Nachrichtenpodcast: Eine Million Menschen unter Beschuss

Nur 40 Sekunden nach ihrem Start im russischen Belgorod erreichen die Raketen ihr Ziel – die ostukrainische Stadt Charkiw. Seit einigen Wochen greift Russland dort verstärkt die zivile Infrastruktur an, bombardiert Häuser oder schießt Raketen auf Supermärkte ab. Jede Woche werden Menschen verletzt oder getötet, denn wegen der kurzen Entfernung können die Geschosse nicht abgefangen werden. Russland ist zu nahe, die Front nur 25 Kilometer von der Metropole entfernt. Trotz der Gefahr wohnen nach wie vor mehr als eine Million Menschen in der Stadt, die vor dem Krieg vor allem für ihre Kultur bekannt war. 30 Hochschulen, viele Theater und Künstlerinnen und Künstler gibt es in der Stadt, vor Kriegsausbruch beherbergte Charkiw internationale Studierende aus der ganzen Welt. Jetzt leben die Einwohner mit der Gefahr, jederzeit von Raketen getroffen werden zu können. Olivia Kortas, Ukraine-Korrespondentin für die ZEIT und ZEIT ONLINE, hat die Stadt im äußersten Osten der Ukraine besucht. Sie berichtet, wie die Menschen mit der Gefahr umgehen und was der Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet an der Situation ändern könnte.

Am Sonntag wählen die EU-Bürger ein neues EU-Parlament. Schon vor Beginn des Wahlkampfes hat die Bundesregierung vor Desinformation im Rahmen der Wahl gewarnt. Besonders Russland versucht demnach immer wieder, die öffentliche Meinung in Europa zu beeinflussen – über die sozialen Medien, aber auch über Fernseh- und Onlinemedien wie dem Sender RT. Auch China und Parteien, die Falschinformation verbreiten, sind aktiv. Die Desinformationen greifen dabei oft bereits vorhandene Überzeugungen auf, um Personen für ihre Positionen zu gewinnen. Neben Lügen und Gerüchten werden oft auch aus dem Kontext gerissene Zitate verwendet oder fehlerhafte Statistiken verbreitet. So wurde die Angst vor einer Bettwanzenplage in Paris auch durch Fehlinformationen angeheizt. Wie geht Russland vor der Wahl vor? Und wer wird alles von Desinformation beeinflusst? Diese und weitere Fragen beantwortet Tim Neumann, Autor bei ZEIT ONLINE.

Und sonst so? Albanischer Junge präsentiert Wetterbericht für das Jahr 2050 – und wird berühmt.

Moderation und Produktion: Hannah Grünewald

Redaktion: Pia Rauschenberger

Mitarbeit: Matthias Peer und Benjamin Probst

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