Mobile Payment: So entwickelt sich die Akzeptanz zu Gunsten von E-Wallets
27,7% aller Online-Umsätze laufen über den Anbieter Paypal.
Elektronische Portemonnaies auf dem Smartphone, sogenannte E-Wallets, haben beim Bezahlen sowohl im stationären Handel als auch im E-Commerce eine immer größere Bedeutung. Das EHI Retail Institute hat untersucht, wie häufig mit E-Wallets bezahlt wird, und welche Anbieter bei Kunden und Unternehmen hoch im Kurs stehen.
Insgesamt gab es den Berechnungen und Erhebungen des Kölner Instituts zufolge 2023 in den Märkten und Geschäften des deutschen Einzelhandels 593 Millionen mobile Bezahlvorgänge. Davon seien zwischen 60 und 65% auf die Wallet-Lösung Apple Pay und 25 bis 30% auf Google Pay entfallen. Den Rest – laut EHI zwischen 5 und 15% – teilen sich weitere mobile Bezahllösungen wie zum Beispiel die Sparkassen-App, Payback Pay, Samsung Pay oder internationale Verfahren wie Alipay sowie handelseigene Lösungen.
Zur Erhebung:
Das Erhebungspanel zu den Zahlungssystemen im Einzelhandel 2024 umfasste dem EHI zufolge 422 Unternehmen, was rund 100.000 Betrieben aus 35 Branchen mit einem Brutto-Umsatz von 270,5 Mrd. Euro entspricht.
„Die Wallet-Lösungen werden von internationalen Anbietern dominiert, was die Akzeptanz für den Handel grundsätzlich teuer macht – wenn dort vor allem Kreditkarten hinterlegt werden. Hier präferiert der Einzelhandel ein noch stärkeres Engagement für die Girocard“, sagt Payment-Experte Horst Rüter vom EHI.
Und sonst?
71,5% aller kartengestützten Transaktionen im stationären Einzelhandel, das sind 7,906 Milliarden, werden aktuell kontaktlos mit physisch vorgehaltenen Karten, abgewickelt, 21% noch durch physisches Einlesen der Karte an einem Zahlungsterminal. Rund 7,5% sind bereits mobile Bezahlvorgänge. Die Tendenz sei „stark steigend“, so das EHI.
Platzhirsch Paypal
Im E-Commerce ist man beim Thema Wallets offenbar schon weiter. Vor allem mit dem Anbieter Paypal. 27,7% aller Online-Umsätze laufen über die Bezahllösung des US-Unternehmens, wobei Deutschland nach den USA einer der stärksten Märkte des Wallet-Pioniers ist. Deutlich schwächer vertreten ist laut der Erhebung noch das Bezahlen via Amazon Pay, bei der die im Amazon-System hinterlegte Bezahlart auch für das Zahlen in anderen Geschäften genutzt werden kann.