Nacktschnecken: Gekommen, um zu bleiben

Die deutsche Sprache liebt das Tier, sie mag das Kauzige und Aalglatte, das Spinnerte, Bockige, Hasenfüßige, natürlich auch das Adlerauge, das Löwenherz, das Elefantengedächtnis. Niemand aber, wirklich niemand spricht von der ungeheuren Schneckenpower. Niemand sagt: Du bist ja zäh wie eine Schnecke, so ausdauernd, findig, auf großartige Weise genügsam. Niemand erklärt die verschneckte Resilienz zum gesellschaftlichen Leitbild. Und auch die Theorie, sonst von allen möglichen Weich- und Dunkelwesen begeistert, von Kraken, Pilzen, wild wuchernden Rhizomen, weil sich hier, im Nonhumanen, ein anderes, besseres Leben zu erkennen gebe – auch die Theorie versagt Arion vulgaris, der Spanischen Wegschnecke, die längst überfällige Anerkennung.