Naher Osten: Russische Delegation soll zu Besuch in Syrien eingetroffen sein

Die russische Regierung soll erstmals seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad eine ranghohe Delegation in Syriens Hauptstadt Damaskus entsandt haben. Das berichten russische Staatsmedien. Der Delegation gehören demnach der stellvertretende russische Außenminister Michail Bogdanow und der Syrien-Beauftragte von Russlands Präsident Wladimir Putin, Alexander Lawrentjew, an, wie die russischen Nachrichtenagenturen Ria Nowosti und Tass meldeten. Es sei der „erste Besuch russischer Vertreter in Damaskus“ seit Assads Flucht im Dezember.

Bis zu dem Umsturz am 8. Dezember war Russland neben dem Iran Schutzmacht des syrischen Machthabers gewesen. Die russische Regierung wurde aber ebenso wie Assad vom raschen Vordringen der aufständischen Gruppen überrascht. Als langjähriger Verbündeter Assads ist Russland daran interessiert, seine Militärbasen in Syrien auch nach dessen Sturz aufrechtzuerhalten.

Kämpfer unter Führung der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) hatten Anfang Dezember nach einer Großoffensive Damaskus erobert und Assad gestürzt. Damit bereiteten sie der jahrzehntelangen Herrschaft der Assad-Familie ein Ende, die 1971 mit der Machtübernahme von Baschar al-Assads Vater Hafis al-Assad begonnen hatte. Der Staatschef floh nach Russland.

Russland distanziert sich von Assad

Putin betonte anschließend, dass der Sturz des syrischen Präsidenten nicht als Niederlage für das seit 2015 in Syrien stationierte russische Militär gewertet werden könne. Vielmehr distanzierte sich die russische Regierung vom gestürzten syrischen Machthaber. 

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte im Dezember, dass der schnelle Umsturz in Syrien auf die Unfähigkeit von Assad zurückzuführen sei, die sozialen Probleme im Land zu beheben. Er habe es nicht geschafft, „die Grundbedürfnisse der Bevölkerung im sich hinziehenden Bürgerkrieg zu befriedigen“.