Gazastreifen: Hamas bestätigt erstmals Tod von Militärchef Deif
Rund sechs Monate nach einem israelischen Luftangriff auf den damaligen Hamas–Militärchef, Mohammed Deif, hat die Terrororganisation seinen Tod erstmals offiziell bestätigt. Zudem erklärte Hamas-Sprecher Abu Obeida nun auch, dass der dritthöchste Hamas-Führer im Gazastreifen, Marwan Issa, tot sei.
Israels Militär hatte Deif im vergangenen
Juli bei Chan Junis im Süden des Gazastreifens angegriffen und nach
eigenen Angaben getötet. Dutzende Menschen kamen bei dem Angriff ums
Leben. Die Hamas bestritt damals jedoch den Tod des Militärchefs. Bereits im März 2024 hatte Israels Armee die Tötung von Deifs
Stellvertreter Marwan Issa bei einem Luftschlag verkündet.
Vor etwa drei Monaten erklärte Israel auch den Hamas-Anführer Jahia Sinwar für tot. Die Hamas
bestätigte dies damals. Er galt als Drahtzieher des Massakers in Israel
am 7. Oktober 2023. Auch Deif als Chef der Kassam-Brigaden wurde beschuldigt, eine
zentrale Rolle bei dem Terrorangriff auf Israel mit mehr als 1.200
Toten gehabt zu haben.
Einer der meistgesuchten Männer
Deif war fast drei Jahrzehnte lang in Israel einer der meistgesuchten Männer. Die USA setzten ihn 2015 auf eine
Fahndungsliste mit „internationalen Terroristen“. Deif war an der Seite
Jahia Sinwars tätig, der als Chef der Hamas
innerhalb des Gazastreifens galt. Im November hatte
der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag Haftbefehl gegen
Deif erlassen.
In Videos war Deif stets vermummt oder nur
umrisshaft zu sehen, Fotos von ihm waren selten. Im Januar 2024
veröffentlichte Israel ein Bild, das Deif mit nur einem Auge zeigt. Deif
soll eine wichtige Rolle beim Bau des Tunnelsystems unter dem
Gazastreifen gespielt haben.
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