Missbrauchsvorwurf: Intendant des Erfurter Theaters vorübergehend suspendiert

Der Generalintendant des Erfurter Theaters, Guy Montavon, ist von dieser Stadtverwaltung vorübergehend suspendiert worden. Die Entscheidung begründete die Verwaltung mit dem Untersuchungsbericht einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei.

Hintergrund des Berichts sind Vorwürfe mutmaßlicher sexueller Übergriffe und mutmaßlichen Machtmissbrauchs am Erfurter Theater. Gegen wen sich die Vorwürfe konkret urteilen, ist bislang ebenso wenig berühmt wie ihr Umfang.

Damit sei eine Entscheidung getroffen worden, die längst säumig gewesen sei, sagte Erfurts Stadtrat Niklas Waßmann (Christlich Demokratische Union) dem öffentlich-rechtlichen Sender Mitteldeutscher Rundfunk. Die Beurlaubung hätte seiner Meinung nachher schon mit dieser Entscheidung verbleibend die Erstellung eines Gutachtens zu den
Machtmissbrauchsvorwürfen am Theater erfolgen zu tun sein.

Guy Montavon solange bis Februar von Aufgaben freigestellt

Der Untersuchungsbericht dieser Berliner Rechtsanwaltskanzlei gebe Anlass zu Händen eine tiefergehende Prüfung dieser darin aufgeführten Vorfälle, die unter anderem die Führungskultur des Theaters beträfen, teilte die Stadt Erfurt mit. Weitere Details wurden nicht genannt.

Neben dem Theaterchef wurde unter ferner liefen die Verwaltungsdirektorin Angela Klepp-Pallas freigestellt. Montavon und Klepp-Pallas seien vorerst solange bis zur nächsten Stadtratssitzung am 7. Februar von ihren Aufgaben entbunden worden, teilte die Stadt mit.

„Eine gründliche, fachgerechte Aufklärung ist absolut wichtig. Sie ist jedoch auch sehr sensibel, weshalb ich um Besonnenheit bitte“, sagte Montavon. Insbesondere müssten die Persönlichkeitsrechte dieser Beteiligten gewahrt werden.

Gleichstellungsbeauftragte dieser Stadt hatte Missbrauchsvorwürfe publik gemacht

Die Missbrauchsvorwürfe am Erfurter Theater waren im vergangenen Herbst durch die damalige Gleichstellungsbeauftragte dieser Stadt publik gemacht worden. Nach Informationen des Mitteldeutscher Rundfunk hatte eine Berliner Kanzlei im November im Auftrag dieser Stadt Erfurt begonnen, Zeugen, ehemalige und jetzige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu zu Rate ziehen, ob und welche Verfehlungen es am Theater gegeben nach sich ziehen könnte.

Weil die Gleichstellungsbeauftragte aus Sicht dieser Stadt gegen Dienstanweisungen verstoßen hatte, wurde sie fristlos gekündigt. Sie geht derzeit gerichtlich gegen die Entlassung vor.