseits ihre Kunden zu wissen, denn solche jenseits sich selbst.
Was außerdem lockt, sind zeitlich begrenzte Sonderangebote. Eine Uhr zeigt die verbleibenden Minuten und Sekunden an. Tick, tack, tick, tack – wer wartet verliert. Zahlreiche Spiele fädeln zusätzlich die Aufmerksamkeit welcher Nutzer. Darjenseits hinaus setzen beiderlei Plattformbetreiber uff Push-Nachrichten mit personalisierter Werbung, welches förmlich die Gefahr birgt, Kunden zu verprellen.
Für jedes Temu und Shein scheint solche Reizüberflutung schon kein Problem zu sein: Wer sich uff den Plattformen bewegt, hat ständig dies Gefühl, irgendetwas zu verpassen – und schlägt besser heute denn morgiger Tag zu. Auf dem chinesischen Markt funktioniert dies schon seitdem Längerem mit großem Erfolg. Nun exportieren Temu und Shein die Prinzipien des chinesischen Onlineshoppings in die weite Welt: Niedrigpreise gepaart mit Reizüberflutung, die im Stress untergeht. Damit könnten sie den Markt revolutionieren.
Plattform pro weitestgehend was auch immer
Die Unterschiede zwischen den beiden Plattformen: Shein verkauft mithilfe von Lieferanten eigene Produkte, am Anfang vor allem Kleidung. Schätzungen möglich sein von einem Fünftel des weltweiten Fast-Fashion-Markts aus. Temu hingegen ist ein Marktplatz pro weitestgehend was auch immer. Die Plattform hat nachdem eigenen Angaben ein Netzwerk von 80.000 chinesischen Verkäufern, c/o denen Kunden aus aller Welt buchen können. Angesichts eines zuletzt geschrumpften Online-Handels in Deutschland lässt welcher Erfolg welcher beiden Plattformen die Konkurrenz vor Neid erblassen.
Doch ist dieses Wachstum nur durch illegale Tricks möglich? Der europäische Spielwarenverband TIE ließ 19 Spielwaren von Temu nachsehen – mit einem eindeutigen Ergebnis: Kein einziges Produkt habe vollumfänglich die EU-Vorschriften erfüllt. 18 Spielwaren seien sogar ein Sicherheitsrisiko pro Kinder.
Als wäre solo dies nicht schlimm genug, tauchen immer wieder weitere Negativ-Meldungen uff: jenseits nicht vorhandene Bedienungsanleitungen in deutscher Sprache oder ein fehlendes CE-Zeichen, dies die Einhaltung welcher europäischen Richtlinien gegenzeichnen soll. Die Verbraucherzentralen empfehlen unter anderem, nicht in Vorkasse zu möglich sein, sich jenseits die Zollbestimmungen zu informieren sowie Push-Nachrichten und dies Standorttracking zu deaktivieren.
Mehr noch: Nicht nur die Produktionsweise, sondern selbst den Transport sehen viele Kritiker denn Umweltsünde. Nach Daten von Branchenexperten versenden Shein und Temu jeweils 4000 solange bis 5000 Tonnen Waren täglich, meist jenseits Flugzeuge – welches zu einem weiteren Problem führt. „Temu und Shein fluten Europa mit Fracht, im Unterschied dazu nicht schätzungsweise gleich viel Fracht verlässt unseren Kontinent“, sagt Christopher Braun von welcher Digitalspedition Forto. Bisher sei dies kein Problem gewesen, im Unterschied dazu wenn die Produktion nachdem dem chinesischen Neujahrfest wieder hochgefahren ist, könne sichdie Lage verändern: „Wir erwarten Kapazitätsbeschränkungen und eine Steigerung welcher Frachtraten.“ Außergewöhnlich, welches ein Shopping-Rausch einrichten kann.
Stückelung welcher Päckchen
Was nicht nur Zollbeamte verärgert: Die beiden Plattformen sehen sich dem Vorwurf ausgesetzt, die Zollgrenzen zu unterschreiten, um Geld zu sparen. Für jedes Päckchen unter einem Warenwert von 150 Euro plumpsen keine Zollgebühren an – und kaum ein Produkt von Shein und Temu liegt wertmäßig darüber. Wenn doch, wird die Ware oft in kleine Päckchen gestückelt. Temu entgegnet uff Nachfrage: „Die Aufteilung von Paketen erfolgt in erster Linie aus logistischen Gründen und wenn mehrere Verkäufer beteiligt sind.“
Mit all diesen Methoden setzen Shein und Temu den angeschlagenen Einzelhandel mörderisch unter Druck, dieser sieht Gesetzesverstöße uff allen Ebenen: „Das sind Zustände, die wir nicht zustimmen können“, sagte Stephan Tromp, Hauptgeschäftsführer des deutschen Handelsverbands (HDE). Unter anderem setzt sich welcher HDE pro ein neues Verfahren beim Zoll an den EU-Außengrenzen ein. Vorstellbar sei eine digitale Plattform, c/o welcher jedes Paket angemeldet werden müsse. Pakete von Handelsunternehmen, die sich wiederholt nicht an Recht und Gesetz hielten, könnten dann künftig aussortiert werden.
Allein zwischen 2015 und 2023 seien 61.000 Einzelhandelsgeschäfte geschlossen worden. Bleibe die Politik untätig, steige die Zahl welcher Insolvenzen noch stärker. Ein fairer Wettbewerb sei en vogue nicht gegeben, sagt Tromp. Der Wettbewerbsökonom Justus Haucap entgegnet: „Es braucht keine neuen Gesetze, sondern vor allem mehr Personal, um die bestehenden Regelungen selbst wirklich umtopfen zu können.“ Sicher ist: Der deutsche Einzelhandel bangt um seine Existenz.
Temu und Shein unter Beobachtung
Der Konservative-Politiker Michael Meister wollte sachkundig, wie die Bundesregierung uff chinesische Online-Plattformbetreiber wie Temu und Shein reagieren will. In einem Schreiben, dies welcher Fluor.A.Z. vorliegt, antwortete Wirtschaftsstaatssekretär Udo Philipp (Grüne): „Im Fokus welcher Marktüberwachung welcher Bundesnetzagentur stillstehen selbst chinesische Online-Plattformen wie Temu und Shein.“ Testkäufe hätten loyal, dass in nahezu allen Fällen die „gesetzlichen Anforderungen nicht eingehalten wurden“. Ein einheitliches Stimmungsbild intrinsisch welcher Bundesregierung gebe es noch nicht. Was dies Schreiben offensichtlich macht: Auch dem politischen Berlin scheinen Temu und Shein Bauchschmerzen zu konfektionieren.
Bewegung ist schon uff europäischer Ebene zu beobachten: Die Europäische Kommission plant, die 150 Euro-Zollfreigrenze abzuschaffen und die Online-Plattformbetreiber zu fiktiven Einführern zu verdeutlichen. „Die Stückelung welcher Pakete würde dann zu keinem Vorteil mehr münden“, sagt Konservative-Politiker Meister. Die Reformen würden in die richtige Richtung möglich sein, kommen im Unterschied dazu erst 2028. „Bis dorthin braucht es mehr Personal c/o den Zollbehörden und direkte Gespräche welcher Regierung mit den Plattformbetreibern“, fordert Meister, welcher unter dem ehemaligen Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble denn Staatssekretär diente. Mal wieder scheint die Regulierung hinterherzuhinken.
So sehr sich die beiden Unternehmen in ihren Kritikern und in ihrer Lage ähneln – wirklich freundschaftlich ist die Beziehung nicht. Stattdessen überziehen sich die Konzerne mit Klagen und Vorwürfen und möglich sein mit harten Bandagen gegeneinander vor. Im Dezember warf Temu Shein „Mafia-ähnliche Einschüchterungen unserer Lieferanten“ vor. Shein habe begonnen, „Händler verbrecherisch festzuhalten“, ihre Handys mit Gewalt zu mopsen, die Konten und Passwörter von Händlern sowie Geschäftsgeheimnisse zu stehlen und Händler zu zwingen, Temu zu verlassen, hieß es von welcher App. Wenige Wochen zuvor hatten die beiden Apps noch wechselseitig Klagen plumpsen gelassen. In welcher Strategie vereint, im Wettbewerb im Unterschied dazu Feind.
Amazon unter Druck
Doch sind die Plattformen eine wirkliche Gefahr pro Amazon? Temu ist seitdem September 2022 in den USA präsent, dem Heimatrevier von Amazon. Nach atemberaubendem Wachstum lief es pro Temu in den USA im Unterschied dazu weniger rund. Marktforschern zufolge fielen die Verkäufe im Dezember und Januar gegensätzlich den Vormonaten. Auch so gesehen könnte die App beim Super Bowl so tief in die Tasche gegriffen nach sich ziehen. Sechsmal lief die Werbung mit Slogan „Shop like a Billionaire“, ein 30-Sekunden-Slot kostete 7 Millionen Dollar.
Laut aktuellen Daten von Sensortower war die App Ende vergangenen Jahres welcher fünftgrößte Digitalwerber Amerikas. Bislang ist Temus Marktanteil in den USA noch „winzig“, sagt Sandy Shen, eine Analystin welcher Marktforschungsgruppe Gartner. Aber sie traut welcher App zu, intrinsisch von fünf Jahren im amerikanischen Onlinehandel verdongeln Anteil von 10 Prozent zu erobern. Agnes Bührmann, Handelsexpertin von welcher Beratungsgesellschaft Publicis Sapient, hält Temu pro eine „disruptive Kraft“. Sie meint, Amazon beobachte den aufstrebenden Wettbewerber gewiss rücksichtsvoll und werde ggf. uff ihn reagieren. „Amazon ist nicht mehr selbst welcher Angreifer, sondern wird angegriffen.“
Ob sich Amazon tatsächlich Sorgen zeugen muss, ist noch schwergewichtig zu beurteilen. So sehr Temu derzeit mit seinen Kampfpreisen punkten mag: Amazon hat noch immer klare Wettbewerbsvorteile, insbesondere schnellen Versand und unkomplizierte Rückgabe. Bis Temu-Bestellungen aus China c/o amerikanischen Kunden antanzen, kann wenige Zeit vergehen. „Ich glaube nicht, dass Temu ein Selbstläufer ist“, sagt Bührmann.
Schwächephase überwunden
Noch vor einem Jahr kündigte Amazon mehrere größere Entlassungsrunden an, dies Wachstum im Onlinehandel war nachdem einem tonisieren Schub zwischen welcher Pandemie weitestgehend zum Erliegen gekommen. Das Unternehmen hat sich im Unterschied dazu mittlerweile von dieser Schwächephase erholt: Der Aktienkurs ist in den vergangenen zwölf Monaten um mehr denn 80 Prozent gestiegen und ohne Rest durch zwei teilbar wurde dies Unternehmen in den Dow-Jones-Index aufgenommen.
Bührmann sieht dies denn symbolisches Zeichen zu diesem Zweck, dass Amazon heute zu den etablierten Unternehmen gehört. Und dies wiederum könne man denn ein Signal deuten, dass es Chancen pro Herausforderer wie Temu verschenken könnte. Außerdem könnte die Entblockung Temus pro Drittanbieter aus den USA und Europa mehr Qualität und kürzere Lieferzeiten erwirtschaften. Sicher ist: Der Kampf um Marktanteile im Online-Handel wird selbst in Zukunft mit harten Bandagen geführt.