Nahostkrieg: Israel weitet Bodenangriffe im Libanon aus
Israel hat seine vergangene Woche begonnenen Bodenangriffe im Libanon auf den Südwesten des Landes ausgeweitet. Eine Division habe dort mit „operativen Aktivitäten“ begonnen, die „Terrorzielen“ und Infrastruktur der schiitischen Hisbollah-Miliz gelte, teilte das israelische Militär mit. Vergangene Woche hatten israelische Soldaten im Südosten des Libanon die Grenze zum Nachbarland überschritten.
Die dabei eingesetzte 146. Division ist laut israelischen Berichten die vierte Division, die zu dem Einsatz im Libanon entsendet wird. Dem Militär zufolge wird sie von einer Artilleriebrigade unterstützt. Der Einsatz im Südwesten Libanons habe bereits am Montag begonnen.
Militär meldet Tötung eines weiteren Kommandeurs
Die Hisbollah hat Israel währenddessen nach eigenen Angaben erneut mit Raketen beschossen. Eine Raketensalve sei auf Ziele im Norden Israels abgefeuert worden, teilte die Islamistenmiliz mit. Israel berichtete über Luftalarm in Grenzgebieten, zu möglichen Schäden oder Opfern gab es keine Angaben.
Zuvor hatte Israel nach eigenen Angaben einen weiteren Kommandeur der Hisbollah getötet. Suhail Husseini, der für Verwaltung, Haushaltsführung und Logistik der Miliz zuständig gewesen sei, starb demnach bei einem israelischen Luftangriff auf die libanesische Hauptstadt Beirut. Unter anderem soll Husseini Waffenlieferungen des Iran an die Hisbollah mitkoordiniert haben und im Dschihad-Rat gewesen sein, dem höchsten militärischen Gremium der Miliz.
Israel hat auf den seit einem Jahr anhaltenden Beschuss der Hisbollah vor mehreren Wochen mit einer deutlichen Ausweitung der eigenen Raketenangriffe auf Hisbollah-Ziele wie Waffenlager und Raketenabschussrampen reagiert. Hatte Israel lange Zeit nur den Süden des Libanon beschossen, trafen israelische Raketen seitdem auch andere Teile des Landes, darunter Beirut. Bei einem der Angriffe Ende September wurde Hassan Nasrallah, der langjährige Anführer der Hisbollah, getötet.
Das Politikteil – Der Politikpodcast von ZEIT und ZEIT ONLINE:
„Es besteht die echte Gefahr, dass die Geiseln zu einer Fußnote werden“
Israel wird nördliche Gebiete sichern
Die Bodenangriffe, mit denen Israel nach eigenen Angaben die Hisbollah von der Grenze zurückdrängen will, begannen Anfang Oktober und blieben bislang lokal begrenzt. Die israelische Regierung gibt an, die Hisbollah dazu zwingen zu wollen, eine 30 Kilometer in den Libanon hinein ragende Zone zu räumen. So sieht es auch eine UN-Resolution vor, die nie vollständig umgesetzt wurde.
Das soll den 60.000 Israelis, die im Verlauf des vergangenen Jahres ihre Häuser im Norden des Landes räumen mussten, eine Rückkehr ermöglichen. Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Angriff der palästinensischen Terrormiliz Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit Raketenangriffen auf Israel begonnen.
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Israel hat seine vergangene Woche begonnenen Bodenangriffe im Libanon auf den Südwesten des Landes ausgeweitet. Eine Division habe dort mit „operativen Aktivitäten“ begonnen, die „Terrorzielen“ und Infrastruktur der schiitischen Hisbollah-Miliz gelte, teilte das israelische Militär mit. Vergangene Woche hatten israelische Soldaten im Südosten des Libanon die Grenze zum Nachbarland überschritten.
Die dabei eingesetzte 146. Division ist laut israelischen Berichten die vierte Division, die zu dem Einsatz im Libanon entsendet wird. Dem Militär zufolge wird sie von einer Artilleriebrigade unterstützt. Der Einsatz im Südwesten Libanons habe bereits am Montag begonnen.